1 Uhr in der Nacht….Werner steht senkrecht und schaut durchs Luk. „Was ist los??“ – Mit allem haette ich gerechnet, aber nicht mit dieser Antwort: „Da ist eine Ratte bei uns auf dem Schiff“….bei mir steht auch alles senkrecht, aber in erster Linie die Nackenhaare!!! Jetzt liegen wir schon so lange hier. aber die Ratten waren bislang immer nur oben auf der Betonpier sichtbar. Aber nun trappelt es gut hoerbar oben auf dem Gangbord. Werner hat das rascheln von vergessenem Brotpapier auf dem Cockpittisch gehoert. Er geht an den Niedergang und schaut nach. Knapp 50 cm von ihm entfernt sind die Ohren der Ratte gut sichtbar. Wir verhalten uns weitgehend ruhig, beobachten und lauschen nur. Ich turne durchs Schiff und schliesse alle Luken. Das waere noch die Kroenung, wenn das Vieh rein kaeme! Aber die Gefahr ist fuers erste gebannt. Trotzdem werden wir immer wieder und beim kleinsten Geraeusch wach, lauschen, schauen. Nichts ist mehr zu sehen, nur hoerbar ist sie.

Kleiner Trost: Man sagt ja, die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Das scheint bei uns dann ja wohl nicht der Fall zu sein ;/)!!!

Gegen Morgen schlafe ich total uebermuedet ein, schnarche friedlich vor mich hin, waehrend Werner das Vieh noch ein letztes Mal auf der Backbord-Seite hoert. Dann ist endlich Ruhe.