Monats-Archiv März, 2014

Kreativ

Letzte Woche hatten wir ja einen Kuenstler, Marco Santana,  kennen gelernt. Und heute haben wir unsere Auftragsarbeit bei ihm abgeholt. Damit haben wir - nach dem unschoenen Erlebnis von gestern Abend - noch eine schoene Erinnerung an Salvador. Finden wir zumindest:

Original Naja-Shirts aus Salvador do Bahia

Original Naja-Shirts aus Salvador do Bahia- der Kuenstler, Marco Santana, praesentiert stolz seine Kunstwerke

Begegnungen der unschoenen Art

Sonntag, 30.03.2014

Der Tag vergeht mit faulenzen an Bord. Gegen Abend dann aber ausgedehnte Tonproben von der grossen Buehne am Mercado Modelo. Heute soll es – nach einem Tag Pause gestern – wieder ein Konzert geben. Das lassen wir uns natuerlich nicht entgehen! Als der Ruf der Trommeln immer staerker wird, schmeissen wir uns in Schale und Flip-Flops und wackeln los.

Wieder Polizeikontrolle – alle werden wie auf dem Flughafen abgescannt. Wir finden wieder ein nettes Plaetzchen in der Naehe der Buehne mit einigem Platz um uns rum, kein allzu grosses Gedraenge und doch gute Sicht aufs Geschehen.

Auf der Buehne tobt sich eine fantasievoll gekleidete Gruppe gesanglich wie auch taenzerisch aus. Dazu werden besagte Trommeln geschlagen. Wir sind begeistert. Da uns am Freitagabend beim ersten Konzert ja auch nix passiert ist, sind wir mutig und haben Werners Mobilfon wieder mitgenommen um das ganze in Ton und Bild festzuhalten. „Steck es doch in die Brusttasche deines Hemdes, da ist es sicherer“ spricht die Bordfrau und der Kaeptn gehorcht, wenn auch widerstrebend. Haette ich das Teil mal lieber in meinen Ausschnitt gepackt! Wenig spaeter zupft mich die Nachbarin und ich verstehe nur irgendwas mit „marido“ – ei wo iss er denn?? Weg!!! Gibt’s ja gar nicht, ist er umgekippt, hat er sich klammheimlich hinter meinem Ruecken mit einer Brasilanerin verdrueckt?? Weder noch – er spurtet einem Taschendieb hinterher, erwischt ihn fast, wird von einem unbekannten dritten Mitspieler ebenfalls umgeworfen, verliert den Taeter aus dem Griff und auch aus den Augen – Dieb weg, Handy weg. Und die sehr praesente Policia schaut nur nix verstehend und untaetig zu!

„Einer hat mir von hinten die Arme festgehalten und ein zweiter hat das Handy aus der Tasche gezogen, das ging ja dann ganz leicht, konnte mich nicht wehren. Dann sind beide in verschiedene Richtungen davon gelaufen und ich dem Dieb hinterher“.

Wir sind erstmal geschockt und fassungslos. Jetzt ist es uns also doch passiert: Wir sind bestohlen worden. Und ausgerechnet das Handy. Alles andere waere auch aergerlich, aber das Mobilfon schmerzt doppelt. Jetzt erstmal die Karte sperren – aha, geht online! Pustekuchen, ohne spezielle Zugangsdaten (die in Deutschland schon sanft schlummern) geht da nix. Also Hotline anrufen. Wieso geht das nicht????? Aha-Erlebnis: statt 00 ein Pluszeichen gedrueckt und schon geht der Ruf durch. Jetzt kommt eine Bandansage: die Nummer hat sich geaendert. Aufstoehnen, gibt’s ja gar nicht!!! Also neue Nummer notieren, waehlen. Oh Wunder, keine stundenlange Warteschleife sondern sofort eine menschliche Stimme live am Ohr!! Die fackelt auch nicht lange mit Zugangsdaten, sondern sperrt die Karte pronto. Testanruf bestaetigt dies.

Jetzt sind wir schon mal etwas entspannter. Schade, dass wir die Handysuchfunktion nicht aktiviert hatten. Dann koennten wir das Teil vielleicht noch orten, falls es ins Internet einloggt. Oder haetten eine SMS schicken koennen mit Loesegeldangebot. So machen wir uns noch einmal auf den Weg, vielleicht ist der Dieb ja so dreist und laeuft immer noch auf dem Platz rum, auf der Suche nach weiteren Opfern. DEM Dieb begegnen wir nicht. Dafuer geraten wir nach wenigen Metern ins richtig dicke Getuemmel und Werner wird noch einmal von 3 Typen in die Zange genommen. Zwei bedraengen ihn von vorn und von der Seite , ein dritter taucht dicht hinter ihm auf und will schon an die Hosentasche fassen. Da hat er aber die Rechnung ohne mich gemacht, die ich nur wenige Schrite hinter Werner bin. Ich hau ihm feste auf den Arm und ratzfatz sind die Kerle verschwunden. Aufgeregt und mit funkelnden Augen versuchen einige Senhoras mir/uns irgendwas mitzuteilen. Nix verstehen. Und claro, ICH hab mein Handy und Geld etc. ja am Busen verwahrt, so wie die Damen auch. Nur die Maenner denken ja, sie seien gefeit und wuerden den Griff in die Hosentasche mitbekommen. Den bekommt man ja auch mit, aber man hat bei dieser Art „Ueberfall“ keine Chance, sich wirklich dagegen zu wehren. Es sei denn, man gehoert zur Gattung vielarmige Krake. Ich will jetzt nur noch weg hier – der Geruch nach Alkohol, Parfuem, die laute Musik, das Gedraenge bringt mich in Wallung und beschert mir Dauerschweissausbrueche. Werner die Hand fest an der Tasche, ich dicht hinter ihm schubsen wir uns Richtung Ausgang. Den Rest des Konzertes hoeren wir aus sicherer Distanz im Cockpit unseres Schiffes. Was fuer ein Abend! Wir beschliessen, es positiv zu sehen: Wir sind nicht mit Waffen bedroht worden und mussten nicht um unser Leben fuerchten. Die Daten auf dem Handy sind zum Teil rekonstruierbar und die Fotos sind auch teilweise gesichert. Und das naechste Mal bleibt alles an Bord.

Begegnungen

Begegnungen praegen diesen Tag. Angefangen hat es damit, dass Werner auf dem Weg vom Brot holen mal wieder Ziel eines Schmuckverkaeufers wurde. Er wehrt in bewaehrter Manier ab, no,no, der Typ laesst nicht locker. Spricht ihn auf seine Bestrahlungsnarben am Hals an. Das sei ein besonderes Holz aus dem die Kette gemacht ist, sie wuerde ihm Staerke geben, das braeuchte er fuer seine Krankheit. Sprichts, drueckt Werner die Kette in die Hand und macht auf dem Absatz kehrt - ohne Geld! Er schenkt sie ihm. Das laesst jetzt Werner wiederum nicht auf sich sitzen, hechtet hinterher und drueckt dem Rastafari-Typ einige Reais in die Hand. Das wehrt der dann ab, aber jetzt dreht sich Werner um und geht davon.

Zweite Begegnung dann im Centro Historico mit einem anderen Rastafari, Der sitzt und bemalt T-Shirts mit Acrylfarben. Schoene Farben, schoene Motive. Wir stehen und quatschen mit ihm und dann haben wir eine Idee. Aber die wird erst verraten, wenn wir das Ergebnis am Montag in Empfang nehmen - oder auch nicht, falls es nicht so ausfaellt, wie wir uns das vorstellen :-))

Dritte Begegnung: Hier im Centro Historico reiht sich ja ein Souvenirshop an den Naechsten. Im Angebot sind meistens T-shirts oder Caboreira-Hosen, Kleider, Havaianas, etc. Die Preise variieren je nach Lage des Geschaeftes, die Motive der Shirts sind oft identisch oder aehnlich. So richtig kauffreudig sind wir aber nie. Ein Laden hebt sich etwas ab, andere Motive, andere Preise und: eine nette, junge, deutschsprechende Verkaeuferin. Einige Jahre hat sie in Duesseldorf gelebt. Und die kurzen Leinenhosen, die Werners Aufmerksamkeit gefunden haben, sind hier auch noch guenstiger wie oben am Praca. Wenn das kein Grund ist, hier naechste Woche nochmal aufzuschlagen.

Und unten am Terminal Nautico startet jetzt das grosse Geburtstags-Fest. Bierstand an Bierstand. Man kann foermlich in einen Orange-Taumel kommen. Das ist naemlich die Farbe des meist angebotenen Bieres “Schinn”. Hier boomt jedenfalls noch Bier in Dosen, Pfand?? Nie gehoert. Und halb Salvador scheint sich mit dem Verkauf von Getraenken an diesem Wochenenende zu beschaeftigen,. Die andere Haelfte muss das Angebot dann wahrscheinlich in Anspruch nehmen und die immensen Vorraete dezimieren.Wir werden es wohl zum Teil miterleben!

Sonnenuntergang von der Oberstadt aus

Sonnenuntergang von der Oberstadt aus

Strassendealer - gehandelt wird mit Kaffee und komischen kleinen, an unsere Vogelfutterknoedel erinnernde Baelleken

Strassendealer - gehandelt wird mit Kaffee und komischen kleinen, an unsere Vogelfutterknoedel erinnernde Baelleken

Bierstaende a la Salvador - noch fahren hier die Autos entlang, andere Bereiche sind bereits gesperrt

Bierstaende a la Salvador - noch fahren hier die Autos entlang, andere Bereiche sind bereits gesperrt

Kokostrinknuesse - ebenfalls beliebte Strassenverkaufsware

Kokostrinknuesse - ebenfalls beliebte Strassenverkaufsware

Gammeltag

naja, nicht ganz: Waesche waschen (eine grosse Tasche ist gestern schon in die Laundry gewandert, der Kleinkram muss in de bordeigenen Miniwaschmaschine bearbeitet werden), aufraeumen. Werner ist um 9 Uhr mit Marcello in dessen Shop verabredet. Der Kaeptn ist puenktlich, Marcello allerdings nicht. 1 Stunde 20 Minuten spaeter taucht er auf und nach einigem Hin und Her kommt der Schweisser zu uns an Bord, um die genauen Masse der Borddurchlässe zu nehmen. Telefonat mit der Marina, evtl. koennen wir Anfang kommender Woche rausgenommen werden. Den Rest des heute etwas bewoelkten (wie angenehm) Tages verbringen wir mit Flugrecherchen, Anfragen bei anderen Marinas und doesen. Obwohl, jetzt so einen Mittagsimbiss…… Vielleicht gehen wir ja gleich noch ins Havanna?

Ansonsten sind jede Menge Fotos wie ueblich auf der Facebook-Seite anzuschauen (Achtung, Achtung: das ist auch Nicht-Facebooklern moeglich!!!). Das Fotoalbum dort wird laufend ergaenzt, der Link sollte aber immer der Selbe sein:

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.645194105529821.1073741867.194932657222637&type=1

Sightseeing - wenn auch unfreiwillig

Mittwoch 26.03.14 – Unfreiwillige Stadtrundfahrt

Eigentlich wollen wir nur nach Ribeira und wieder zurueck zum Terminal Nautico. Draus geworden ist ein tagesfuellendes Programm mit einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt. Aber der Reihe nach:

Nach einem inzwischen gewohnt kargen Fruehstueck geht es zur Bushalte. „Ribeira??“ Finger zeigen in diverse Richtungen, dazu gibt es Anweisungen auf brasilianisch. Ja, klar, wir muessen ganz nach hinten. Eine elend lange Schlange an Autobussen steht hier auf der Avenida da Franca. Aber an keinem steht Ribeira angeschrieben. Nochmal fragen. Diese hohle Gasse sollen wir gehen? Gut, wenigstens ist hier Schatten. Viele Menschen am Strassenrand, erwartungsfroh in eine Richtung blickend = Bushaltestelle in Salvador. Gleich dahinter ist dann meist auch ein ueberdachtes Wartehaeuschen zu erkennen. Fahrplaene? Fehlanzeige. Wozu auch? Fahren die Busse doch ganz offensichtlich staendig und immer mehrere in die gleiche Richtung. Nochmal fragen, wir sollen bis zum naechsten Monumento und an dem Platz dahinter, da ist dann „unsere“ Bushaltestelle. Tatsaechlich, da kommt einer mit der unuebersehbaren Aufschrift „Ribeira“!! jetzt muessen wir nur noch die richtige Haltestelle fuers Pier Salvador finden. Fragen wir doch mal den Kassierer. In den Bussen hier steigt man naemlich hinten ein und da sitzt der Herr ueber die Geldscheine. Viele Einheimische haben allerdings so eine Art personalisierten Dauerfahrschein. Die duerfen dann auch schon mal vorne beim Fahrer einsteigen. Das gibt dann Gerangel mit den Aussteigenden. Wir zeigen also unseren Adresszettel, erkennendes Nicken beim Kassierer und schon sind wir im Gespraech. Ich hab jetzt ein zweifaches Nix-verstehn-Problem: einmal akustisch und zum zweiten sprachlich. Der Bus holpert und hoppelt ueber und durch die zahlreichen Loecher und Bodenschwellen. Alles mit Vollgas. Oh, da will einer mitfahren – quietsch, ein Ruck geht durch Bus, Vollbremsung. Und da alle Naselang einer winkt, der mit will, ruckt es ziemlich haeufig. Da ist Standhaftigkeit und Festhalten angesagt. Ansonsten ist man frueher vorne beim Fahrer wie geplant. Und wir verstehen jetzt, warum hier alle Naselang ein Reifenhaendler samt Servicesation ist. Wie lange wohl die Lebensdauer eines Autoreifen bei diesen Strassenverhaeltnissen sein mag? Vorbei an improvisierten Autowerkstaetten (auf still gelegten Gleisen, hinter irgendwelchen Mauern von nicht mehr in Betrieb befindlichen Firmen), unzaehligen Getraenke- und Essensstaenden, spezialisierten Kleinstgeschaeften (z.B. nur Kochtoepfe und Zubehoer oder nur Matratzen), mit hohen Mauern umfassten Schulen, oft maroden Haeusern und modernen Einkaufszentren geht es durch die Stadt.

Zu unserer Rechten taucht eine Bucht auf, Segelboote, Ausflugsschiffe sind festgemacht. Da sind wir doch bestimmt richtig! Sind wir. Pier Salvador hatte ich mir jetzt so von den Fotos auf der Website her eeetwas anders vorgestellt. Aber o.k.! Der Inhaber, Senor Sandoval, und sein juengerer Mitarbeiter sind jedenfalls sehr freundlich und hilfsbereit. Wir bekommen einen Preis, Platz ist auch, wir koennen kommen wann wir moechten bzw. sobald wir unsere Kranaktion in der Bahiamarina abgeschlossen haben. Denn kranen oder besser gesagt: slippen ist bei unseren Ausmassen definitiv nicht moeglich. Schade. Die Bucht ist wirklich sehr ruhig wenn auch rundrum ziemlich zugebaut. Allerdings ziehen sich nur kleine Haeuschen dicht an dicht die sanften Huegel hoch und runter. Auf dem ueberdachten Betonpier stehen die Tische des hier ebenfalls betriebenen Comida a Kilou. Wir testen gleich mal und es ist wirklich lecker. Und Schlauchboote kann man hier auch reparieren lassen. Vielleicht sollten wir unser Caribe nochmal checken lassen….. Jedenfalls ist das Schiffle hier gut aufgehoben, wenn wir dann einige Tage nicht an Bord sind. Mit Senor Sandoval klaeren wir dann auch Werners Mis(t)verstaendnis: Er meinte naemlich, wir muessten die 90 Tage am Stueck in Brasilien bleiben, ich dagegen dachte, wir koennen durchaus zwischendrin nach Hause fliegen. Muessen dann halt nur die ganzen Behoerdengaenge vorm Abflug und bei unserer Rueckkehr nochmal machen. Und benoetigen eine Bescheinigung der Marina, dass unser Schiff in der Zeit auch wirklich alleine, unbewohnt und sich selbst ueberlassen im Schutz der Marina verbleibt. Die beiden Senores sehen das wie ich und Werner ist erstaunt und erleichtert gleichermassen.

Herzliche Verabschiedung, dann laufen wir noch ein Stueck am Ufer entlang. Hier liegen ganz schoen viele Boote, an Stegen, an Moorings und teilweise auch halb unter Wasser. Das Wasser hier ist leider nicht so schoen, ziemlich undurchsichtige Bruehe, wenn auch nicht stinkend.

Wir kapern einen Bus, bei dem auch „Comercio“ aufgefuehrt ist. Leider verpassen wir die einzige und fuer uns nicht als solche wirklich erkennbare Haltestelle in diesem Viertel. Und ehe wir uns versehen, donnert das Vehikel auch schon wieder in die Gegenrichtung, durch einen Tunnel den Berg hinauf und in irgendwelche, uns gaenzlich unbekannten Stadtteile. Anhand unseres detaillierten Stadtplanes versuchen wir, uns einen Ueberblick zu verschaffen – vergeblich. Einkaufszentren, Hochhaeuser, Parks fliegen an uns vorbei. Wir bleiben eisern sitzen. Mal geht es nach links, mal nach rechts, dann wieder zurueck. Wir schoepfen Hoffnung – bis es wieder in eine andere Richtung geht. Mittlerweile koennen wir Strassenschilder erkennen und finden die Namen auch im Stadtplan wieder. Immerhin sind wir nicht auf dem Weg zum Flughafen. Obwohl – dann wuessten wir schon mal, wie wir dort hin kommen. Das sollten wir vor einem evtl. Abflug von hier auf jeden Fall in Ruhe austesten. Langsam wird uns mulmig, wir sind die vorletzten Fahrgaeste, alle anderen sind schon ausgestiegen. Und das waren nicht gerade wenig Menschen. Jetzt wird es gemuetlich, der Kassierer setzt sich zum Fahrer, ein anderer Kollege schwatzt ebenfalls mit. Dann wird geparkt, alle steigen aus. „Comercio???????“ Nur die Ruhe, wir sollen ruhig sitzen bleiben, da kaemen wir schon nochmal hin. Sicherheitshalber setzen wir uns direkt hinter den Fahrer, der uns verstaendnisvoll zunickt, Comercio, er gibt uns Bescheid. Wenn wir raus muessen. Obwohl, das wissen wir inzwischen ja dann auch. Los geht das Rennen, denn wie ein Rennen zwischen den einzelnen Bussen wirkt die Fahrt. Sich dazwischen draengelnde PKW werden schlichtweg ignoriert, geschnitten und nicht reingelassen. Die revanchieren sich mit anhaltendem Hupen und ebenfalls nicht reinlassen der Busse wenn diese von einer Haltestelle kommend wieder einfaedeln wollen. Da wird auf die ganz linke Spur gewechselt, rechts an der Haltestelle winkt jemand verzweifelt – keine Chance! Hup-Hup, weg da Auto, du bist auf der Busspur. An den Ampeln versuchen fliegende Haendler kuehle Getraenke oder sonstige Waren an die Autofahrer oder Busfahrgaeste zu bringen. Immer wieder steigt ein mit einer Styroporbox bewaffneter Wasserverkaeufer fuer einige Meter im Bus zu. „Aquaquaqua“ . Fliegender Wechsel, einer raus, der naechste rein. Auf dem Rueckweg kommen wir dann sogar noch am Fussballstadtion vorbei. Hier wird dann im Juni Deutschland gegen Portugal spielen. Wie gewohnt ist der Rueckweg um ein Vielfaches schneller und zack-zack geht es durch nun schon bekannten Tunnel, bergab, links liegt das Marine-Hospital, rechts ist der Hafen und dann kommt auch schon die Haltestelle. Mit viel Obrigadi-da-do verabschieden wir uns von unserem Busfahrer. Und sind froh, wieder festen Boden unter den Fuessen zu spueren. Eine interessante, teilweise atemberaubende , unfreiwillige Sightseeing-Tour war das. Und das fuer 2,80 Reais pro Person. Am Sonntag haetten wir das Erlebnis sogar fuer die Haelfte des Preises bekommen – oder auch nicht.

Von der Haltestelle aus bummeln wir noch entspannt durch die Strassen des Comercio, studieren die Angebote der Schaufenster etwas genauer und wandern dann noch einmal zu Marcellos Boatsshop. Klaerungsbedarf zum Thema Borddurchlass ist noch gegeben und schweissen lassen wollen wir ja auch noch was. Marcello kommt einige Minuten nach uns dann auch noch in seinen Laden und wir besprechen alles in Ruhe und ausfuehrlich. D.h. alle paar Minuten springt er zu einem Vorbeifahrenden Auto und wechselt ein paar Worte mit dem Fahrer oder er muss mit einem anderen Kunden etwas klaeren. Trotzdem kommen wir irgendwie zu Potte. Und dann schickt er uns noch ins obere Stockwerk. Das muessen wir uns ansehen, das sei sein eigentlicher Shop. Wir finden uns zwischen eng gestellten und voll gepropften Regalen wieder. Im hintersten Eck quetscht sich auch noch eine Senhora zwischen Aktenschrank und PC-Tastatur. Hier gibt es wohl nix, was es hier nicht gibt. Unten strahlt uns der Herrscher ueber das Chaos an und will wissen, wie wir es finden. Dann zeigt er uns noch die in Vorbereitung befindlichen neuen Raeumlichkeiten, wo die Pracht dann demnaechst hinwandern soll. Im Keller gibt es noch eine feine Werkstatt - das sieht man dem teilweise sehr maroden Haus von aussen gar nicht an.

Jetzt aber nix wie nach Hause, Durst, muede, ich mag nicht mehr. Wenn wir in dem Tempo weitermachen, benoetigen wirdie 90 Tage Aufenthaltsgenehmigung gar nicht – Brasilien in 4 Wochen ist bestimmt auch machbar ;-)

Pier Salvador in Ribeira

Pier Salvador in Ribeira

Das ist für unser Schiff leider keine Kranalternative - schade, sieht praktisch und einfach aus

Das ist für unser Schiff leider keine Kranalternative - schade, sieht praktisch und einfach aus

Strassenverkaeufer in Salvador

Strassenverkaeufer in Salvador

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