Monats-Archiv Februar, 2013

In den letzten Zuegen…

….liegt der Monat Februar. Und wir denken ernsthaft ueber eine Verlaengerung unserer Liegezeit hier nach.

Im Schiff herrscht immer noch Baustellen-Chaos, Salon und Vorschiff sind belagert von Dingen, die dort nicht wirklich hin gehoeren. Ein klein wenig neidisch, nein eher wehmuetig, verfolgen wir die Berichte der Kassiopeia (Marokko) und JouJou (jetzt wieder in Portugal). Wenn wir doch auch schon wieder los koennten. Ich finde schon, das unsere Lady Naja etwas unwillig in den Festmachern haengt. Aber da muessen wir jetzt alle durch. Regenperioden, Kaelte und somit unguenstige Verhaeltnisse fuer das trocknen unserer neuesten feuchten Decksstellen lassen uns ein Weiterfahren als nicht allzu reizvoll erscheinen. Und Sevilla liegt bislang ebenso von uns unbesichtigt in der spanischen Landschaft wie Ronda, Jerez de la Frontera und was sonst noch mal so urspruenglich auf dem Wunschzettel stand. Also steigen wir jetzt einfach mal in die Landausflugsplanung ein, holen Infos zu Marokko ein.

Die letzte Nacht war noch einmal unruhig: heftige Ostwind-Boen haben das Schiff geschuettelt und in den Morgenstunden prasselten Regenschauer aufs Deck. Prompt platschte es dann auch wieder rhythmisch auf meine Decke, grrr, ich mag keine Wasserbetten! Dazu quietschen die Festmacher durchdringend und gleichmaessig - Kakophonie der Bordgeraeusche. Irgendwann ist aber auch der Wind muede und laesst Schiff und Festmacher nur noch traege duempeln. Welche eine wohltuenede Ruhe! Dafuer ist es jetzt ar…kalt, ich ziehe Socken an!!! Das will was heissen!

So und jetzt wird erstmal die Pantry auf Vordermann gebracht!

Frauentag

Der Tag heute verdient nicht so wirklich einer ausfuehrlichen Beschreibung:

Kurzes Fruehstueck - neues abkleben von Luken etc. zwecks letztem Anstrich mit der grauen Decksfarbe - Erinnern an die “Blase” zwischen den Winschen oberhalb der Genuaschiene - Peer kommt, begutachtet die Blase und Werner trennt das Ding auf - Wasser kommt aus der geoeffneten Blase - die Blase wird weiter geoffnet - Feuchtigkeit bis unter die roten Farbschichten - Baustelle wird erweitert auf 2. “Blase” - Frust - konspirative Sitzungen mit Ralf und Peer: guter Rat ist hier nicht teuer aber schwierig - Bordfrau fluechtet mit Uschi und Inge zu Uli auf die Voodoochile: Yogastunde an Bord der Voodoochile mit anschliessendem Tee-Klatsch unter uns Beetschwestern, pardon: Bordfrauen - wir lachen viel und fuehlen uns hinterher richtig gut!! Danke Uschi!!

Nein, ich bete hier nicht gen Mekka (liegt auch weiter links) - aber vielleicht hilft diese Haltung ja nicht nur meinen Knochen und Gelenken

Nein, ich bete hier nicht gen Mekka (liegt auch weiter links) - aber vielleicht hilft diese Haltung ja nicht nur meinen Knochen und Gelenken

 

Abendessen - Lesen - Internet - Tatort - Tatort??? Oh mein Gott, schon so spaet!!!! Tatooooort!!

Hafentage und -naechte mit Sonne, Regen, Starkwind, Blitz und Donner

Vorgestern noch verwoehnt mit weitgehend Sonnenschein – gestern dann das Kontrastprogramm: Regen! Und den mehr oder weniger durchgaengig ab dem fruehen Morgen.

Der Donnerstag ist mit Stegkloenschnacks und gegenseitigen Besuchen zackig verflogen. Und der Freitag steht ebenfalls im Zeichen der Kommunikation. Geselliges Beisammensein an Bord der Naja zur Spaetstueckzeit, am Nachmittag trifft sich die ganze Bande (Inge, Uschi, Ralf, Michael, Werner und ich) in der Alcaidesa Lounge-Bar und vertreibt sich die Zeit mit Kaffee trinken, Hamburger essen, Fachsimpeln, im Internet surfen, ueber die beste EPIRB und ueber Sinn und Unsinn der modernen Technik diskutieren. Eric & Peer erweitern die Runde zeitweise und auch wenn Eric ein ganz passables Deutsch spricht bzw. viel versteht, wird dann immer wieder zum Englischen gewechselt.

Trocken und geschuetzt sitzen wir vor der Bar, bestaunen das wechselnde Bergpanorama (zeitweise versinkt der Brocken komplett in einer grauen Regenwand), schaetzen die aktuelle Windgeschwindigkeit (sind es 30 oder doch 35 Knoten oder eher darunter – wer bietet mehr?). Auf der einen Seite der langen Tafel sitzen die www-Junkies in Form von Ralf, Michael und Elke. Bewaffnet mit Laptop, Ipad und einem etwas kleineren Tabletpc. Auf der anderen Seite halten Inge, Uschi und Werner den Technikfreaks gegen und unterhalten sich. Natuerlich auch ueber uns Junkies :-))! Ralf bekdommt keinen Zugang zum WLAN der Bar, Michael und ich „sind drin“… allgemeines Grinsen und Kommentare wie ‚ja klar, die beiden blockieren alles‘ oder ‚wir haben die Tuer zu gemacht (gemeint ist damit eigentlich die Tuer zur Bar)‘ bewegen Ralf zu einem kleinen Ortswechsel. Irgendwann findet aber auch sein Laptop den Weg ins www und alles ist gut.

Achim rettet sich bei stromendem Regen samt Dieselkanister vom Taxi in die Bar und wartet bei einem Cerveza den Schauer ab.

Irgendwann loest sich die Runde dann doch auf, alle streben zu ihren kuscheligen und mehr oder weniger warmen Hoehlen zurueck. Aber nicht ohne vorher noch einen schnellen Blick auf wetteronline geworfen zu haben. Samstag und Sonntag sieht eindeutig sonniger aus, wenn auch noch relativ viel Wind angekuendigt wird. Inge fragt: „Und was sagen sie fuer heute?“, gibt sich aber mit meiner Antwort „Da steht, schau aus dem Fenster!“ nicht so wirklich zufrieden. ‚Zeitweilig Regenschauer‘ erscheint uns dann aber auch nicht als wirklich vertrauenswuerdige und ernstzunehmende Prognose. Wir streichen das zeitweilig und ersetzen es mit durchgaengig, kommen dann aber doch zwischen zwei ergiebigen zeitweiligen Schauern relativ trocken nach Hause.

Dany und Achim waren den ganzen Tag schon damit beschaeftigt, ihren Dieseltank zu entleeren und zu saeubern. Da der Motor sich nach einigen Stunden Fahrt verabschiedete und die Filter nicht so wirklich sauber waren, vermuteten sie Algen im Diesel. Jetzt kommt gaanz viel Grotamar und frischer Diesel von der Autotankstelle rein und die Sabrina-Crew ist gespannt, ob es daran lag.

Der Abend klingt in trauter Zweisamkeit unter Deck aus.

Die Nacht dagegen ist wieder etwas unruhig. Der Wind legt zeitweise nochmal kraeftig zu. Die kurzen Atempausen scheinen nur dazu da, um mit der Gewalt und dem Getoese einer Lokomotive aufs Neue heranzujagen und uns kleinen Menschenwuerstchen eindrucksvoll zu demonstrieren, was das himmlische Kind so drauf hat. Es blitzt und donnert auch kurz. Decke ueber die Nase und ja nicht rausgehen. Dazu platscht mal mehr mal weniger starker Regen aufs Deck. Prompt ist unser Schlaucherl heute frueh wieder gut gefuellt und ich stehe fast bis zu den Knien im Wasser beim ausschoepfen. Die arme Uschi! Bei dem Niagara-Regen am Dienstag war das Dinghi schon einmal randvoll und die Gute hat es ausgeschoepft :-))!

Immerhin zeigt sich jetzt zum Fruehstueck die Sonne. Das Bettzeug haengt gut gesichert zum Lueften und Trocknen draussen. Denn leider haben letzte Nacht auch wieder einige dicke Wassertropfen ihren Weg auf mein Bettzeug gefunden. So bekommt das Wort Wasserbett hier an Bord gleich eine mehrfache Bedeutung ;-). Mal sehen, wann wir diese Leckagestelle gefunden und abgedichtet haben.

Aber jetzt gibt es erst einmal Fruehstueck. Und dann geht es zum Einkaufen. Der Kuehlschrank ist jetzt doch ziemlich leer.

'Die Deutsche Klugscheisser-Stammtisch'(O-Ton Eric) trifft sich in der Marina-Bar

Back home!

10 Tage Deutschland – verflogen im Nu und nun versunken in Schnee, Minusgraden und truebem Februar-Winterwetter. Und was erwartet uns hier in Spanien?

Das Mittelmeer vor Malaga – genauer gesagt im Umkreis von mehreren hundert Metern vor zwei Flussmuendungen – faerbt sich schlammig-braeunlich. Auf dem Flughafengelaende haben sich riesige Pfuetzen gebildet. Regen? Der sollte eigentlich heute stattfinden, aber uns erwarten Sonnenschein und blauer Himmel.

Unser Guenstig-Flieger ist wieder 25 Minuten schneller geflogen, alle Passagiere haben ordentlich in die Pedale getreten.

Nach 3 Stunden Flug geht es dann noch 3 Stunden mit dem Bus von Malaga nach La Linea, wo wir kurz vor 20 Uhr in der Marina „einlaufen“ (im wahrsten Sinne des Wortes). „Ist da Licht auf der Ente“?? Hm, ja sieht so aus. Wir biegen um die Ecke und da kommen auch schon Uschi & Michael von ihrem Entenboot runter und auf uns zu. Herzliche Begruessung – ach, ist das schoen, wieder hier zu sein!

Die wichtigsten Ereignisse im Schnelldurchlauf, schliesslich warten einige Stege weiter Inge & Ralf auf der malwieder mit einem Abendessen auf uns. Das volle Verwoehnprogramm.

Aber vorher noch schnell zu unserem tapferen Schiff, das dank der liebevollen Aufpasser die Alleinsein-Zeit unbeschadet ueberstanden hat.

Auf der malwieder dann die zweite Begruessung und grosse Wiedersehensfreude. Seit Oktober haben wir uns nicht mehr gesehen, immer nur telefoniert oder Emails geschrieben. Die Freude steht uns allen ins Gesicht geschrieben und es gibt wieder viel zu erzaehlen.

 

Mitsegeln

….zu frueh gefreut! ;-) Nicht bei uns….. na ja - wir machen da sicherlich die ein oder andere Ausnahme…
AAABer: unser langjaehriger und sehr, sehr guter Freund Heiner nimmt gerne Segelbegeisterte an Bord, stellt dafuer extra seine Achterkojen zur Verfuegung und beweist auch bei Anfaengern unendliche Geduld. Alles ohne irgendwelche offiziellen Ausbildungs-, Weiterbildungsambitionen. Seemeilen koennen natuerlich gerne bestaetigt werden und wer will, lernt auch einiges. Erleben kann man auf jeden Fall viel an Bord der SY Doertita. Den aktuellen Toernplan findet man hier:

http://doertita.achterliek.de/

Und wer weiss: Vielleicht liegen die Doertita und die Naja ja sogar einmal in irgendeiner Bucht/ einem Hafen Seite an Seite. Dann schliesst sich der Kreis und wieder einmal wird es heissen: Die Seglerwelt ist klein!

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