Monats-Archiv Juli, 2013

Von Spaxschrauben und Membranen

Wir
warten und warten und warten. Auf neue Solarpaneele, die neue
Sprayhood und die Halterungen fuer die Solarpaneele. Nun sind wir
schon eine Woche hier in Almerimar und haben auch schon einiges
geschafft: die Fallenstopper sind wieder ordentlich montiert, das
neue Radar ebenfalls. Und die Steuerfrau hat nun – endlich! –
ihre Sitzplatzverbreiterung hinterm Steuerrad erhalten! Jetzt muss
ich die Aermchen nicht mehr so dolle ausstrecken, wenn ich gemuetlich
hinterm Steuerrad sitzen moechte.

Der
Geraetetraeger vibriert so gut wie nicht mehr Dank der von Stewart
angeschweissten Verstrebungen, der neue Wasserhahn ist im Bad
eingebaut. Wobei die Verweildauer dieses Teiles an Bord eher kurz
ausfallen duerfte: der praktische Nutzen, die Ausziehbarkeit des
Wasserauslaufes und Verwendbarkeit als Dusche ist nur sehr
eingeschraenkt gewaehrleistet. Das Teil laesst sich nur mit roher
Gewalt ausziehen und zurueck geht es dann schon gar nicht mehr
freiwillig.

Damit
keine Langeweile aufkommt, helfen wir Udo dann noch beim Verholen
eines 25 Fuss Segelbootes vom Liegeplatz zum Werftkran. Zu diesem
Zweck erheben wir uns doch tatsaechlich schon um 7 Uhr in der
Fruehe!Bein einer 25 Fuss GFK-Yacht ist ein neuer Unterwasseranstrich
dringend faellig. Ablegen ist kein Problem, der gestern noch recht
frische Wind ist ueber Nacht schlafen gegangen und entpuppt sich
ebenfalls als Langschlaefer. Dafuer ist das Schiffchen etwas unwillig
und mag so gar nicht rumgehen. Stur laeuft es rueckwaerts und
geradewegs auf eine englische Yacht zu. Kurz davor kommt dann doch
noch Bewegung in den Bug und mit einigem Vor- und Zurueck geht es
dann in die gewuenschte Richtung. Und als der Kahn in den Gurten
haengt, verstehen wir auch, warum Ruder und Schraube nur sehr
unwillig bereit waren, ueberhaupt zu arbeiten am fruehen Morgen!
Alles ist dick bewachsen – dieses Unterwasserschiff lebt, ganz
eindeutig!!

Und
weil unser Vorschiff noch einigermassen ueberschaubar und aufgeraeumt
ist, beschliesst Werner dann noch unseren dort untergebrachten
Wassermacher auszubauen. Flueche aus der Vorschiffskabine verkuenden
kurz darauf von festgegammelten Spaxschrauben. Udo packt
unterstuetzend mit an, auch Nauticmobil-Frank eilt hinzu und
irgendwann ist Little Wonder wundersamerweise ausgebaut! Jetzt finden
wir vielleicht auch heraus, was wir alles an neuen Membranen,
Filterinnenleben etc. benoetigen, um das Teil seiner eigentlichen
Bestimmung zuzufuehren: der Produktion von klarem, salzfreien Wasser!
Das wird ein Schock werden fuer Little Wonder. Hatte der sich doch
bestimmt gerade darauf eingestellt, eine Art Vorruhestandsleben unter
unserer Vorschiffskoje fuehren zu duerfen.

So
breitet sich im im Schiff und an Deck also weiterhin das Chaos aus
und unser Zuhause ist mehr so eine Mischung aus Ersatzteillager,
ueberdimensonaler Werkzeugkiste, Baustelle und Sonnenliege. Es soll
doch tatsaechlich Schiffe geben, die immer aufgeraeumt, immer sauber
und ordentlich sind….oder hab ich das getraeumt???? Naja, wir
jedenfalls sind nicht so, daran wird sich wohl auch in absehbarer
Zeit nichts aendern. Wollen wir das ueberhaupt? Bestimmt wuerde uns
da auch was wesentliches fehlen :-))) Und solange keine Einkaufswagen
oder Heizoefen an Deck rumstehen…..

Arbeits-Montag

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Der Wind der die letzten beiden Tage hier ziemlich kraeftig wehte, hat nachgelassen. Colin, der Segelmacher nutzt die besonders ruhigen Morgenstunden und steht bereits um 9:00 am Schiff um die Templates zu fertigen. Kurze Zeit spaeter trifft auch Marco, der Elektriker ein, um die Radar-Installation weiter voran zu bringen. Jetzt wird es eng am Niedergang. Ich verdruecke mich und begutachte den Trocknungsfortschritt unserer frisch gemalerten Ankerkette. Die Plastikmarkierungen haben die diversen Ankermanoever nicht unbeschadet ueberstanden und sich mehr oder weniger ins Salzwasser verabschiedet. Jetzt versuchen wir unser Glueck mit Neonfarben aus der Spraydose. Das die Spraydose auch keine so gute Wahl war, merken wir relativ schnell, spruehen aber tapfer weiter bis zum letzten Farbrest. Udo ist ganz geblendet von der neon-bunten Pracht, als er Werner zu einer Shopping-Fahrt zum Schreiner abholen will. Aus der wird dann nix, die Anwesenheit des Skippers an Bord ist dringend von Noeten. Kaum hat Colin samt seiner Plastikfolie das Weite gesucht, schleppt Stewart (Inox-Fachmann) sein Schweissgeraet und diverse Edelstahlrohre an. Unser Geraetetraeger ist fuer unseren Geschmack etwas zu “schwungvoll”. Vor allem, wenn der Windgenerator so richtig dolle dreht. Also wird das ganze Konstrukt etwas verstaerkt. Not perfect, but much better! Und das, obwohl der wieder etwas staerkere Wind die Gasflamme auszupusten versucht. Stewart flucht, schweisst aber unverdrossen weiter. Ich stehe eh nur die meiste Zeit im Weg rum, also fluechte ich erst zu einem Schwatz in die Lavanderia zu Alex und dann in die WLAN-Oase namens Paraiso.

Traumschiff ade

Abschied genommen haben unsere Freunde Heidi & Dieter von ihrem bisherigen Traumschiff, der Wind of Change. Besichtigung, Probefahrt und schon war man sich handelseinig. Verblueffend unkompliziert lief das ab, wir freuen uns fuer die Beiden und fuehlen auch gleichzeitig mit. Denn wie das halt so ist bei Trennungen und Abschieden: Ein lachendes und ein weinendes Auge sind dabei.

Viele schoene Stunden an Bord, ein gelebter Traum und jetzt heisst es ausraeumen. Alles wird in den mitgebrachten Anhaenger verpackt, ein Teil wird auf die Naja geschleppt. Gut, dass es Dieter nicht doppelt gibt - wenn es sonst schon an Bord der WOC fast alles an Ausruestung- und Ersatzteilen in dopellter Ausfuehrung vorhanden ist/war!! Fuer die Naja faellt auch noch einiges ab: Medikamente, ein nigelnagelneuer Fender (weil das naechste Boot diese Groesse definitiv nicht mehr benoetigen wird, meint Dieter), eine Hochseeangel sowie Angelzubehoer, jede Menge Lebensmittel (ganz exquisite Sachen sind dabei, lecker!), Schlaeuche, Kabel, Werkzeug und und und. Unser Bordchaos wird gross und groesser. Wir raeumen Schapps aus und um, fuellen hin und her und versuchen, den Ueberblick zu behalten. Stauplan? Waere schoen, fangen wir doch mal an. Aber wie war doch unser bisheriges Motto? Nur das Genie ueberblickt das Chaos ;-) Nachdem sich die Farbdosen fuer die Ankermarkierung sowie der Solarduschsack Dank intensiver Sucherei wieder eingefunden haben und auch das Paniermehl aus den Tiefen der Schapps wieder ans Tageslicht gefunden hat, sind wir ueberzeugt: es geht noch eine Weile auch ohne Stauplan. Irgendeine Herausforderung muss ich ja auf den Kanaren auch noch haben ;-))

Der Anhaenger ist gepackt, das Schiff geputzt - wie waere es mit einem gemeinsamen Fruehstueck? An Bord der Naja gibt es ein spontanes geselliges Beisammensein mit frischem Baguette und Kaffee. Auch fuer Wuffi “Tucker” faellt was ab. Und Dieters Tochter Isabell ist begeistert von den kleinen, klebrig-suessen Croissants.

So gestaerkt machen sich die 4 auf den Weg nach Deutschland, wo die naechsten Einsaetze des Veggiemobils warten. Vielleicht beherbergen wir sie ja bald in unserer Vorschiffskoje, auf den Kanaren oder Kap Verden oder auf dem Weg von nach. Oder sie folgen uns ganz schnell auf eigenem Kiel. Wer weiss das schon.

Ich jedenfalls stelle mir mit Schaudern vor, wie es waere, wenn wir unser geliebtes Chaos-Schiff raeumen muessten….. nee, schnell an was anderes denken!

Almerimar

IMG_1981.JPG Wie verwandele ich innerhalb kurzer Zeit ein bis dato aufgeraeumtes und wohnliches Schiff in das perfekte Chaos? So sieht unser Bad nach Einsatz von Werkzeug und Waschpulver aus. Und natuerlich macht das Chaos auch vor dem Rest nicht halt:
 

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Bild oben: Marco demontiert das alte Radom. Das wahrscheinlich nicht ordnungsgemaess arbeiten konnte, weil ein 4KW Kabel mit einem 2KW Kabel verlaengert wurde. Muss ich noch erwaehnen, dass es sich um ein 4KW-Radom handelt??
 
 
Wieder zurueck in Almerimar. Die ersten Arbeitseinsaetze sind angeschoben. Der Segelmacher Colin bzw. seine reizende Gattin haben sich ein wenig Zeit frei geschaufelt und machen unsere neue Sprayhood nun doch. Gestern wurde schon der Stoff (natuerlich wieder gelb!) in Almeria besorgt, heute soll ausgemessen werden. Der Wassertank hat seine jaehrliche Durchspuel-Reinigungsaktion bekommen, der Boden im Schiff und in der Plicht sind geschrubbt und sauber wie schon lange nicht mehr. Stewart & Regis, die beiden Inox-Fach-Guys haben ebenfalls schon Mass genommen fuer die Verstrebungen unseres Heckbuegels und wollen am Montag mit der Arbeit an Bord anfangen. Marco, seines Zeichens Elektrofachmann, stand heute ebenfalls ohne weitere telefonisch Nachfrage vorm Schiff und legte mit Werner auch schon gleich los: Demontage altes Radargeraet, altes Kabel raus. Praktischerweise ist unser von SVB Bremen versandtes Paket mit dem neuen Radargeraet ebenfalls bereits eingetroffen und so kann es mit der MOntage gleich weiter gehen. Unter Deck hat Werner dann kurzerhand gestern auch noch fuer etwas Durcheinander gesorgt, indem er den alten Wasserhahn im Bad demontieren wollte. Das hat nicht so geklappt, der Hahn ist fest gegammelt. Dafuer hat sich eine Ladung Waschpulver in die Werkzeugtasche ergossen. Zwischendrin dann noch 3 Ladungen Waesche in die Lavanderia bringen und wieder abholen. Und schwitzen, schwitzen, schwitzen. Da nutzt auch kein Sonnenschutz mehr was. Die Abende sind dagegen einfach nur angenehm: bis spaet in die Nacht leicht bekleidet draussen sitzen, an Bord oder in einer Bar, bei Cerveza, Tinto Verano und Tapas. Wir geniessen die gemeinsamen Abende mit Heidi & Dieter und lauschen der teilweise richtig guten Livemusik aus einer der Bars. Neben uns liegt die Stravagain, ein auffallend gepflegtes Stahlschiff mit vielen praktischen Details. Woher kennen wir dieses Schiff nur?? Dann die blitzartige Erkenntnis bei mir: Tagus-Yachtwerft in Amora! Die Stravagain hat dort auf dem Platz ueberwintert, die Eigner hatten sich ein Appartment gemietet und wir sind oft genug an dem Schiff vorbei gegangen. Jetzt erkennen wir auch das Crew-Ehepaar wieder!! So auf dem Wasser sieht irgendwie alles anders aus. Die beiden lachen, erinnern sich ebenfalls wieder an uns. Die Stravagain geht weiter zu den Balearen und wir geben ein paar Tipps, Stadtplaene wechseln das Schiff und werden gerne entgegen genommen.

23.- 24.07.2013 Nachtfahrt von Aguilas nach Almerimar

Einmal noch in die nette Strandbar, einmal noch Frituras
essen - aber heute nur mit Salat und keine Pommes…keine Pommes?? Werner wirkt
enttaeuscht, gibt aber klein bei. Kein Wunder: Haben wir doch gestern Beide bei
der gewaltigen Portion Frituras maechtig schieben muessen und waren sehr satt
anschliessend.

Auch heute ist das Lokal gut gefuellt und vorwiegend mit
spanischsprachigen Gaesten. Laut geht es zu, man versteht sein eigenes Wort
kaum. Schee – wir strahlen ueber alle Backen und das nicht nur wegen des
leckeren Essens.

Da durch die Fressorgien der letzten beiden Tage unsere
Geldboerse ueber Notstand klagt und in Almerimar sicherlich wieder ein Deposit
fuer die Schluessel faellig wird, ueberfallen wir noch schnell eine Bank.
Schnell ist gut! Bei der Hitze schleppen wir uns foermlich ueber den breiten
Boulevard. Entgegen Werners Unkerei ist ein Bankomat aber schon bald erreicht
und wir schleppen uns wieder zurueck zum Dinghi.

Aus dem geplanten Abschiedsschwimmen wird es aber nix. Das
Wasser sieht gar zu unappetlich aus. In der Buchteinfahrt irren mehrere
Fischerboote mit Schleppnetzen umher, ob die den ganzen „Dreck“ aufwirbeln?

Noch ein klein wenig ausruhen, Sonnensegel und Aussenborder
wieder verstauen. Das Dinghi wird ausnahmsweise hinterher gezerrt. So geruestet
gehen wir um 17: 35 Anker auf. So langsam bekommen wir Gefallen an den
Nachtfahrten. Ist ja auch ein ganz besonderes Licht Abends und dann wieder
frueh Morgens. Leider spielt der Wind heute ueberhaupt nicht mit. Fast vorlich
und sehr schwaechelnd kommt er daher. Trotzig halten wir das Grosssegel hoch
und fuer eine halbe Stunde startet der Skipper nach Mitternacht sogar eine
Genua-Attacke, bricht dann aber frustiert ab. Hat keinen Zweck.

Der Vollmond wirft seine kuehle Lichtbahn uebers Meer und
er/beleuchtet auch die Kuestenlinie. Alles ist ungewohnt gut erkennbar. Ein
paar Fischerboote kreuzen unseren Kurs in gebuehrendem Abstand. Zwei grosse
Fische (Tunas?) springen gut einen Meter aus dem Wasser. Wer jagt die wohl oder
ist es die pure Lebensfreude?

Die Nacht ist klar, der Motor brummelt gleichfoermig vor
sich hin. Die verschiedenen Cabos und Puntas blitzen und blinken mehr oder
weniger weit sichtbar und warnen so vor ihrer exponierten Lage. Weit ragen sie
ins Meer hinaus und in den Buchten drin sind oft nur wenige Lichter erkennbar.
„Da moecht ich wohl mal hin, mir dieses kleinen Orte anschauen“  der Skipper sprachs, entschwand unter Deck,
sein Positionskreuzchen in die Karte machen und legt sich erstmal eine Runde
schlafen. Die Wachwechsel sind wieder zu meinen Gunsten unregelmaessig, Werner
kommt Schlafmaessig definitiv zu kurz. Bei laengeren Distanzen muessen wir uns
unbedingt einen festen Rhythmus antrainieren. 

Jetzt noch das Cabo de Gata – das ist sogar der Titel eines
Buches, wie ich gestern ueberrascht festgestellt habe (ueberhaupt gibt es
auffallend viele Buecher, die Portugal, Spanien, die Balearen in irgendeiner
Form zum Thema haben oder deren Geschichte an Orten stattfindet, die wir
mittlerweile kennen)  - die Bucht von Almeria
und dann liegt die vertraute Silhouette von Almerimar im bleichen
Morgensonnenlicht vor uns. Dunstig wirkt alles, verwaschen auf eine andere Art.
Zwei andere Yachten laufen vor uns in den Hafen ein und wir lassen uns Zeit mit
dem Bergen des Grosssegels vor dem Hafen. In der Einfahrt dann sind wir etwas
verwirrt und ueberrascht. War das beim letzten Mal auch schon so flach hier?
Das Echolot wandert auf bedenkliche 3,50 und an einer Stelle sogar auf 2,70!
Und das innerhalb der Mole bzw. der Zufahrtsrinne. Bei starkem Wellengang
wuerden wir dann wohl eher Adra anlaufen (muessen).

Die Anmeldung im Marinaoffice geht schnell. Das
Anmeldeformular vom Mai wird aus einem Ordner gezerrt, eine weitere Spalte auf
der Rueckseite mit Angaben gefuellt, Schluessel fuer die Sanitaerraeume wechsel
gegen ein Deposit von 10 Euro die Besitzer und dann legen wir schon wieder ab.
Alter Platz, No 127. Mist, das dicke Motorboot liegt gar nicht mehr an dem
Betonsteg. Wo war das nochmal fragt es hinter dem Steuerrad. Da steht doch
schon der Marinero und winkt. Routiniert will ich die duenne Mooringleine
angeln, der Marinero winkt ab. Ob er an Bord kommen duerfe? Claro. Leicht
verwirrt beobachten wir sein Uebersteigen von uns auf das Nachbarschiff. Ah,
jetzt daemmert es mir: der Nachbar hat sich die Mooring unseres Platzes auch
noch geangelt. So ein Schelm. Haetten wir aber sicherlich auch so gemacht, wenn
wir unser Schiff hier allein gelassen haetten. Hach, in Puerto de Soller gab es
von Haus aus zwei Moorings. Nein, nicht sentimental werden jetzt. Wo mir doch
der Duft von Mallorca heute nacht schon so gefehlt hatte oder des Meeres
zwischen den Inseln, der nach klarem Wasser und Salz. Letzte Nacht roch es
irgendwie nach Oel, nach Raps- oder Frittieroel genauer gesagt. Irgendwie
schwer und dumpf und halt oelig.

Nach dem anlegen erstmal zu Alex, TO-Stuetzpunktchefin und
Herrin ueber die Waschmaschinen gleichermassen. Wie geht es Euch, was gibt es
Neues? Das ist fast wie nach Hause kommen. Jetzt aber fix das Dinghi klarmachen
und in die hinterste Ecke von Darsena 3 duesen. Colin, der Segelmacher ist noch
bis 14 Uhr in seinem Segel-Loft erreichbar und wir haben Sprayhood-Notstand da
die alte nun definitiv kaputt ist. Seine Frau ist zwar very busy, aber er will
kommen und Massnehmen. Ein Tor weiter fallen wir dann gleich noch Regis &
Stewart auf den Geist. Heckbuegel verstaerken und Halter fuer zusaetzliche
Solarpaneele heisst hier die Aufgabe. Die Jungs versprechen ebenfalls einen
Besuch an Bord heute noch.

Das haben wir schon mal geschafft. Jetzt entspannt die erste
Ladung Waesche abgeben und dann weiter ins Paraiso. Gonzo glaenzt durch
Abwesenheit, Lefko schaut kurz herein, freut sich sichtlich ueber unseren
Anblick und ueberlaesst uns bald schon wieder der Fuersorge ihrer Tochter. Am
Abend sei sie wieder da. Wir dann auch. Wenn die Jungs alle an Bord waren.

Die kommen auch tatsaechlich ab 16 Uhr, wie angekuendigt ,
ueberpuenktlich und wie an der Perlenschnur gezogen. Alles wird gemessen und
besprochen, wir sind kurz allein. Dann steht Udo am Schiff. Grosses Hallo und
nochmal Neuigkeiten beiderseits austauschen.

Wir bekommen Nachbarn, gleich 2 Schiffe laufen in die freien
Plaetze an unserer Steuerbordseite ein und unser Dinghi muss weichen. Auf den
beiden Neuankoemmlingen wird geschrubbt und gewischelt, was Schrubber und
Wasserschlauch nur hergeben. Das Beispiel nehmen verschieben wir aber auf
morgen. Wir wollen unser Schiff ja nicht verstoeren, solche fuersorgliche
Zuwendung noch am Anlegetag ist sie ja nicht von uns gewohnt. Aber morgen
schreiten wir dann zur Tat.

Komisches Gefuehl, wieder in einer Marina zu liegen, aber
auch schoen.  Erstaunlich viele Plaetze
sind frei hier, dafuer stehen viele Schiffe auf dem Boatyard. Das ist zur Zeit
deutlich preiswerter als ein Platz im Wasser. Jetzt, gegen Abend, laufen aber
doch noch einige Schiffe ein. Von Ueberfuellung kann allerdings nach wie vor
keine Rede sein. Auch an Land haelt sich der Trubel wohltuend (fuer uns) in
Grenzen. Fuer die Betreiber der Lokale und Geschaefte bzw. die Hotels und
Appartmentvermieter sicher nicht ganz so angenehm.

Werner sitzt auf dem Vordeck und pult liebevoll die vielen
kleinen Meter-Markierungsknoetchen aus der Ankerbojenleine. Die haben sich als
unpraktisch erwiesen, waren aber von mir fuer die Ewigkeit eingeknuepft. Dementsprechend
lange dauert das ausknuepfen. Erstaunlich, dass er diese Aufgabe so entspannt
und ausdauernd wahrnimmt.

Mal sehen, wann die WOC-Crew sich aklimatisiert hat und zu
einem Wiedersehens-Umtrunk aufruft. Heidi & Dieter sind samt Tochter, Hund
und Wohnmobil heute ebenfalls hier eingetroffen. Perfektes Timing! Wer weiss,
wann wir uns wieder sehen.

 

 

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