Auf dem Küstenkanal 2009.JPG

Unsere “na ja” schwimmt endlich wieder !!! Nach 1 1/2 Jahren hat der Autokran sie am Samstag den 04.04. am Küstenkanal ihrem Element übergeben. Auch dieses Jahr war die Lady wieder äusserst bockig und ihr Kiel wollte sich nicht wirklich vom Tieflader lösen. Aber wo rohe Kräfte sinnvoll walten…… es ging alles glatt und nach einer guten Stunde lag sie im Kanalwasser. Leider hörten die Problemchen damit noch nicht auf: auch unsere beliebte Aktion “Diesel und Wasseraustritt an Stellen wo es nicht sein soll” wurde wieder ins Programm aufgenommen. Nach schweisstreibenden Einsätzen von diversen Werkzeugen waren auch diese Leckagen behoben, das Getriebe drehte sich ordnungsgemäss und unser lieber Anton Siemer konnte endlich hochzufrieden mit sich und seinem Werk nach Hause und Richtung Konzert eilen. Sonntag, 05.04.09. Nebel liegt über dem Küstenkanal, das Wasser ist total ruhig. Nichts bewegt sich ausser den Krähen die um die Brücke herum flattern und ordentlich Radau machen. Unser Schiff liegt völlig reglos an der Kaimauer. Auf Deck sind noch die Fussabdrücke von gestern zu sehen. Aber zum putzen werden wir später noch genügend Zeit haben. Jetzt heisst es erst einmal, alles vorzubereiten: die Notantenne wird ans Funkgerät angeschlossen, die notwendigen Unterlagen für die diversen Schleusungen und Brückendurchfahrten bereit gelegt und nachdem das Gefühl “ich bin unfähig um diese Uhrzeit etwas sinnvolles zu tun” gewichen ist und der Motor läuft, kommt langsam die Vorfreude. Zwei Berufsschiffe sind mittlerweile an uns vorbei Richtung Lock Oldenburg gezogen und den Skipper zieht es auch in diese Richtung. Heute am Sonntag werden Sportboote dort nur bis maximal 12 Uhr geschleust und wir haben immerhin gute 26 Kanalkilometer vor uns. Aber alles läuft wie geplant: um kurz nach 11 sind wir vor der Schleuse Oldenburg, die Schleusenkammer wird wieder für uns hoch geholt, wir können einfahren und schon geht es auch wieder abwärts. Die beiden Brücken in Oldenburg werden ebenfalls ohne allzu grösseren Wartezeiten für uns geöffnet und wie berechnet rauschen wir knapp eine Stunde vor Hochwasser in die Hunte. Jetzt kommt auch die Sonne immer wieder mal raus und es wird langsam wärmer. Hach, ist das herrlich! Permanent haben wir um die 5 Meter Wasser unterm Echolot, dieses Mal ist kein Atem anhalten angesagt. Ein einziges Berufsschiff begegnet uns und das an einer absolut unspektakulären, breiten Stelle. Kein Problem also. An den beiden Brücken legt Werner schwungvoll und kurzzeitig unseren Geräteträger nach unten so das wir ohne jeglich Wartezeit darunter durch kommen. Ein kurzer Seitenblick auf Elsfleth und seinen lieblichen, Entendreck-verschmierten Anlegesteg, den wir seit einer ärgerlichen Aktion vor 2 Jahren tunlichst meiden und schon sind wir auf der Weser. Hier nickt unser Schiff erst einmal eifrig in die Wellen, fast könnte man meinen, sie freut sich und begrüsst das “grosse” Wasser!! Bei mittlerweile herrlichem Frühlingswetter laufen wir die Weser nach Bremerhaven und bangen und hoffen, das wir die 16:30 Schleusung noch bekommen. Das klappt auch tatsächlich, vor uns ist eine andere Segelyacht eingelaufen und der Schleusenwärter hat unser heranrauschen und Fender auslegen wohl richtig interpretiert und auf uns gewartet. Vielen Dank unbekannterweise an dieser Stelle. Der Anleger war noch nicht ganz so routiniert, aber ich habe auch schon schlechtere Aktionen hingelegt. Insgesamt hat alles gut geklappt bis hierher. Jetzt noch um die Ecke Richtung AKSC, Fender wieder einmal umhängen, Festmacher einigermassen gut positionieren und ….lange Gesichter: der uns zugewiesene Platz ist immer noch belegt! Also wieder alles umbauen und einen anderen Platz anvisieren. An diesem Tag dürfen wir dann nochmal den Liegeplatz wechseln und haben somit für unseren ersten Tag an Bord reichlichst Gelegenheit für Manöver-Übungen. Dank der helfenden Hände am Steg klappt aber alles super und der Skipper schafft es sogar, unsere 15,20 butterweich in eine Box zu manövrieren, die eigentlich für max. 13 meter Schiffe gedacht ist. Kompliment! Jetzt liegt sie erstmal einsam da, wir haben erst wieder nach Ostern Zeit für sie. Dann wird der Mast gestellt und dann…’na ja’ warten wir mal ab, was der Sommer uns noch so bringt!