Monats-Archiv November, 2013

Strippenzieher und Besucher

Samstagvormittag: Juan Laminator werkelt an unseren Schwalbennestern rum, legt Lage um Lage harzgetraenkt ein, verschwindet fuer kurze Zeit weil das Material trocknen muss und macht weiter. Ruhig, bedaechtig aber kontinuierlich. So kennen wir ihn.Vorm Schiff steht sein Arbeitswagen, eine ausrangierte Supermarkt-Einkaufskarre.

Wir ziehen derweil an einer Strippe — fast. Nachdem der Platz fuer die neue AIS-Antenne am Geraetetraeger festgelegt ist, wird das entsprechende Kabel durch ein Rohr des Traegers gezogen, wandert dann via Decksdurchfuehrung in unser Schlafgemach und dort in ein als Kabelkanal fungierendes graues Plastikrohr. Jetzt folgt der schwierigere Teil: Werner faedelt von der einen Seite das neue Antennenkabel fuers AIS in den sog. Kabelkanal , ich ziehe vorsichtig aber kraeftig auf der anderen Seite an der Fuehrungsstrippe bis ich Kabel samt Kabelmaus in den Haenden halte. Dann das Koerdelche wieder an die Kabelmaus pappen (Backeband ist wirklich fuer alles gut) und alles wieder retour — koennt ja sein, dass wir nochmal ein Kabel da durch quetschen wollen. Warum haben wir eigentlich kein Leerrohr mit so ca 6-7 Zugstrippen verlegt??? Platz waere ja genug gewesen, damals als das Schiffle noch komplett leer und ohne Ausbau war. Tja, wenn und haette — seinerzeit konnte sich halt niemand (auch ich) nicht so recht vorstellen, was an Kabelage in so ein Schiff alles reinpasst und vor allem: irgendwann mal rein MUSS/SOLL!

Irgendwann haben wir alles auch noch durch den Sitz der Naviecke bis zum Sicherungskasten gefuehrt und koennen aufatmen. Da geht ordentlich Zeit bei drauf und der Tag ist schon weit fortgeschritten.

Pepe ruft um Hilfe: unser Spibaum ist bei ihm in Arbeit und es gibt Schwierigkeiten mit irgendwelchen Schrauben. Werner verschwindet also erst einmal in Pepe’s Containerreich und ich ueberlege gerade, was wohl gegen den sich langsam einstellenden Hunger unternommen werden koennte….. Mitten in diese Ueberlegungen hinein klopft es energisch an die Bordwand. Klopft der Kaeptn jetzt schon an sein eigenes Schiff bevor er es betritt??? Grosse Ueberraschung: Vorm Schiffle stehen Inge-Lore und Ralf von der MALWIEDER! Mensch, seid ihr nicht irgendwo im Sueden von Teneriffa, San Miguel oder so??? Nein, man ist nach einer Nacht in San Miguel gleich weiter nach Santa Cruz und nach einer Kaffeepause mit dem Bus gleich weiter zu uns! Hunger haben die Beiden auch, wir verbringen noch ein Stuendchen mit erzaehlen an Bord und machen uns dann auf den Weg nach San Andres. Dieses Mal wollen wir unseren Freunden auf jeden FallUNSER Lieblingsfischlokal zeigen!

Der kleine Ort ist belebt. Auf dem Platz vor der Kirche ist immer noch die Buehne aufgebaut. Jung und alt tummelt sich rund um die Kirche, deren Tueren auch heute Abend wieder weit offen stehen. Haustueren stehen offen und gewaehren Einblicke in die unmittelbar dahinter liegenden Wohn-Schlaf-Kochraeume. Viel Platz ist da nicht. Grelles Neondeckenlicht beleuchtet die Szenerien, Fernsehapparate tragen zur Geraeuschkulisse bei.

Im Los Pinchitos werden noch die letzten Tische eingedeckt. Gloria, die resolute Chefin, schiebt uns einen Tisch zurecht, an dem wir ausreichend Platz haben und schon wird die Getraenkebestellung aufgenommen. Ein Korb mit Baguette und zwei Glaesern der leckeren Ajoli-Mayonnaise landen auf dem Tisch. Comer? Claro, aber was. Wir wandern eine Treppe hoeher vor die Kuehltheke mit dem Fischangebot und suchen uns was aus. Dazu die unvermeidlichen Papas Arrogadas, einen gemischten Salat fuer 4, nada mas. Nur kurz sind wir die einzigen Gaeste, Tisch um Tisch wird besetzt, die Geraeuschkulisse aendert sich. Ungefragt landet eine Platte mit gegrillten Kaesescheiben auf unserem Tisch. Der Maenner Fall ist das nicht so, umso besser — bleibt mehr fuer Inge-Lore und mich ueber. Inge-Lore strahlt uebers ganze Gesicht. Das ist ein Lokal so recht nach ihrem Geschmack und auch das Essen schmeckt den zweien. Noch ein leckeres Dessert und einen Espresso zum Abschluss. Die Chefin kredenzt uns einen Mandel-Irgendwas- Likoer, der auch uns Frauen vorbehalten bleibt.

Die Rechnung faellt gewohnt moderat aus, Inge & Ralf fragen noch zweimal nach, ob der Betrag auch richtig verstanden wurde. Wir haben jedenfalls nicht zuviel versprochen und wurden auch dieses Mal nicht enttaeuscht von Gloria und ihrer Mannschaft.

Pappsatt wandeln wir zurueck in den Hafen und Richtung Bushaltestelle. Nochtrennen uns einige Meter vondieser, als der Bus schon hinter uns durch die Unterfuehrung rauscht.Heftiges Gewinke unsererseits und tatsaechlich haelt der nette Fahrer auch ohne offizielles Haltestellenschild an und nimmt Inge & Ralf mit zurueck in die grosse Stadt. Wir wandern zufrieden in der lauen Abendluft die kurze Strecke zu unserem Heim zurueck. Alles ist ruhig im Darsena Pesquera, kein Generator laeuft, kein Aggregat ist zu hoeren. Selbst die beiden hier wild lebenden Hunde sind weder zu sehen noch zu hoeren. Nur vor einer Verladerampe sitzen zwei Manner auf Plastikstuehlen und lassen sich vom TV-Programm berieseln. Abendstimmung im Darsena Pesquera mal etwas anders.

Regentag

Weihnachten.JPG
Es weihnachtet nicht sehr - aber immerhin ein ganz klein wenig.
Auch in unserem Schiff. So dezent, dass der Kaeptn es fast uebersehen haette
und somit die Gefahr einer weiteren Herzattacke nicht gegeben ist
 

Mitbringsel.JPG
Mitbringsel aus der (k)alten Heimat. Links im Bild ein lecker Essig
aus der Wesermuehle im Nachbarort Hagen-Grinden. Rechts ein
Produkt aus der VegAnder’s Kueche mit absolutem Suchtfaktor: Petersilien-Pesto!!!!
Dieter: wann kommt ihr und bringt Nachschub???
 

Gewuerze.JPG
Und fuer die richtige Wuerze an Bord sorgen die Produkte aus dem
Bremer Gewuerzhandel. Die reisen nun schon seit 2012 mit uns ueber die
verschiedenen Meere. Jeder Deutschlandbesuch wird zur Auffrischung der Vorraete
genutzt. Vielleicht verrueckt, aber bislang sind wir noch nicht im Gewuerzalternativ-Paradies
angekommen (Marokko waren wir ja nicht wirklich)
 

Gruenkohl.JPG
Und was so echte hartgesottene Norddeutsche sind (wenn auch zugereiste),
die essen auch Gruenkohl mit Pinkel und Mettenden auf Teneriffa - da kennen wir nix!
 

Varadero.JPG
Die Schiffle’s Seite an Seite am Werftsteg im Darsena Pesquera.
Wir haben die Seite gewechselt und Voodoochile’s Platz eingenommen.
 

Rott.JPG
Neueste Baustelle: Eigentlich wollten wir ja nur das Kabel verlegen - jetzt
sind alle 3 Schwalbennester ausgebaut und werden saniert. Hinter einem roch es
verdaechtig und eklig nach Schimmel - war hoechste Zeit, dass wir die Dinger aus-
gebaut haben!
 

November.JPG
Und nochmal die Lady in rot-weiss in voller Breitseite. Schon schoen
unser Schiff. Wenn sie uns nur etwas weniger auf Trab hielte…..
 
 
Grauer Himmel, Regen — ja, auch das gibt es auf Teneriffa! Vielleicht nicht ueberall (der Sueden soll von Regenzeiten meist ausgenommen sein), aber hier in Santa Cruz kommen wir voll in den Genuss der Suesswasserdusche. Eigentlich gar nicht sooo schlecht, spart es uns doch das Deck schrubben :-) — man kann sich halt wirklich alles schoen reden!
Durch den derzeit anhaltenden Sued-Ostwind sind wir an unserem Werftsteg ganz ungewohnten Schiffsbewegungen ausgesetzt: wir rollen sanft von einer Seite zur anderen. Das bringt alles luschig festgemachte an Fallen und Grossbaum ins Schwingen und demzufolge zum kloetern. Also den Starkregen unter der schnell dicht gezogenen Kuchenbude abwettern und dann nix wie raus zwecks nachbessern.
Derweil turnen Wolfgang und Werner im Schiff herum, reissen alte, unnuetze Kabel raus, ziehen neue Kabel fuer den Autopiloten ein und entdecken bei der Gelegenheit, dass sich hinter unserem sog. Schwalbennest — also hinter einem Ablagefach im Suellrand unserer Plicht — wohl ueber laengere Zeit und unbemerkt Wasser sammeln konnte. Dementsprechend ist auch hier Gammel angesagt und — was sonst — Sanierungsmassnahmen !!
Hatten wir ja auch schon lange nicht mehr :/). Juan Laminator und Juan Holzwurm werden beigeordert und begutachten das Elend zwecks einzuleitender Sofortmassnahmen.
Ich vertreibe mir die Zeit mit unserer Fotowand. Heisst im Klartext, alle Fotos ab, mit neuen Fotos ergaenzen, die ganze Pracht neu sortieren und wieder aufpappen.Ausserdem identifiziere ich mindestens zwei unserer Lukengriffe als potentielle Wasserdurchlaesse und stopfe die Lecks provisorisch mit Handtuechern.Der urspruengliche Plan, in der Marina Santa Waesche zu waschen, hat sich fuer heute erstmal erledigt. Gut, dass ich nicht gleich heut frueh mit dem Waeschesack los bin! Jetzt sitze ich gepflegt und irgendwie ueberall dekorativ im Weg rum, raeume Fotodateien auf, entsorge nicht mehr benoetigte Ablichtungen von Fahrplaenen etc.
Zwischendurch gewaehrt mir Hector im Werftoffice Asyl, Internet im Freien bei stroemendem Regen — das ist nicht so das wahre.
So troedelt der Tag vor sich hin — ungewohnt aber auch mal ganz nett. Schade nur, dass wir den mitgebrachten Gruenkohl samt entsprechender Wurst bereits vorgestern Abend verputzt haben. In Deutschland kamen wir leider nicht zum Gruenkohlessen, also wurde der Kuehlschrankinhalt kurzerhand in die Reisetasche gestopft und entgegen Werners Bedenken, dass man doch im Sueden keinen Gruenkohl essen koenne, hat es uns richtig gut geschmeckt! Und auch sonst haben wir wieder einige Spezialitaeten aus der guten kalten Heimat mitgebracht: Gewuerze aus dem Bremer Gewuerzhandel, superleckeres Petersilienpesto von VegAnder’s (Dieter: das hat eindeutig Suchtfaktor!!) und eine kleine Flasche Essig von der Oelmuehle im Nachbarort Hagen-Grinden. Nicht fehlen duerfen auch Schoki-Adventskalender (Danke, liebe Evelyn!) und ein ganz klein wenig Weihnachtsdeko.

Wolkenmeer und fliegende Gedanken

Ueber den Wolken.JPG
 
Ueber den Wolken ….. muss die Muedigkeit grenzenlos sein!
Kein Wunder nach mehreren schlaflosen Stunden auf dem Flughafen und einem Abflugtermin um 06:10 in der Frueh!
 
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Beeindruckende Wolkenbilder - Dank Fensterplatz kann ich alles gut beobachten und geniessen
 
 
 
Orangerot steigt die Sonne auf, taucht die Passagiere auf der anderen Seite des Flugzeuges in einen roetlichen Schimmer, laesst ihre Profile wie ein Scherenschnitt scharf und schwarz erscheinen. Links von mir steht der Mond weiss und klein am blauen Morgenhimmel. Darunter ein Wolkenmeer oder sind es doch mehr Wolkenberge? Still und watteweich schweben sie unter uns. Und darunter verbirgt sich das andere Meer, das blaue, das sich vom Himmel nur durch ein dunkleres Blau unterscheidet. Ansonsten wirkt es von hier oben, aus wieviel tsusend Metern Hoehe?, genauso glatt und eben wie der Himmel. Ueber dieses Meer sind wir gesegelt, so viele Tage. Und jetzt ueber”winden” wir es in nur wenigen Stunden. Rubbellose werden offeriert. Bald kann ich den Durchsagetext auswendig. Manchmal reizt es mich, ein Los zu kaufen. Ein einziges nur und das gewinnt dann die Million. Was wuerde ich damit machen? Weiterleben wie bisher. Aber finanziell entspannter und ohne kritische Blicke auf den Kontostand. Wuerde ich Gutes tun, die Kinder beschenken? Ich weiss es nicht und irgendwie bin ich auch nicht ungluecklich darueber, dass das alles nur Gedankenspiele sind und nicht Ernst wird. Was fuer Gedanken man hier oben hat, erstaunlich aehnlich den irdischen. Und dann fliegen sie zurueck die Gedanken, zu den anderen Booten, die sich jetzt auf die Reise in die Karibik vorbereiten oder starten. Sie es zu den Kap Verden zieht. Und so ganz allmaehlich werden auch wir unruhig, verspueren das ziehen und sehnen, das loswollen. Die Karawane zieht weiter. Wieder einmal. Und wieder einmal trennen sich Wege, dividieren sich Kurse auseinander. Neues Miteinander entsteht. Trotzdem bleiben nur wenige Begegnungen ganz stark tiefgehend, sind einzigartig, nicht austausch- oder gar ersetzbar. Die Tejomuendung mit Lissabon liegt unter uns. Erinnerungen an wunderbare Begegnungen auf der Werft in Amora. An die faszinierende Stadt mit ihren engen Altstadtgassen, an den hollaendisch dominierten Fadoabend, an das erste Jahr unserer Reise. Weit windet sich der Teijo ins Land. Wie weit, darueber hab ich mir nie bewusst Gedanken gemacht. Fuer uns hoerte er ja an der zweiten Bruecke mehr oder weniger auf. Ein Stueck die Kueste hinunter schiebt sich eine markante Landzunge ins Meer hinaus. Wie hiess die gleich nochmal? Auf jeden Fall gab es dort Andenkenbuden und eine Imbissbude, in der die letzte Bratwurst vor Amerika offeriert wurde. Eine Gedenktafel an einen, der sich zu weit vorwagte und abstuerzte, bange Minuten fuer mich als die Maenner auch einen Blick in die Tiefe warfen. Endlose Sandstraende ziehen sich am Meer entlang. Und Sandbaenke sind auch in den Boegen des Teijo zu erkennen. Faltig und runzelig wie die Haut eines Urzeittieres liegt Portugal unter uns. Auf den schmalen Bergruecken ziehen sich Windraeder entlang, in die Falten schniegen sich kleine und groessere Orte. Etwas weiter unten ist ein anderes Flugzeug auf Parallelkurs zu uns. Wo hoert der Himmel auf, wo beginnt das Meer? Wie fasse ich das alles in Worte? Mir fehlt die Kunst eines Pascal Mercier, dessen Novelle “Lea” ich gerade gelesen habe.
 Das Flugzeug unter uns zieht einen schwarzen Strich hinter sich her und eine schmale, schwarze Wolke schwebt auf Gegenkurs an uns vorbei, dreht sich einmal um die eigene Achse, zieht sich zusammen um dann ebenfalls zu einem langen, schmalen Strich auseinander zu fliessen. Fast uebernatuerlich, wie eine Erscheinung. So wie das Weiss unter uns - Wolken, Schnee, Rauhreif? Alles ist irgendwie moeglich, alles wahrscheinlich. Eine grosse, gezackte Wasserflaeche breitet sich mittendrin aus - ein See? Schnell ein Foto machen, vielleicht hilft die moderne Technik, der Landschaft unter uns einen Namen zu geben. Braune Felder dominieren das Bild und wieder maeandert ein Fluss hindurch. Wie muehsam es waere, das malerisch darzustellen. All diese kleinen, unzaehligen beige-braun-rot-gruenen Rechtecke und Quadrate mit den minikleinen Ortschaften dazwischen. Da ist es bedeutend einfacher, das Meer mit Pinsel und Farbe auf die Leinwand zu bannen. Aber kann man das Meer “bannen” ?? Dieses so wilde und ungestueme Element, das sich eben noch mit Wucht und Vehemenz gegen alles und jeden wirft, um sich im naechsten Moment wie ein zartes Seidentuch um uns herum auszubreiten. Echt schade, dass wir hier nicht erzaehlt bekommen, ueber welches Land wir fliegen. Und dann taucht auch schon Bremen unter uns auf. Landung, Gepaeck einsammeln, Socken und Pullover anziehen und raus in die Kaelte - brrrr. Deutschland, ein Wintermaerchen :-)

Badezimmerartist

Badumbau.JPG
Werner - der Verrenkungskuenstler. Ob er wohl in einem frueheren Leben mal als Schlangenmensch im Zirkus gearbeitet hat? So manche unserer Aktionen in den letzten Tagen hat mich das denken lassen. Und sein heutiger Einsatz in unserem Bad war so eine Art Bestaetigung. Ist aber auch unglaublich, wie unsere Leitungen und Kabel so verlegt und zugebaut sind. Wir wuenschen uns so manches Mal Gadget-Arme (Beine sind meistens eher hinderlich und muessen schon mal im Schrank geparkt werden - siehe Foto) :-) Und das alles wenige Stunden vor unserem Abflug nach Deutschland. Gut, dass wir nicht viel zu packen haben und das Schiff auch schon ziemlich aufgeraeumt ist - bis aufs Bad eben.

Besuch an Bord

Zeichnung Manfred Schloesser.JPG
Manfred, einer unserer heutigen Besucher, hat mal eben so ganz nebenbei und von Werner voellig
unbemerkt, eine Zeichnung vom Kaeptn angefertigt. Und wir haben die ausdrueckliche Genehmigung, diese
hier zu veroeffentlichen. Mit einem lieben Gruss an sin Fru, die Ingrid. Die passt auf Bremen auf, waehrend ihr Gatte
unseren Freund Heiner beim Toern in die Karibik begleitet.
 

Maennertoern in San Andres.JPG
Maenner (fast) unter sich: Werner, Manfred, Hans-Otto & Heiner
 

Einblick in das Vereinsleben von San Andres.JPG
Einblicke: das Fussball (??) Vereinslokal in San Andres ist riesig gross - im Gegensatz zu
so manch einem Haus, in das wir hier heute Abend durch geoffnete Fenster oder Tueren einblicken konnten
 
 
 
Heiner besucht uns mit seiner derzeitigen Crew, Manfred & Hans-Otto. Die Beiden begleiten ihn auf der Doertita in die Karibik. Aber erstmal sind ein paar Aklimatisierungstage hier auf Teneriffa geplant. Und mit dem Leihwaegelchen kommen sie da natuerlich auch mal zu uns.Wir sind natuerlich noch mitten im Raeum-Chaos. Ca 180 Ltr. Wasser in der Bilge haben unsere heutige Zeitplanung leicht aus dem Konzept gebracht. Aber nur leicht. Und auch wenn wir einige Zeit heute mit Bilgenlenzung und Ursachenforschung (was darin gipfelte, dass wir uns am Montag schon wieder im Krangeschirr haengen sahen!) verbracht haben, wurde doch auch einiges an Werkzeug und Material eingeraeumt. Und dieses Mal katalogisieren wir alles akribisch. Bin gespannt, ob das neue System greift bzw. ob ich auch dran denke, in die Listen reinzuschauen, wenn wir wieder mal etwas suchen. Ich komm mir ja schon etwas albern vor, wenn ich selbst das Sandsieb oder einen Cutter aufschreibe. Aber die Erfahrung hat es ja gezeigt: ohne auflisten sind viele Aha-Effekte und Zufallstreffer unvermeidbar und vor allem geht viel Zeit mit Sucherei drauf. Aber wer suchet, der findet und nur die wahren Genies ueberblicken ja das Chaos. Wir sind und bleiben halt ein Schlumbelboot ;-) - aber macht uns das nicht so besonders liebenswert??!! Werner testet bei der Aktion schon mal die Liegequalitaet des Stauraumes unter unserer Koje, ist mit dem Ergebnis aber noch nicht so recht zufrieden und dementsprechend froh, als er wieder raus kann. Und der Besuch erloest ihn dann ja sowieso von weiteren rueckenbelastenden Aktionen. Kurze Zeit spaeter steht auch noch Hajo am Schiff. Freut sich riesig, soooo viele Nordlichter auf einen Haufen vorzufinden, und auch noch alles Seglervolk! So zwischen Kaffee, Schiffsbesichtigung und erzaehlen zeichnet Manfred den Kaeptn samt seinem Spezialwerkzeug (von Manolo zum Ventilwechsel extra angefertigt und an Bord verblieben). Wir staunen ueber das zeichnerische Talent unseres Besuches und bekommen die Erlaubnis, die Zeichnung a) abzulichten und b) auf der Website zu veroeffentlichen. Mit gaaaanz lieben Gruessen an die Zuhaus gebliebene Ingrid! Die hungrigen Maegen unserer Besucher draengen zum Aufbruch nach San Andres. Davon kann auch unser Hinweis, dass es noch viiiiel zu frueh ist fuers Abendessen, nicht ablenken. Kurzer Besuch am Strand von Las Teresitas. Kein Strandwetter heute - der Wind weht kuehl und der Himmel ist grau-bewoelkt. Einige Unverdrossene hat es aber trotzdem zum Strand und ins Wasser gezogen. In San Andres bummeln wir durch die kleinen Gassen und freuen uns darueber, dass auch den anderen das so gar nicht touristisch-aufgepeppte Oertchen gefaellt. Das Kirchentor steht weit offen, drinnen drehen sich die Deckenventilatoren und die Baenke der kleinen Kirche sind gut besetzt. Auf dem Platz davor bahnt sich eine Fiesta an: ein Getraenkestand ist noch verhuellt aber eindeutig bereit, den Durst der Bevoelkerung zu stillen, eine Buehne ist aufgebaut und an der Platzdeko wird noch fleissig gearbeitet. Leider hat unsere Lieblings-Taverne, Los Pinchitos, erst ab 19:30 geoffnet. Der weitere Ortsbummel bringt uns vor die Tore eines anderen Restaurantes und nach ausgiebigem Speisekartenstudium und kurzer Diskussion bezueglich des Zeitplanes fallen wir hier ein. Nicht schlecht, der gegrillte Fisch, auch meine Muscheln und die Papas Arrogadas sind sehr gut. Aber es fehlt uns das Temperament von Gloria und ihrem Team aus dem Los Pinchitos. Darueber troestet auch der leckere Weisswein von der Insel nicht hinweg. Die Rechnung faellt auch deutlich hoeher aus fuer weniger auf dem Teller - das naechste Mal gehen wir wieder in “unser” Stammlokal!!!! Aber jetzt haben wir wenigstens einen Vergleich, wie Heiner so schoen meinte. Da die Fahrt in den Sueden doch recht weit ist, zieht es die 3 Jungs von der Doertita wieder “heimwaerts”. Wir dagegen sitzen im Schiff, ich tippe und Werner ….. “Werner, schlaefst Du schon??” ” Nein, ich sinniere” “Ueber was???” “Ueber das Leben im allgemeinen und den Schlaf im besonderen” - o.k. also Werner doest auf der Salonbank derweil vor sich hin. Und jetzt testen wir unsere Koje auf die Sinnierungsmoeglichkeiten fuer den besonderen Punkt und gehen SCHLAFEN!!
Ach ja, damit ihr auch alle gut schlafen koennt: Wir haben die neu eingebauten Ventile geschlossen und den Wassereintritt vorerst gestoppt. Wir werden nun also doch die Schlaeuche als moegliche Ursache in Betracht ziehen und diese ebenfalls noch auswechseln.

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