Monats-Archiv September, 2014

Schoener Empfang in Surinam

Was fuer ein Empfang in Suriname. Mal abgesehen von dem “hollaendischen” Wetter gestern. Und auch heute ziehen immer mal drohende Regenwolken ueber uns hinweg. Was uns nicht abschreckt, nach langer Zeit wieder einmal das grosse Sonnensegel auszupacken. Dinghi zum Landgang fertig machen, Fruehstuecken, den hilfreichen Nachbarn von gestern Abend einen Dankesbesuch abstatten.

Auf dem Dinghi-Jetty treffen wir Bekannte aus Jacare, ein deutsch-niederlaendisches Paar. Nach 10 Segeljahren rund um die Welt auf dem Heimweg nach Holland, wo das Boot verkauft werden sollte. Jetzt haben sich die Plaene leicht geaendert. Ein einziger Blitz hat ausgerechnet ihr Boot getroffen, alle Elektronik zerstoert und auch sonst sind Schaeden am Schiff entstanden. Jetzt geht es ab Paramariba auf den Frachter und als Deckslast zurueck nach Europa. Ein Jahr frueher und ohne nochmal in die Karibik und auf die Azoren zu segeln. Traurig sind die Beiden und wir sind sehr betroffen.

In der Bar, die zur “Marina” gehoert, haben wir endlich wieder Internet!! Fast hatten wir uns schon an die wifi-lose Zeit gewoehnt J, dafuer reagierten Familie und Freunde mit “Entzugserscheinungen”! “Was ist bei euch los, meldet euch mal”. Der letzte Websitenbericht datiert vom 26.09. und bereits am 28. sorgt man sich um uns. Irgendwie ja auch schoen. Und normalerweise ja eher andersherum, sorgten sich frueher nicht die Eltern um die Kinder?? Und natuerlich gibt es dem Anlass gemaess auch noch zahlreiche Glueckwunschnachrichten fuer den Kaeptn. “Wo haben wir eigentlich 2012 meinen Geburtstag gefeiert? War das noch in Lissabon???” An 2013 koennen wir uns gut erinnern, das war auf Teneriffa. Wird uns schon noch wieder einfallen. Jedenfalls feiern wir dieses Jahr mehr oder weniger alleine, sind doch die wirklich guten Freunde in alle Himmelsrichtungen verstreut und die Brasilientruppe haengt ja auch noch etwas hintennach. Schade. Mit Yelo, Andori, Kuaka haetten wir schon gerne ein Bier auf das Wohl des Kaeptns getrunken und die Bordkueche haette bestimmt auch die Teller wohlschmeckend gefuellt.

In der Bar wartet Samira bereits auf uns, hat sich schon nach der SY naja und Elke und Bernd erkundigt. Naja, die Namensverwechslung verzeihen wir gerne beim Anblick von Bananen und Orangen. Frisch vom Markt und ein kleiner Willkommensgruss von Freund Andy von der SY Kama. Der liegt zwar in Curacao, hat aber noch gute Kontakte nach Suriname und spielt diese auch voll aus. UEberraschung geglueckt! Wir machen grosse Augen und freuen uns sehr ueber diesen netten Empfang. Dafuer zeigt sich das Wetter weiterhin von seiner launischen Seite. Immer wieder dunkle Wolken, Regentropfen fallen. Wie meinte der Kaeptn noch beim Verlassen des Schiffes? Luken zu, wofuer das denn??? Wir inspizieren erstmal die Sanitaeranlagen, die Waschmaschine, machen Bekanntschaft mit den aktuellen Betreibern der Marina (die frueher eine Huehnermastfarm im Landesinneren betrieben) und knuepfen erste Kontakte zum lokalen Autovermieter.

Derweil trottelt unser Schiff mal neben, mal vor der Mooringboje durchs trueb-traege Flusswasser. Das mit den Mooringbojen muessen wir wohl noch ueben. Immer wieder haut das Plastikteil scheppernd gegen’s Schiff oder schabt an der Wasserlinie entlang. Gefaellt mir gar nicht, laesst sich aber irgendwie auch nicht aendern. Und die messerscharfe Schlussfolgerung via Fernglas lautet: den anderen geht es nicht wirklich besser. Irgendwie ja auch troestlich.

Ankunft in Domburg

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“MAS, MAS, MAS for Sailingvessel Naja, can you copy me”. MAS (Maritime Authorities Suriname) erhoert uns auf Kanal 12, antwortet und gibt uns das “Go” in Form von “there is some traffic, but you can proceed”. Und wir laufen ein in den eeeeewiglangen Zufahrtskanal zum Fluss namens Paramaribo. Eine andere Yacht weiter ausserhalb ist nicht so erfolgreich, ruft MAS mehrfach vergeblich auf Kanal 16. Vielleicht sind sie noch zu weit draussen und MAS denkt, lass die erstmal kommen. Allerdings haben wir in verschiedenen Berichten zu Suriname bereits gelesen, dass MAS wohl nicht mit jeder Yacht spricht.

Nur gruene Tonnen gibt es erst einmal. Die Breite des Fahrwassers ist Gefuehlssache und Vertrauen in die Kartentiefen. Und gruen auf milchig-schlammbraunem Wasser gegen dunklen Hintergrund bei Regenbewoelkung — geiles Suchspiel! Aber so nach und nach schaelen sich alle aus dem Zwielicht heraus, nehmen Form an. Wir sind etwas zu frueh dran, aber uns sitzt die Zeit bis zum Sonnenuntergang im Nacken. Einen Ankerzwischenstopp gilt es ebenso zu vermeiden wie ein Anlaufen der Marina Domburg in stockdunkler Nacht. Also hurry on. Das ist leicht gesagt, arbeitet die Stroemung doch noch gegen uns. Mit 3,8 bis 4,3 Knoten tuckern wir die breite Flussmuendung hinauf. Und jetzt, wo wir ihn nicht wirklich haben wollen, kommt Wind auf!! Quierlt das Wasser auf und drueckt mit bis zu 20 Knoten gegen das Schiff. Mist, Mist, Mist. Haette der nicht ein paar Stunden eher kommen koennen??? Das haette uns einige Motorstunden auf dem Weg von den Iles du Salut hierher erspart.

Wir hangeln uns von Tonne zu Tonne. Die wechseln an einer Biegung von gruen auf rot. Und wir fuehlen uns wie in Holland. Hochwasserschutz vom Feinsten in Form von Steinwaellen. Schiebern, kleinen Seitenarmen. Haeuser ducken sich ins Gruen, das irgendwie auch sehr europaeisch und von weitem nicht wirklich tropisch wirkt. Sogar die Fischerboote koennten ebensogut auf der Nordsee fahren. An Land erheben sich Firmengebaeude aller Art, vor vielen Haeusern am Ufer sind kleine Segel- oder Motorboote geparkt — typisch hollaendisch alles. Fehlen eigentlich nur die von mir so geliebten typischen dunklen Backsteinhaeuser mit den verschnoerkelten Giebeln und den schmalen, hohen Fenstern. Und in der Flussmuendung ist sogar das Wetter typisch hollaendisch ;-), mit Regen, dunklen Wolken, Windboen. Nur die Temperaturen erinnern daran, dass wir uns im kleinsten Land Suedamerikas aufhalten. “Hier geh ich definitiv nicht ins Wasser, stecke noch nichtmal den grossen Fusszeh rein. Und wenn wir den Anker wieder hochholen, sitzt da bestimmt ein kleiner Kaiman drauf oder ein Piranha und grinst uns an”. Der Kaeptn lacht sich schlapp, verstehe gar nicht warum, das wird so sein, ich schwoers, das sieht man dieser Muckefuck-Milchkaffeefarbenen Bruehe doch schon an, dass da irgendwelche Schlammmonster hausen. Farblich gesehen, ist der Paramaribo definitiv die Kroenung unserer bisherigen Flussfahrten.

Der Fluss windet und biegt sich. Immer wieder ist ein Seitenwechsel angesagt, um ausgedehnten Flachstellen auszuweichen. Vor Paramaribo liegt ein auseinandergebrochenes Wrack mitten im Fluss. Dahinter erhebt sich die hohe Bruecke. Sicherheitshalber nehmen wir die goldene Mitte und fahren durch den hoechsten Bogen hindurch. Trotzdem bange Sekunden. Gottohgott, das reicht doch nie im Leben …. reicht, natuerlich, dicke. Oben stockt der Verkehr — aber nicht, um unsere Durchfahrt zu bewundern, nein, auch hier gibt es offensichtlich eine Rush-Hour. Ein klein wenig erinnert uns das Ganze an die Koehlbrandbruecke in HH.

Vor uns schiebt sich ein kleines Flussfrachtschiff gegen den Strom. An der Seite ein Leichter mit Bagger. Quaelend langsam schiebt sich der Verband vorwaerts, wir ueberholen mit Leichtigkeit. Uns schiebt der Strom jetzt kraeftig und wir laufen mittlerweile zwischen 6,8 und ueber 7 Knoten. Vor Paramaribo ankern ebenfalls drei Yachten. Unser Ziel aber liegt weiter flussaufwaerts. Boah, wie weit ist das denn noch??? Die Sonne geht langsam unter, die Zeit bis zum Dunkelwerden wird knapp.

Hinter der Bruecke wird es nochmal breiter und auf fast der ganzen Breite ungewohnt tief. Wir folgen dem Tiefwasserkanal und das Echolot zeigt von 5 ueber 6, 7 auf schliesslich ueber 9 Meter Wassertiefe an. Wie hatten wir das nochmal eingestellt?? Ist das jetzt abzueglich Tiefgang, abzueglich Kiel oder ab Kielsohle nach unten??? Egal, es reicht allemal. An einigen Stellen allerdings habe ich mich schon gefragt, wie da die dicken Poette mit ihren ueber 5 Metern Tiefgang durchschrappen, trotz Lotse. Der brettert gerade im Lotsenboot an uns vorueber. Jetzt aber hurtig, haben wir doch im Funk was von 18 und 18:30 gehoert. Zu dieser Zeit wollen die beiden vor der Muendung ankernden grossen Poette naemlich an die Lotsenleine genommen werden. Wir sind voll informiert, dank Traffic Control Paramaribo und Kanal 16.

Und wo ist jetzt die Marina?? Wo beginnt Domburg, wo hoert es auf?? Der letzte Wegpunkt naht, vom Navigator auf gut duenken gesetzt, da auf unserer elektronischen Karte noch keine Marina Domburg eingezeichnet ist. Kein Wunder, wird doch die Fertigstellung ueberall mit 2014 angegeben. Und sie besteht aus einigen Gebaeuden an Land mit Dusche etc. sowie 14 Mooringbojen. Wie das dort wohl aussieht?? Spannend, so ein neues Land, neue Gegebenheiten.

Vor uns erscheinen Masten samt der dazugehoerigen Schiffsruempfe. Alle fein ausgerichtet durch die Stroemung und relativ weit auseinanderliegend. Vor Anker oder gucken, ob noch eine Mooring frei ist? Wo bitte sind denn hier die Mooringbojen?? Ich kann jedenfalls keine entdecken. Das letzte Buechsenlicht geht naemlich gerade auch noch dahin. Eindrehen hinter einem grossen Motorboot, das scheinbar das Mooringfeld begrenzt. Da haengt ein Dinghi dran, aber ansonsten ist alles dunkel. Auch Ankerlichter sieht man eher weniger. Dabei waeren die schon sehr hilfreich. Langsam laufen wir nach vorne, bereiten den Anker vor. Da braust besagtes Dinghi heran. Ein niederlaendisches Paar ist an Bord und wird uns helfen. Die Beiden fahren voraus und suchen eine Mooring mit Leine. Aha, da gibt es also noch Unterschiede. Die erste passt nicht. Zum ersten Mal fahre ich unser Schiff bei einem solchen Manoever rueckwaerts, drehe, stoppe auf, richte aus und halte schliesslich gegen den Strom. Weiter geht es zur naechsten Mooring. Die liegt weiter innen. Das wird mir jetzt zu hakelig. Positionswechsel, ich uebernehme die Mooringleine und mache meinen Job als Linehander. Mit Hilfe aus dem Dinghi klappt das alles supereasy und wenige Minuten spaeter sind wir fest. 20: 08 Ortszeit. Es ist dunkel. Und ganz still. Kein Wind, keine Wellen. An der langen Leine haelt naja ihren Bug brav neben der Boje und wartet darauf, dass der Strom kippt. 10 Meter Wasser haben wir unterm Kiel!! Wow, das haette ich hier nicht vermutet. Vor allem nach den anfaenglichen Tiefstmessungen von 2,90! Die Bohnensuppe (jawoll, sowas essen wir sehr gerne, auch oder gerade hier in den tropischen Temperaturen) schmeckt wunderbar, das selbst gebackene Brot und ein kuehles Bier dazu sowieso.

Von Domburg her naehert sich ein montones Brummen: unser Schubverband hat es auch geschafft und kommt um die Flussbiegung, verschwindet gaaaanz langsam hinter der naechsten. Noch lange hoeren wir das gleichfoermige Motorengeraeusch, sehen das Hecklicht. Dann ist wieder Stille. Wetterleuchten am nachtschwarzen Himmel. Am Ufer sieht man Menschen vor ihren Haeusern sitzen, vom Motorboot her plaetschert es und leise Stimmen sind zu hoeren. Vor uns erahnen wir die anderen Boote schemenhaft. UEber uns woelbt sich ein tiefschwarzer Nachthimmel. Angekommen nach zwei Tagen und einer Nacht in Surinam, dem niederlaendischen Zipfel Guyanas. Immer noch Suedamerika und doch wieder ganz anders.

Inseln im Atlantik - Iles du Salut

Aktuelle Position: 05?17.121N und 052?35.357W - Angekommen am 25.09.2014 nach mehreren Stunden unter Maschine und gefuehlt zu wenigen segelnd.

Iles du Salut - (Ile Royale, Ile du Diable und Ile Saint Joseph) weltbekannt durch den Film Papillon (oder auch nicht). Von 1887 bis 1937 genutzt als Gefaengnisinseln. Jetzt liegen sie vor uns bzw. wir liegen vor der groessten, der Ile Royale. Landgang. In 60 Minuten kann man die Insel einmal komplett umrunden. Es sei denn, man legt derart viele Fotostops ein wie wir. Was fuer ein Panorama. Die Insel ist komplett bewachsen, zwischen Baeumen, Palmen und sonstigem Gruenzeug lugen dicke Basaltbrocken hervor. Wege sind angelegt, Mauern stuetzen die Haenge. Ehemalige Gefaengnisgebaeude sind teils gut erhalten, teils werden sie von der Pflanzenwelt zurueck erobert, versinken im Gruen des Vergessens. Wie viel Leid, wie viel Schmerz, wie viele Klagelaute hat diese Insel erlebt. Fuer uns heute kaum vorstellbar. Oder doch? Die Zellengroesse erinnert an Schweinestaelle. Manche sind nur schwarze Loecher, kein Fenster, kein Ritz laesst Licht herein. UEberall sind noch eingemauerte Ringe erkennbar, selbst im Krankentrakt. Das Krankenhaus fuer die Bewacher dagegen ist gross und pompoes gebaut, was den Zerfall aber auch nicht aufhalten kann. Die Wohnhaeuser der Bewacher werden heute offensichtlich als Ferienhaeuser genutzt. Vor jedem steht eine Muelltonne, elektrisches Licht erhellt den betonierten Pfad zwischen den Haeusern. In einem der Gebaeude ist eine Forschungsstation untergebracht, ein anderes dient heute als oeffentliche Toilette, einige andere sind als “privat” gekennzeichnet, werden gerade frisch saniert und umgebaut. Die Gendamerie hat sich ein besonders repraesentables Gebaeude als Sitz ausgesucht und im ehemaligen Wohnhaus des Commandanten ist heute eine Museum, was aber leider nicht geoeffnet ist. UEberhaupt herrscht hier so etwas wie Nachsaison. Wenige Gaeste beleben das recht grosse Hotel- und Restaurantgebaeude. Die von Kourou kommenden Ausflugscats haben nur wenige Passagiere an Bord. IAlles verlaeuft sich. Wo ist die Schulklasse in den strahlend gelben T-Shirts abgeblieben, die eben noch lautstark die Treppen hochstolperte? Oder unsere franzoesische Seglergemeinde? Im grossen Inselhotel erstehen wir noch einige Postkarten samt Briefmarken. Die junge Dame hinterm Tresen bedauert sehr, aber die Post wird wohl erst am kommenden Montag auf den Weg gebracht. Was macht das schon, bei dem weiten Weg nach Deutschland? Auf der schattigen Terrasse beim Kaffee sitzend schreiben wir die Karten. Herjeh, die Briefmarken sind ja riesig und es sollen auch noch zwei davon drauf. Wifi gaebe es auch, aber das arbeitet derzeit leider nicht wird uns mitgeteilt. Wir vermuten ja mehr, dass es den Hotelgaesten vorbehalten ist. Oder zumindest denjenigen, die sich einen Tisch fuer die “Plate du jour” zum respektablen Preis von 26 Euro reservieren lassen. Mit zwei Espresso zu je laecherlichen 1,60 koennen wir da nicht punkten. Macht nix. Karten in den Postkasten und weiter. Die Kirche wurde 1940 von dem mit seinen Bildern vom Gefaengnisleben auf der Insel beruehmt gewordenen Francis Lagrange (genannt Flag) gestaltet. Ob hier auch die Gefangenen am Gottesdienst teilnehmen durften? Gleich nebenan wurde der Leuchtturm erbaut, leider nicht fuer uns zugaenglich. Und ganz neuzeitlich wurde hier auch ein Hubschrauberlandeplatz angelegt. Die Inseln sind im Besitz der CNES und liegen genau gegenueber von Kourou bzw. des Spacecenters. Bestimmt werden einige der Gebaeude hier in erster Linie von Gaesten der CNES genutzt. Wir beobachten freilaufende Huehner, dazwischen bewegt sich eine Art Mega-Meerschweinchen. Die Affen allerdings verstecken sich vor uns. Dafuer begegnen uns zwei junge Gendameriebeamte auf ihrer Inselpatrouille. Die Dienstkleidung besteht aus knappen Shorts, T-Shirts und festem Schuhwerk. Was fuer ein Job! Aufpassen, dass niemand wild campt oder Feuer macht oder sich an der Tierwelt vergreift. Ein Krokodil gibt es hier, im grand bassin, erklaeren sie uns und Haie naturellement. Aber nicht hier an der Kueste und es gab noch keinen Unfall. Zero wird mit den Fingern verdeutlicht. Wie beruhigend fuer Madame. Die beschliesst dann aber gleich mal, ihre Schwimmausfluege immer schoen dicht am dicken Wal namens naja entlang zu unternehmen. Die Affen, ja die kommen normalerweise um die Mittagszeit von den Baeumen. Hmm, heute wohl nicht. Sind ja auch schon genug Monkeys auf den Wegen unterwegs ;-). Wir schwitzen und verschnaufen ein ums andere Mal im Schatten. Vor allem beim Anstieg auf die hoechste Erhebung der Insel mit gut 47 Metern. Gut vorstellbar, wie moerderisch dieses Klima fuer Menschen war, die schlecht ernaehrt und ohne ausreichend trinkbares hier schwere Steine aufschichten mussten oder Wege pflastern. Es heisst, die meisten Gefangenen haetten nicht laenger als 6 Monate hier ueberlebt. Fuer manche vielleicht eine “gerechte” Strafe, aber wie viele haben hier aus politischen oder sonstigen Gruenden gelitten. Waren einfach jemandem im Weg. Und heute toben kleine Kinder in den Gefaengniszellen herum. Malerisch liegt die Teufelsinsel gegenueber im tuerkisgruenen Wasser. Einzige Verbindung dorthin war eine Art Kabelbahn uebers Meer. Das bricht sich tueckisch an den schwarzen, glitschigen Felsen vor der Inselkueste. Grosse Schilder warnen vor gefaehrlichen Stroemungen und rutschigen Steinen. Baden strengstens verboten. Wir wandern weiter durch diesen tropischen Inseltraum, der seinerzeit fuer so viele ein Alptraum war. Schildkroeten tummeln sich im Wasser, ganz nah. Schwimmen, tauchen ab, bleiben ewig lange unter Wasser, tauchen wieder auf, drehen die Koepfe, wedeln mit den Beinen und tauchen wieder ab. Stundenlang koennten wir zuschauen, im Schatten der Palmen stehend. Eine leichte Brise faechelt uns Abkuehlung zu. Unter uns schaukeln die vor Anker liegenden Segelboote sanft in der Duenung auf und ab. Haette das nicht letzte Nacht so sein koennen? Bei Windstaerken ueber 20 Knoten ging es da ganz anders zur Sache und ein ums andere Mal war ein Lagecheck notwendig. Gut, wenn der Anker vertrauensvoll fest sitzt. Nach dieser Nacht jedenfalls koennen wir unbesorgt laengere Zeit an Land bleiben. Unten am ehemaligen Hafen wird heute Strom erzeugt und Wasser entsalzt. An einem Pontoon landen die Ausflugscats kurz an, machen Tauch- und Angelboote fest, um ihre Passagiere zu uebernehmen. Im Hotel verkuendete ein Schild, dass der letzte Cat nach Kourou um 16:15 ablegt. Wir legen auch ab, mit dem Dinghi. Rick und Joyce, die Westkuestenamerikaner, lassen sich bereits spritsparend von der Stroemung zu ihrer Full Tilt tragen. Wir vertrauen lieber auf die Antriebskraft unseres launischen Motoerchens.

Franzoesisch Guyana in Bildern

Heute gibt es als kleinen Nachtrag zu den letzten Tagen einfach nur ein paar Fotos.

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Auf dem Markt in Cacao - Charlotte & Serge im Gespraech mit Vertretern der Hmong’s
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Essen und Trinken kann man ebenfalls reichlich. Wobei das Angebot sehr asiatisch orientiert ist - passend zum Mutterland der Hmong’s

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Kunsthandwerk auf dem Sonntags-Markt in Cacao. Farbenfroh wird die Geschichte der Hmong’s dargestellt

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Konspiratives Treffen am frühen Morgen am Ende des Steges. Wie man sehen kann, wird hier gelebt und alles, was nicht aufs Boot passt, wird eben auf den Steg ausgelagert.

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Ein Faultier hangelt sich lasziv von seinem Schlafplatz abwaerts

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Farbenpracht im ansonsten mehr gruenen Wald

Franzoesisch Guyana - eine Zusammenfassung der letzten Tage

Franzoesisch Guyana. Kourou. Raketenstarts. Gefaengnisinseln. Film Papillon. Und was faellt uns sonst noch dazu ein? Vielleicht noch: weit weg und tropisch. Oder dass es kein grosses Land ist und immer noch unter franzoesischer Regierung steht. Ein Department, eine Kolonie, mit dem Euro als Waehrung. Wir sind also gewissermassen zurueck in Europa, fuer ein paar Tage. Und obwohl Brasilien direkt angrenzt, fuehlen wir uns auch fast auf Anhieb nach Europa versetzt. Wenn man mal von Vegetation und Klima absieht. Franzoesisch wird gesprochen, konsequent. Helle Hautfarben dominieren, aber auch viele Menschen asiatischen Ursprungs leben hier, setzen unuebersehbare Zeichen in Form von Laeden und Restaurants. Bezahlt wird mit Euro, die Autos haben franzoesische Nummernschilder, Supermaerkte heissen Carrefour und die Preise sind irgendwie auch sehr europaeisch. Vor allem bei Obst, Gemuese und Fleisch zucken wir des oefteren zusammen. Auch bei der Qualitaet. Das sollen Maracuja’s sein?? Wollen wohl erst noch welche werden. Und unsere heiss geliebten Coco-Trinknuesse kosten gleich mal das Dreifache, falls sie ueberhaupt angeboten werden. Wassermelonen sind aktuell der Verkaufsschlager an den wenigen Strassenstaenden. Wir liegen vor Anker im Fluss vor Degrad de Cannes. Das ist kein richtiger Ort, auch kein wirklicher Hafen, mehr ein Containerpier mit einer Art Industriegebiet dahinter. Und am Ende liegt “Le Grand Port de Maritimes”. Zwei, drei Container mit Toiletten oder was auch immer, ein grosser staubiger Parkplatz und zwei Stege. Einen nutzen die lokalen Fischer mit ihren eigentuemlich hoch gebauten Booten, der andere ist geschickt aufgeteilt, um moeglichst vielen Yachten Platz zu bieten. Und tatsaechlich ist auch jedes Fleckchen belegt. Vor allem auf den Stegen herrscht ein wildes Durcheinander an Stuehlen, Bootszubehoer aller Art, Kuehlschraenken, Holzteilen, Wasserschlaeuchen, Beibooten, Hunden und am Abend sitzt die Seglergemeinde Spalier. Hier wird gelebt auf den Booten und einige sehen so aus, als wuerden sie so schnell auch nicht mehr an einen anderen Ort segeln. In den Containern an Land sind Toiletten und wohl auch eine Dusche untergebracht, in einem anderen ist eine Art Buero der Hafenverwaltung - was aber irgendwie nie wirklich besetzt ist. Wir erschrecken foermlich, als am Montag in aller Fruehe ein Beamter aus einem der Container tritt und uns anspricht. Ob wir gerade angekommen seien. Nicken unsererseits und Flucht der Kuaka-Crew. Wir denken, die kennen ihn, Charlotte und Serge dagegen wollen seine Bekanntschaft nicht machen. Er drueckt uns einen Zettel in die Hand, erklaert uns Dinge, die wir laengst wissen. Aber wir nicken freundlich und uebersehen geflissentlich, dass man laut Zettel auch fuer das Ankern einen Obulus entrichten soll/muss. So gut ist unser Franzoesisch dann auch wieder nicht. Von Kuaka wissen wir, dass ausser dem Catamaran Pirate niemand etwas fuers Ankern zahlt oder gezahlt hat. Immerhin, der Steg ist save, das Dinghi kann hier ohne Sicherheitsvorkehrungen geparkt werden. Generell aber werden wir immer wieder gewarnt: Dinghi und Motor anschliessen, nicht im Wasser lassen oder auch am Mutterschiff gut festschliessen. Die Diebstaehle haben generell zugenommen und die meisten schiebt man gerne den teils illegal hier im Wald arbeitenden brasilianischen Gastarbeitern zu. Die naehern sich absolut lautlos in der Nacht den Ankerliegern und haben es auf die Aussenbordmotoren abgesehen. Entsprechend unruhig fallen meine Naechte aus, was aber auch an den hohen Temperaturen liegen mag. Weht tagsueber noch ein frisches Lueftchen und wirbelt die bis zu 34?C warme Luft ordentlich durcheinander, so regt sich in der Nacht meist kaum ein Lufthauch. Das Wasser liegt voellig unbewegt und kommt erst bei einsetzender Tide wieder etwas in Fahrt. Doch deutlich gemaessigter wie tagsueber. Hin und wieder plitscht und platscht was - Fische? Raeuber? Vorsichtshalber streckt Frau mal den Kopf aus dem Luk, verheddert sich prompt im Moskitonetz, reisst alles runter, versucht zu entwirren und beschliesst, das jetzt keine Moskitos mehr unterwegs sind. Prompt surrt es kurze Zeit spaeter am schlafwilligen Ohr. Uebers Wochenende leisten wir uns zusammen mit Charlotte und Serge ein Auto. Die abgeschiedene Lage des Ankerplatzes erfordert entweder sehr viel Lauffreude, ein gutes Fahrrad oder ein sympathisches Aussehen, damit man als Anhalter auch wirklich mitgenommen wird. Es fahren Busse, doch wo genau und wann - das enthuellt sich uns nicht. Immerhin sehen wir in Cayenne, dem naechsten richtigen Ort mit Geschaeften, Restaurants, Bars und einem Museum, Haltestellen. Auch warten fruehmorgens Schulkinder an den Strassen auf den Bus. Hier hat so ziemlich jeder ein Auto, laufen oder Rad fahren zaehlt zu den sportlichen Freizeitaktivitaeten. Zum naechsten Supermarkt per Pedes? Undenkbar! Bei den herrschenden Temperaturen und der Entfernung auch nicht weiter verwunderlich. Immerhin ist eine kleine Bar mit Wifi (sogar ohne Passwort) im Hafengebiet angesiedelt und nach ca. 1,5 km Fussmarsch erreichbar. Carrefour und andere Geschaefte sind erst in der Umgebung von Cayenne angesiedelt und bis dahin muss man immerhin gut 12 Km zurueck legen. Egal wie. Trotzdem gefaellt es uns hier. Wir liegen relativ dicht am Mangrovenwald. An dessen Saum sind drei Boote “geparkt”, die hier wohl ihre endgueltige Ruhe finden werden. Eines davon ist merkwuerdigerweise ein Lotsenboot. Das die Behoerden ihre Fahrzeuge auch auf diese Art entsorgen ?. Am Containerpier herrscht jedenfalls reges Kommen und Gehen, ein Bagger arbeitet sich Tag fuer Tag durch die Fahrrinne und bezieht fuer die Nacht seinen Ankerposten gegenueber von uns. Die am Samstag eingefallene kurze Invasion der “Jacare-Boote” ist am Sonntag bereits wieder verschwunden. Den Fluss hinauf seien sie. Dort gibt es einen kleinen Ort, mit Geschaeften und etwas mehr Leben. Einklarieren allerdings muss man hier in Degrad oder in Kourou. Was aber lediglich mit einem Besuch bei der Zollbehoerde im Hafen nebenan verbunden ist. Easy. Und da wir Europaeer sind, gibt es noch nicht einmal einen Stempel im Pass. Eigentlich schade. Das Wochenende steht fuer uns jedenfalls ganz im Zeichen der Unternehmungen. Die Kuaka-Crew ist sehr gluecklich darueber, dass wir die gleichen Interessen haben und wir gemeinsam mit dem Auto unterwegs sind. Mit neuseelaendischem Pass und in Ermangelung eines europaeischen oder internationalen Fuehrerscheins ist es ihnen nicht moeglich gewesen, ein Auto zu mieten. Unser erstes Ziel ist Kourou. Space-Center. Das Museum ist gratis, da irgendein besonderer Guyana-Feiertag ist. Das ist doch schon mal ein guter Start. Wir verlieren uns im Orbit, lesen, schauen, staunen und lassen uns mit gefuehlt 50 anderen Menschen (gro?en und kleinen) in ein Mini-Planetarium pressen. In einem Igluaehnlichen Zelt sitzen wir auf dem Boden und lassen uns Sternbilder erklaeren. Der AEquator wird kurz eingeblendet, man sieht Sued- und Nordhimmel. Da, die 3 Sterne in Reihe uebereinander, die habe ich fast jede Nacht gesehen. Das Kreuz des Suedens erschliesst sich mir leider immer noch nicht, dafuer ist unverwuestliche grosse Wagen mein Begleiter seit Kindheitstagen. Das einzige Sternbild, das ich immer und ueberall auf Anhieb identifizieren kann. Auch die Kleinsten sind mit Andacht und Begeisterung bei der Sache. Laute ?Ooooh’s und Aaaaah’s sind immer wieder zu hoeren, wenn sich der Sternenhimmel dreht. 30 Minuten spaeter entlaesst uns die sympathische Magalie (??) wieder ins “Freie” und unsere Museumstour geht weiter. Filme, Raketenteile, mal im Original, mal als Modell, und viele Schautafeln erlaeutern eindrucksvoll alles, was mit dem Raketenbusiness zu tun hat. Denn ein Big-Business ist es mittlerweile. Das erfahren wir bei einer Busrundtour ueber das Gelaende des Space-Centers, fuer die wir uns nach unserem Museumsbesuch anmelden. Die fast 3stuendige Tour findet am Montag statt und startet bereits um 8 Uhr am Museum. Entsprechend frueh brummen also zwei Dinghimotoren uebers verschlafen ruhige Flusswasser. Was fuer ein Sonnenaufgang! Wir sind uns einig: es ist die schoenste Zeit des Tages. Die Temperaturen sind angenehm (um die 24-25?), der Wind schlaeft noch, das Wasser ist ruhig. Von den nahen Mangrovenwaeldern hoert man Vogelstimmen und anderes, unbekanntes Getier. Gut eine Stunde Fahrtzeit haben wir nach Kourou und erleben dabei auch die morgendliche Rush-Hour rund um Cayenne und Kourou. Das ist ja fast wie zu Hause. Mehr wie rechtzeitig stehen wir am Museum und warten auf den Start der Tour. Peu a peu treffen weitere Teilnehmer ein. Nach einer kurzen Einweisung und einem Sicherheitscheck geht es los. UEber 12 Km faehrt man von einer Station zur naechsten. Immer wieder passieren wir Tore und Sicherheitskontrollen. Die Abschussrampen fuer Ariane und Soyus werden angefahren. Der Bus stoppt, wir bekommen Gelegenheit, alles zu fotografieren und erhalten von Magalie alle relevanten Informationen noch einmal auf Englisch. Denn die Tour ist rein franzoesischsprachig, fuer mich also weitgehend unverstaendlich und auch Werner hat so seine Verstaendnisprobleme. Obwohl Magalie sehr akzentuiert und gut verstaendlich spricht. Beeindruckt stehen wir vor der Abschussbasis der Soyuzraketen, schauen in den tiefen Betontrichter hinunter, der die gut 2000? beim Start absorbiert. Der letzte Raketenstart fand vor Anfang September statt, der naechste wird im Oktober durchgefuehrt. Eine Vega soll ins Orbit gehen. Und an dieser Vega wird bereits fleissig gebaut. Deshalb koennen wir auch nicht in die Naehe der Abschussrampe und bestaunen diese nur von der Ferne. Im Kontrollcenter erklaert man uns detailliert den Startablauf. Kurz vorm Start wird die Rakete auf autonom geschaltet, dann kann sie niemand mehr im Kontrollcenter stoppen. Fuer den worst-case gibt es 3 Menschen, die voellig isoliert von allem den Start- und Flugverlauf beobachten und ganz unabhaengig entscheiden, ob es notwendig ist, die Rakete komplett zu zerstoeren. Denn das ist die einzige Moeglichkeit, sie zu stoppen falls irgendetwas nicht so laeuft wie es soll. Mit etwas Beklemmung erfahren wir, dass die ersten, grossen Teile der Rakete sich ueber dem Atlantik loesen und ca. 400 km von der brasilianischen Kueste entfernt ins Wasser plumpsen. Sollte man vielleicht doch mal den Startplan fuer die naechste Atlantikquerung Richtung Brasilien zu Rate ziehen?? Ein anderer Fuehrungsteilnehmer kann es gar nicht glauben, dass all die Raketenteile sich abloesen und fuer immer verloren sind, entweder ins Meer fallen oder beim Wiedereintritt in die Atmosphaere vergluehen. Keine Wiederverwendung?? Unfassbar! Er ist Hollaender und lebt seit einiger Zeit in Surinam, tief im Busch, spricht gut Deutsch und begeistert tauschen wir gleich mal Emailadressen. Im Kontrollgebaeude sind in einem Bunker auch die UEberwachungsraeume untergebracht. Hier werden an unzaehligen Monitoren die Starts gesteuert und kontrolliert. Am Launching-Tag haben hier nur die wirklich Auserwaehlten Zutritt, das Gebaeude wird verriegelt und alle Anwesenden sind aus Sicherheitsgruenden im Bunkerbereich untergebracht. Dann naehern wir uns der Ariane-Abschussrampe und koennen noch einmal die Dimensionen erahnen, als wir zwischen den beiden Gleisstraengen stehen, auf denen die Traegerrakete von der Produktionshalle zur Abschussrampe gebracht wird. Beide Gleise liegen gut 15 Meter auseinander und fuehren in einem weich geschwungen Bogen durch das weitlaeufige Gelaende. Abschluss der Tour ist dann der Jupiter-Raum im Museum. Hier gibt es wieder einen abgeteilten Raum mit Bildschirmen, grossen Monitoren und einer Countdown-Uhr. Hier nehmen die Vertreter der “Kunden”, der ESA und anderer Raumfahrtorganisationen Platz. Eine Art Kinosaal fuer die Presse und sonstige prominente Menschen vervollstaendigt den grossen Saal. Noch ein Blick uebers Gelaende vom Balkon aus und dann geht ein interessanter, informativer und eindrucksvoller Vormittag fuer uns zu Ende. Raumfahrt. Ein Thema, das irgendwie nie wirklich beherrschend war in meinem Leben. Aber hier wird es eindrucksvoll und spannend selbst jemand wie mir naeher gebracht und hinterlaesst einen bleibenden, tiefen Eindruck. Zeitsprung zurueck auf Sonntag. Auch dieser Tag beginnt mit fruehem Aufstehen. Nichts ruehrt sich auf dem Steg. Nur ein verschlafen wirkender Kopf lugt unter einer Decke hervor, als Werner zur Kuaka rueber ruft, dass unser Aussenborder wieder kooperativ ist und wir bereits am Steg sind. Pardon, wir wollten niemand stoeren. Auf dem Parkplatz werden wir dann laut bellend von einem der Bootshunde begrue?t. Kurze Verwirrung unsererseits angesichts der zahlreich vertretenen weissen Autos franzoesischen Ursprungs. Dann geht es ueber gute Strassen durch eine beeindruckend gruene Landschaft. Warum wirkt das alles so anders wie in Brasilien? Liegt es am Baustil? Daran, dass die Haeuser zwar eingezaeunt oder von Mauern umgeben sind, aber nicht so verbarrikadiert wirken? Gepflegte Gaerten umgeben sie oft, relativ neue Autos stehen davor. Alles wirkt sanfter, entspannter, offener. Auch der in Brasilien so oft allgegenwaertige Alltagsmuell aus Plastik fehlt hier. Dafuer stehen grosse Muellcontainer an den Strassen und man achtet wohl auf Sauberkeit. Eine Wohltat fuers Auge, definitiv. Gelbbluehende Baeume, unterbrechen leuchtend das dichte Gruen. Gewaltiger Bambus wedelt sanft im Morgenwind. Einige der Pflanzen kennt man zumindest vom Sehen her aus Deutschlands Zimmerpflanzenwelt. Hier ist alles groesser, zahlreich und wild wachsend vorhanden. Unsere Fahrt geht etwas bergauf. In einem kleinen Ort mitten im Busch leben die Hmong. Eine asiatische Volksgruppe, urspruenglich in der Naehe der chinesischen Mauer lebend und der Demokratie und dem entsprechenden Widerstand zugetan. Viele Hmong sind dann gefluechtet und leben heute weltweit verstreut. Eine Gruppe eben auch seit 1977 hier in Franz. Guyana. Ihr Markt ist eine lokale Attraktion, man versorgt sich hier am Sonntagvormittag mit Obst und Gemuese oder mit Kunsthandwerk oder man kommt einfach nur her, um sein Mittagessen an einfachen Holztischen unter Sonnenschirmen einzunehmen. Da wir zeitig in Cacao sind, so heisst der kleine Ort nach einer Cacao-Plantage benannt, die es hier zu Beginn gab, sind wir die ersten Besucher und wundern uns schon sehr ueber die Stapel an Suppentellern und die zahlreichen Essenstaende. UEber die Haelfte der Marktflaeche wird von diesem Bereich eingenommen. Verhungern schlichtweg unmoeglich. Zahlreiche Spezialitaeten werden angeboten, oft extrem farbenfroh und leicht giftig wirkend. Aber fuers Foto aeusserst dekorativ. AElter Frauen mit zerknitterten Gesichtern bieten handgestichelte Kissenhuellen, Taschen und Tuecher feil. Hauptmotiv ist die Geschichte der Hmong. Serge und Charlotte kommen mit einem der Restaurantbetreiber ins Gespraech. Mangels Kundschaft sitzt er sehr entspannt mit einem Verwandten am Tisch und erzaehlt uns gerne etwas ueber die Geschichte und das Leben hier. Will aber auch wissen, woher wir kommen und zeigt sich sehr interessiert an unserer Art des Lebens und des Reisens. Acht Jahre war er alt bei seiner Umsiedelung nach Fr. Guyana. Wir kaufen ein - Tomaten, Gurken, frische Minze und Ingwerwurzeln die so ganz anders aussehen wie die vom Supermarkt gewohnten. Warum wir nicht die Gurken bei der Nachbarin kaufen? Wir haben doch schon welche! Ja, aber unsere seien ja viel zu klein, pah, da haetten wir aber schlecht eingekauft. Macht nix, passt schon. Werden schon auch schmecken, unsere kleinen Gurken. Einmal in den Kaufrausch verfallen, wandern noch Bohnen und Bananen in die Tuete und dort gibt es Piemientos! Aus Erfahrung klug geworden lassen wir uns vor dem Erwerb allerdings bestaetigen, dass diese hier nicht zur scharfen, gaumenzerstoerenden Gattung gehoeren. Man koennte sie auch vor Ort frittiert essen. Wir wollen aber noch ins Schmetterlings- und Insektenmuseum und fuer frittiertes ist es uns noch zu frueh. Laut unseren Informationen soll es um 10 Uhr eine Fuehrung durch besagtes Museum geben. Charlotte checkt die Lage. Praktischerweise ist das Museum direkt gegenueber. Ups, Fuehrungsstart bereits um 9, wir haben also den Start bereits verpasst. Macht nix, wir schliessen uns der Gruppe an. Wandern durch die Vitrinen mit aufgespiessten Faltern aller Art und Groesse. Am interessantesten ist fuer mich erstmal ein Poster in einem Bilderrahmen: das Schmetterlingsalphabet ist hier dargestellt. Verblueffend, ich haette im Leben nicht Buchstaben und Zahlen in den Mustern der Schmetterlingsfluegel entdecken koennen. Jetzt ist unser Interesse geweckt und als es in die Abteilung der ekligen Krabbeltiere kommt, scharen sich alle sensationsgierig um den Museumsleiter. Der ist auch seit ueber 20 Jahren Lehrer an der oertlichen Schule und widmet sein Leben und seine Freizeit den Insekten und Schmetterlingen. Deren Bewahrung, Konservierung aber auch Schutz und Vermehrung. Ein gigantisch grosser Skarabaeus wird an Werners Hemd befestigt. Und laesst zur Freude aller anderen Besucher kaum noch von seinem neuen Halt ab. Mit einer faszinierenden Gestik, Mimik und eindrucksvoller Stimme erfahren wir viele Einzelheiten ueber die gezeigten Krabbeltiere, erfahren von der tatsaechlichen oder auch nur eingebildeten Gefahr, die von ihnen ausgeht. Was denn wohl das Maennchen und was das Weibchen sei. Die Frage geht an die mit grossen Augen und voller Begeisterung versammelten Kindern. Anfassen? Auf die Hand nehmen? Ein vielleicht 6, 7 Jahre alter Jung mit verwecken auf dem Kopf sitzender Baseballcap zuckt zurueck. Nee, das dann doch lieber nicht. Ein kleineres Lockenkoepfchen streckt die Hand aus. Die zukuenftige Frauengeneration schreckt wirklich vor nix zurueck. Fluegel werden auseinander gebreitet, Gluehwuermchen zum Leuchten gebracht, ein Skorpion laeuft ueber den Arm, ein anderer wird kurz an langer Pinzette gezeigt und sofort wieder in sein Terrarium gesetzt. Der sei extrem gefaehrlich und da er sehr zappelig ist, bleibt es beim kurzen Ausflug ins Freie. Neue Sektion: behaarte Spinnen mit monsteraehnlichen Ausmassen nehmen Platz auf Hand und T-Shirt. Tasten sich langsam auf dem ungewohnten “Feld” vor. Menschen essen sie keine - wie troestlich. Wir erfahren, welche der Krabbler weltweit geschuetzt und vom Aussterben bedroht sind. Ausnahme: Franz. Guyana! Und natuerlich kommen irgendwelche Sammler hierher, rotten diese Tierarten fast aus bei der Jagd auf dem schnellen Geld. Denn fuer so manches Exemplar bezahlt man offenbar mehrere tausend Euro. Unglaublich! Eine Sammlung an archaeologischen Fundstuecken sowie ein kleines Schmetterlingsgehege vervollstaendigen das Ensemble. Die Welt der Insekten und Fluegeltiere hat fuer uns eine neue Dimension bekommen. Was in erster Linie am wirklich eindrucksvollen Engagement und den schauspielerischen Faehigkeiten von Christian (??) liegt. Der macht gleich im Anschluss mit der naechsten Truppe eine Fuehrung. Unglaublich, wie viele Menschen zwischenzeitlich den Weg hierher gefunden haben und sich in dem kleinen Museum draengen. Die junge Dame an der Kasse vertraut uns an, dass die 9 Uhr Fuehrung die Beste sei, da ist der Chef noch frisch und besonders enthusiastisch. Was fuer ein Megaprogramm am Wochenende: 3 Fuehrungen absolviert Christian (??), nur von einer kurzen Mittagspause unterbrochen. Wir sagen Dankeschoen fuers Mitnehmen in eine uns relativ unbekannte Welt. Jetzt aber eine Staerkung. Suppe fuer die Kuaka-Crew, wir bevorzugen Huehnchen mit Reis oder Nudeln. Und staunen ueber die inzwischen gut gefuellten Tische! Nicht nur im Museum ist der Andrang gross, auch hier unten reiht sich am Strassenrand Auto an Auto und die Menschen spazieren ueber den Markt oder staerken sich wie wir mit Speisen und kuehlen Getraenken. Der Waechter ueber die oeffentliche Toilette haelt derweil in seinem Quad ein kleines Schlaefchen. Iss aber auch wieder gut warm heute. Und das, obwohl das Thermometer im Auto heute frueh bei der Anfahrt von kuehleren Temperaturen kuendete. Klar, wir fuhren ja auch ins “Gebirge”. Was bei uns schon entsprechende Frotzeleien und Kommentare hervorrief. Jetzt ist davon nichts mehr zu spueren, wir schwitzen gleichmaessig vor uns hin. Auch fuer Motor-Biker scheint das ein ansprechendes Ziel zu sein: am Nebentisch wird ein Biker-Geburtstag zelebriert, mit asiatischem Essen und kuehlem Bier. Gibt’s hier (k)eine Promillegrenze?? Voller Eindruecke suchen wir noch die im Guyana-Fuehrer beschriebene Bademoeglichkeit im Fluss, werden aber irgendwie nicht fuendig. Und so wirklich steht uns der Sinn auch nicht nach Flussbaden. Aber ein Abstecher zum Strand zwischen Degrad und Cayenne, das waer doch noch was. Gesagt, getan. Wir schnuppern noch etwas Wochenend-Strandleben, verzichten angesichts der zahlreichen Quallen im Wasser auf Badeaktivitaeten, schrecken mit den dicken Fuessen einige kleine, im flachen Wasser herumflitzende Fischlein auf und schnuppern (schon wieder hungrig?) den lieblichen Grillduft der zu uns herueber weht. Nix wie weg hier. Die Bananen am Strassenrand sind auch noch zu klein. Serge reicht es fuer heute. Er will zurueck zum Boot. Wird aber von den ausflugshungrigen Damen ueberstimmt. Vielleicht finden wir ja doch noch den Turtle-Strand? Nein, den finden wir nicht mehr und da wir schon so gut wie in Cayenne sind, koennen wir auch ebensogut noch einen Kaffee im Zentrum nehmen. Im Cafe-Restaurant direkt am Palmenplatz. Ein im Kolonialstil erbautes Holzhaus beherbergt im hohen Erdgeschoss besagtes Cafe und wir bekommen zwar kein Wifi aber einen wohlschmeckenden Espresso samt Wasser. An die Preise muessen wir uns allerdings erst wieder gewoehnen. Cayenne liegt im sonnigen Mittagsschlaf. Die Strassen sind menschenleer, die Rollaeden vor den Schaufenstern der zahlreichen Laeden herunter gelassen. Auch hier das gewohnte, wenig ansprechende Bild ausserhalb der OEffnungszeiten. Aber der Strassenzustand ist deutlich besser und der Baustil unterscheidet sich stark von Brasilien. Im Gebaeude gegenueber, im gleichen Stil wie das Cafe erbaut, ist das Voelkerkundemuseum von Cayenne untergebracht. Serge und Charlotte kennen es bereits, es sei das haesslichste seiner Art, das ihnen je untergekommen ist. Wir wollen trotzdem mal einen Blick werfen und erfahren, dass auch hier und heute der Eintritt frei ist. Dafuer kann man sich das haessliche Museum doch nochmal antun. Und so haesslich finden wir es gar nicht. Die Glaeser mit den eingelegten Tiermonstern lassen wir blicktechnisch einfach mal links liegen. Und das Gebaeude selbst hat auf jeden Fall auch innen viel Charme und ist fuer sich schon sehenswert. Werner ist begeistert von der Holzvielfalt Fr. Guyanas, die auf einer Tafel praesentiert wird. Bilder und Modelle erzaehlen von der Goldgraeberzeit. Gold wird auch heute noch gesucht und wir koennen uns gut vorstellen, wie anstrengend das bei den hier herrschenden klimatischen Verhaeltnissen sein muss. Ein Raum weiter werden die ausgestopften Flattertiere eingehend betrachtet. Wo leben die oder sind die mittlerweile alle ausgestopft? In natura habe ich noch keines dieser Exemplare gesehen. Abgesehen von dem weissen Reiheraehnlichen. Ein Stockwerk hoeher sind die Gefaengnissezeiten und die Ureinwohner das beherrschende Thema. Besonders beeindruckt sind auch wir von den 24 Gemaelden eines ehemaligen Gefangenen, der zuerst in einer Zelle auf dem Festland und spaeter auf der Teufelsinsel seine Strafe absass. Das Gefaengnisleben arbeitete er in Bildern auf und wurde damit bekannt. Auf all unseren Stationen kommen wir einfach und unkompliziert mit den Menschen ins Gespraech. Ob im Space-Museum mit Magalie oder im Guyana-Museum in Cayenne mit der jungen Dame, die eigentlich als Tennislehrerin hier arbeiten wollte und nun einen Job im Museum angenommen hat. Was natuerlich auch daran liegt, dass Charlotte und Serge muttersprachlich franzoesisch sprechen und uns entsprechend uebersetzen. Es ist eben einfacher, sich in seiner eigenen Sprache zu unterhalten, der Kontakt faellt definitiv leichter, vieles ist unkomplizierter. So auch die Suche nach einem neuen, passenden Keilriemen und dem Dieseladditiv fuer Kuaka. Oder der Ruecktransport vom Leihwagenbuero nach Degrad de Cannes. Oder die Abwicklung der Zollformalitaeten. Auch der Klang der allgegenwaertigen franzoesischen Sprache ist fuer meine Ohren angenehmer. Vom Anblick einer weitgehend sauberen Landschaft ganz abgesehen. Im Cafe sitzen, das Handy offen vor sich auf dem Tisch liegend - in Brasilien fuer mich noch undenkbar, hier schon wieder ganz normal. Die grosse Spiegelreflexkamera am fruehen Morgen zum Ausflug in den Wald mitnehmen? Kein Thema. Auf dem kleinen Parkplatz etwas abseits von der Strandstrasse zwischen Degrad und Cayenne steigt die Zahl der Autos mit der Uhrzeit. Hier ist ein beliebter Startpunkt fuer all die Jogger, Walker die den Tag mit einem flotten Lauf durch den Wald beginnen. Erinnerungen kommen hoch. Frauen laufen hier allein oder zu zweit, mit Hund, ohne Hund. Alles voellig normal, wie bei uns zu Hause. Unten am Hang ziehen sich die schmucken villenaehnlichen Haeuser entlang. Umgeben von gepflegten Gaerten oder kleinen Parks. Mit Blick aufs Meer und die vorgelagerten Inselchen. Von weitem dringt das Grundrauschen des Meeres herueber. Hier im Wald dominiert ein Zirpen und Zirren. Kein Tier weit und breit zu sehen, nur dichtes Gruen. Unterbrochen hier und da von leuchtend roten Blueten. Wunderschoen. Farne, Bambus und von anderen Blattpflanzen besetzte hohe Baeume umgeben uns. Tiefe Rinnen in dem bergauf fuehrenden Weg zeugen von der Kraft der Regenfaelle. Dicke Steine geben unseren Fuessen trotzdem Halt. Immer wieder begegnen uns sportlich aktive Menschen, die wir natuerlich umgehend befragen, wo wir denn hier evtl. die Faultiere sehen koennen. Derentwegen haben wir uns naemlich bereits um 7 Uhr auf den Weg gemacht. Dann sollen sie sich von ihren Schlafbaeumen nach unten begeben, ihre wichtigen Morgengeschaefte am Boden verrichten, um sich dann wieder zu stundenlangem Abhaengen in den Baumwipfeln zurueck zu ziehen. Ja, ja, irgendwo sind welche, aber wo? Rechts, links. Man kann das nie so genau sagen. Und was fuer uns zu Hause Fuchs und Reh sind, das sind hier fuer die Menschen eben die Faultiere: Alltag, einfach da. Charlotte spaeht mit dem Fernglas die Wipfel ab. Wenigstens wissen wir jetzt, welche Baumart sie bevorzugen. Dann entdecken wir einen, ganz oben in einer Astgabel. Ein zusammengekauertes Fellbuendel. Keine Regung. Ein Stueck weiter tobt eine Gruppe kleiner AEffchen durch eine Baumkrone. Alles wackelt - von einem Faultier keine Spur. Oder doch? Serge wird fuendig. Leider sehr weit weg sitzt einer, streckt und kratzt sich, hangelt sich lasziv von Ast zu Ast abwaerts und entzieht sich unseren Blicken. Kurzer Kriegsrat: wir wuerden gerne heute frueh noch die Einreiseformalitaeten beim Zoll absolvieren. Also Rueckmarsch zum Auto. Wir sind ja ganz zufrieden mit unserer morgendlichen “Ausbeute”. Und dann haben wir tatsaechlich noch die grosse Freude, dass unser erstes, verschlafenes Fellbuendel aufgewacht ist. Das Faultier schaut zu uns herueber, streckt sich, haengt an einem Arm am Ast, umklammert mit einer Fusskralle einen anderen, kratzt sich ebenfalls, dreht den Kopf und hangelt sich dann ebenfalls gaaaanz langsam den Stamm hinunter. Nur nicht zu schnell bewegen! Wow, was fuer ein Start in den Tag! Wir strahlen und sind aeusserst zufrieden mit diesem Tag. Die Zollaktion ist ebenfalls schnell und unkompliziert abgehandelt. Leider muessen wir bei der Abfahrt nochmal auftauchen. Aber es gibt wohl Schlimmeres. Beschwingt geht es zurueck zur Autovermietung. Hier treffen wir noch unsere Ankernachbarn, die ebenfalls ihren Leihwagen abgeben. Grosses Glueck fuer uns. Bei 6 Personen gibt es doch glatt einen Rueckbringdienst nach Degrad. Der grosse 9-Sitzer wird rausgekramt und dank einer Abkuerzung des Fahrers sehen wir noch ein paar neue Ecken von Cayenne. Er erzaehlt Serge, dass er gerne mehr Geschaefte mit den Yachties machen wuerde, die Hafenverwaltung aber wenig kooperativ sei und alle diesbezueglichen Aktivitaeten abblockt. Schade, dabei waere es so hilfreich, vom Steg runter zu kommen und gleich eine Adresse parat zu haben, an die man sich wenden kann. Denn mit einem Auto ist man gerade hier viel beweglicher und kann so viel Interessantes in der naeheren Umgebung entdecken. Oder den ansonsten beschwerlichen Einkauf erleichtern. Wir sind zurueck am Steg nach einem wieder erlebnisreichen Vormittag. Es ist absolutes Niedrigwasser und im zaehen Schlick waten Voegel. Knallrote!!!! Da sind sie endlich. Charlotte hat mir erzaehlt, dass bei ihrer Ankunft die Baeume am gegenueberliegenden Ufer komplett rot waren, so dicht sassen die Voegel dort aneinander. Ein Tag spaeter war keiner mehr zu sehen. Und jetzt sehen wir wenigstens einige davon hier am Ufer, futtersuchend durchs Schlick watend, zusammen mit graeulich-schwarzen Artgenossen. Serge pirscht sich naeher ran, was ein sofortiges Weiterflattern der Truppe bewirkt. Ein schoener Anblick; mit ausgebreiteten Schwingen, in der Sonne leuchtend, landen sie wenige Meter weiter und setzen die Futtersuche fort. Franzoesisch Guyana - fuer uns ein tolles Land. Das sicherlich einige “Nachteile” hat, in dem wir uns aber sehr wohl fuehlen.

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