Locke hat spontan alle Schiffscrews (ob an Land oder im Wasser) zu einem gemuetlichen “come together” mit Gitarrenmusik und Singsang auf unseren schwimmenden Pontoon eingeladen. Die Maenner beschliessen ebenso spontan, ein Barbecue daraus zu machen, fahren mit Cajados altem Jeep zum Lidl,

Cajados Jeep bewacht von seinem Hund Masok

Cajados Jeep bewacht von seinem Hund Masok

kaufen Fleisch und was wir sonst noch so benoetigen. Eine abenteuerliche Fahrt: die Bremsen sind wohl mehr oder weniger ueberhaupt nicht mehr vorhanden und anhalten gestaltet sich zu einer waghalsigen Aktion mittels Handbremse ziehen und verzweifeltem Fussbremsen treten.  Aber sie kommen heil wieder im Hafen an.

Nach und nach treffen die anderen Segler ein, leider nicht alle “eingeladenen”, aber immerhin. In einem Sprachgemisch aus Englisch, Niederlaendisch, Deutsch und Portugiesisch fliegt der Abend dahin. Wir lernen Eduardo kennen, der mit seiner Formosa 56 hinter uns am Steg liegt und den wir ebenfalls noch spontan angesprochen hatten. Maria und Steven, die beiden Hollaender, waren mit ihrer Jo soy auch schon an vielen schoenen Stellen dieser Welt und haben viel zu erzaehlen. Trotzdem dreht sich nicht alles ums segeln oder reisen, auch die Musik und Politik, Wuensche und Traeume sind unsere Themen. Dazu essen, trinken - eine reiche Auswahl von allem. Schnell wird es dunkel, unser Decksstrahler beleuchtet alles dezent bis die Werftbeleuchtung anspringt. Locke spielt Gitarre und singt dazu, Maria singt einen franzoesischen Chanson und ein Fado Stueck. Am Samstag hat sie einen Auftritt in Lissabon, zusammen mit anderen Fado-Saengern. Gaensehaut-Feeling - man koennte sich in der Musik, dem Gesang und dem Blick auf Lagune und Lissabon verlieren und ewig hier so sitzen. Alles ist ein klein wenig wie ein Traum und doch so real. Gelebte Traeume und wir mittendrin.

Hmm, leckere Würste und Steaks vom Grill - lange entbehrt

Hmm, leckere Würste und Steaks vom Grill - lange entbehrt

Mitten in Lockes Gesang tauchen ganz viele Maenner zwischen den Booten auf - was ist das jetzt? “Lockt” die Sirene der Kama halb Amora an?? Nein, es sind Segelschueler, die im Besprechungsraum der Werft ihren allwoechentlichen Unterricht haben und jetzt begeistert lauschen, eigentlich gar nicht die Treppe hoch moechten. Auch Marias Fado-Gesang bekommt begeisterten Applaus von oben gespendet und fuer sie ist es so eine kleine Vorab-Probe fuer Samstag.

Aber irgendwann geht auch der schoenste Abend zu Ende, wir raeumen noch auf und geniessen ein Guinness-Bier an Bord der Kama bevor auch wir uns endgueltig in die Koje verziehen.

Unser neues Sonnensegel hat heute seinen ersten Tag gut ueberstanden und muss nun in der Nacht auch im auffrischenden Wind zeigen, was es aushaelt. Unser neuer Windgenerator surrt dazu, immer noch mit Vibrationen, aber doch so, dass ich im Achterschiff schlafen kann und nicht auswandern muss. Trotzdem werden wir die Halterung noch veraendern, mit Gummipuffern versehen, darin sind wir uns einig. Morgen….an einem neuen Tag in der Werft.