Die Leinen loesen - Segel setzen - Auf Entdeckung gehen - Den Horizont erweitern - Der Ferne begegnen ….. und Abenteuer erleben.

Diese Worte kann man auf einer Hauswand im Museumshafen von Bremerhaven lesen. Wir würden noch ergänzen wollen: “nette Menschen und andere Kulturen/Lebensweisen kennen lernen”. Und wir finden sie nach wie vor inspirierend.

Abendstimmung vor der Küste Kubas

Abendstimmung vor der Küste Kubas

Seit 2012 sind wir mit unserer na ja unterwegs.  Viele Tage auf dem Meer, an Bord eines wunderbaren Schiffes, vor Anker liegend oder in einer Marina am Steg festgemacht -  unwiederbringliche Momente, Erlebnisse und Begegnungen. So manches Mal war es anstrengend, aber oft schön und immer hat es unseren persönlichen Horizont etwas erweitert. Es waren im wahrsten Sinne des Wortes “Wechseljahre mit Wellengang”, in denen wir viel Salzwasser auf den Brillengläsern hatten und viele fliegende Fische und white Horse (so nennen die Engländer die weissen Schaumkronen auf den Wellen bei etwas mehr Wind) gesehen haben.

Der Plan war ein anderer, in den Pazifik wollten wir, einmal die Welt umsegeln. Segeln ohne Zeitlimit, so lange Schiff und unsere Gesundheit es zulassen. Aber vieles ist nicht planbar, die Gesundheit spielt dem Skipper wieder einmal einen Streich. Krebstumor, Chemotherapie, Bestrahlung, Operationen, Herzinfarkte, Bypässe und weitere OP’s konnten uns nicht von unserer Reise abhalten. Haben uns im Gegenteil darin bestärkt, los zu segeln. Aber 2 Schlaganfälle in Kolumbien und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen lassen uns einen anderen Kurs einschlagen. Vom sailing home zum rolling home wird es für uns heissen. Das passende Gefährt wartet bereits in Deutschland auf uns. ROSINANTE soll uns zukünftig durch Europa tragen und an Orte, die wir mit unserer naja schon kennen gelernt haben. Die uns tief berührt haben und die wir doch viel zu schnell wieder verlassen haben. Es bleibt noch viel zu entdecken, neu und wieder. Freunde besuchen, irgendwo mitsegeln. Langweilig wird es uns sicherlich nicht.

Vorher wird es noch einmal zurück gehen, in die USA, nach Virginia. Wo unsere naja ihren derzeitigen Standplatz gefunden hat. Die Chesapeake Bay bzw. die kleine Fishing Bay ist für sie derzeitige Heimat. Hier wird sie hoffentlich bald einen neuen Eigner finden, der sie hegt und pflegt und ihr noch einige Segeljahre schenkt. Bis dahin besuchen wir sie regelmässig, kümmern uns etwas um sie und machen Urlaub in unserem B&B (Boat and Bed). Das war der Plan vor Corona. 2019 waren wir das letzte Mal in Deltaville. Dann hat sich die Welt zu ihren Ungunsten gedreht. Alles ist anders. Und unser Boot will keiner haben. Noch nicht mal geschenkt. Der Boatyard wird aufgelöst - Umzug oder ….? Wir entscheiden uns schweren Herzens für das “oder” und naja wird ihren letzten Törn in einem Abfallcontainer antreten. In Einzelteile geschreddert, zerschlagen, zerstört. Unsere Herzen bluten, aber es ist uns auch eine Last genommen. Denn das war es zuletzt, die Sorge um unser Boot: eine Last. Jetzt gibt es einen neuen Plan, einen der sich vorwiegend an Land abspielt. Aber vielleicht ja auch an Bord anderer Segelboote, von Freunden. Ohne die Verpflichtung, die Sorge fürs eigene Schiff tragen zu müssen. Schaun wir mal