Lagos bei Nacht — das hat uns Ralf ja gestern abend bei unserer Ankunft schon noch gezeigt. Da sich Werner nun doch zu einem einwoechigen Aufenthalt hier in der Marina Lagos durchringen konnte (trotz des hohen Liegegeldes), werde ich aber auch noch in den Genuss ausfuehrlicher Touren bei Tage durch den Ort kommen.

Heute frueh hatten wir noch schnell Elke & Bert von der Anjuli Nui begruesst und die beiden nun endlich also mal live und in Farbe kennen gelernt. Und dann wollten wir eiiigentlich weiter nach Portimao oder Albufeira….wollten. Irgendwie hat sich ein Skipper dann halt aber kurzfristig doch noch um entschieden und wir haben fuer eine Woche hier “eingecheckt”. Jetzt liegen wir in F37 gut vertaeut, das Dinghi wartet auf einen ersten Einsatz und Ralf und Inge mit dem Kaffee.

Als Werner endlich seinen Mittagsschlaf beendet und wir uns auf den Weg zur Malwieder gemacht haben, kommt uns Ralf schon entgegen: “vielleicht haetten wir den Tag dazu sagen sollen, als es hiess, wir kommen gleich” meint er grinsend.

Nach Kaffee und Keksen raffen wir uns noch zu einem gemeinsamen Lagos-Rundgang auf. Die Standorte von Pingo doce, Lidl und Aldi — also elemtare Seglerinfos — werden uns gezeigt. Dann geht es in Neubaugebiete. Teils ultramodern, teils in Anlehnung an den traditionellen Baustil errichtete Wohnblocks harren des Bezuges. Oder des Kaufs. Je nachdem. Auf einem grossen Grundstueck steht einsam und arbeitslos ein Baukran neben einem Container. Da passiert wohl in naechster Zeit nix mehr. Die Krise hat Portugal ebenfalls fest im Griff. “Se Vende” ist allerorten zu lesen und ERA und andere Immobilienmakler hoffen wohl fuer laengere Zeit vergeblich auf ein gutes Geschaeft.

Wir erklimmen den Berg und kommen langsam wieder in urspruenglichere Wohnlagen: kleine “Reihenhaeuser” stehen hier, die Laeden fest verschlossen. Trotzdem ist Leben in den schmalen Straesschen. An einer Schule und der alten Stadtmauer entlang kommen wir Richtung Altstadt. Laeden mit Nippes und echt portugiesischen Klamotten (”made in India” verheissen die Label) werden angepriesen. Einige Laeden stehen auch hier leer. Der Tourismus haelt hier aber wohl noch vieles am Leben. Schnell wird es dunkel und wir lassen den Tag ruhig und allein im leichten Abendnebel an Bord ausklingen. Ab und zu macht unser Echolot sagenhafte Spruenge von 4,60 auf 2,80 Wassertiefe….dann steht wohl wieder ein Fischschwarm direkt darunter bzw. zieht unter unserem Schiff durch.