Mini-Monster

Mini-Monster

Unser erster Besuch an Bord! Gestern sind wir in stroemendem Regen mit dem Leihwagen nach Faro gefahren. Mit Frantz, Thomas und Ronny „an Bord“ tat sich unser C3 dann schon deutlicher schwerer am Berg ;-), da muss er jetzt die naechsten 3 Tage durch.

 

Erster Bummel durch Lagos, Pizza essen, Einkaufen, skeptische Blicke zum Himmel der uns immer wieder mit erfrischendem Regen verwoehnt. Abendessen an Bord, alle sind satt und muede, wir gehen frueh schlafen.

Schon ungewohnt, wenn Frau sich am fruehen Morgen (4 Uhr Ortszeit) Richtung Bad schleicht und von einem hellwach klingenden „Mahlzeit“ im Salon begruesst wird! Da der Regen mal wieder aufs Deck trommelt, schleiche ich mich ohne schlechtes Gewissen wieder in die Koje. 08:30: zweiter Anlauf mit Duschen, Broetchen holen und Fruehstueck unter Deck. Oben ist alles irgendwie leicht unwirtlich. Die Truppe schwankt zwischen Muessiggang und Sightseeing. Eigentlich wollten wir aber den Leihwagen schon ausgiebig nutzen und uns ein bisserl was anschauen, was ohne Auto nicht so ohne weiteres erreichbar ist. Uebergangsweise wird erstmal das Schlauchboot gelenzt. Wenigstens etwas produktives haetten wir damit schonmal geleistet fuer heute.

 

Gegen Mittag kann sich die Truppe endlich zum heutigen Programm durch ringen: wir quetschen uns ins Auto und duesen Richtung Cabo Sao Vicente. Die Sonne scheint, blauer Himmel - die fuersorglich eingepackten Regenjacken koennen im Auto bleiben.

Vorbei an diversen Verpflegungs- und Souvenirstaenden – u.a. kann man hier „die letzte Bratwurst vor Amerika“ essen – geht es zum Leuchtturm. Wir stehen ergriffen am sued-westlichsten Punkt Europas und schauen die steilen Felsen hinunter oder aufs weite, weite Meer hinaus. Einige Seemeilen weiter draussen sind sogar 2 Segelyachten unterwegs!! Wo die wohl hin fahren?? Haben wir auch so klein, winzig und verloren gewirkt als wir hier vorbei kamen??

Auf einer weissen Mauer sitzt die lebendige Vorlage einer Science-Fiction-Figur in Form einer Art Grille. Sowas in gruen hatten wir schon in Amora gesehen. Aber diese hier ist braun und auch groesser.

Andenken oder gar eine Bratwurst will irgendwie keiner, also wieder zurueck Richtung Sagres. An einer kleinen Festung halten wir nochmals an. Die jungen (Frantz, Ronny, Thomas) wagen sich den steilen Abhang hinunter, sitzen ganz unten auf einem Felsvorsprung. Werner und ich schauen uns das lieber wohlwollend von weiter oben an. Der Aufstieg sei ja noch viiiiel schlimmer, wird uns schwitzend mit geteilt. Ronny steht wieder mal fuer meinen Geschmack etwas zu dicht am Abhang und wird eilends zurueck beordert.

Dreamteam am suedwestlichsten Punkt Europas

Dreamteam am suedwestlichsten Punkt Europas

Moeglichst dicht an der Kueste entlang (was gar nicht so einfach ist) fahren wir teils ueber unbefestigte Schotterpisten, teils ueber relativ neue Strassen („die gab es vor 20 Jahren noch nicht“ O-Ton Werner) durch Ortschaften, neu wirkende Ferien-Wohn-Ghettos wieder zurueck Richtung Lagos. Einen steilen Hang geht es flott hinunter, in weitem Bogen durch eine Senke und auf der anderen Seite wieder steil hinauf. Der C3 nutzt grade so eben den Schwung fuer die Bergfahrt aus und schafft die Steigung von 18% grade so im 2. Gang. Vor wandernden Kuehen wird gewarnt. Kuehe?? Wo sollen die denn herkommen? Vor uns breitet sich eine Art Salzwasserwiese aus, ob die wohl Wasserbueffel meinen?? Bislang haben wir eine Handvoll weisser Pferde und einige Schafherden gesichtet. Sonstiges Vieh = Fehlanzeige.  Aber wo sollen die Tiere hier auch weiden? Von Wiesen und Weiden ist weit und breit nix zu sehen. Dafuer bieten sich immer wieder imposante Aussichten auf die felsige Steilkueste mit ihren Buchten. Einige Orte koennen sogar mit kleinen Sandstraenden und idyllisch wirkenden Buchten aufwarten. Sogar durch Burgau kommen wir und linkerhand erhaschen wir noch einen Blick auf das Hinweisschild „Casa Saudade“. Von einem ueberfallartigen Besuch sehen wir aber ab.

Auf einem Huegel erhebt sich ein hoher, merkwuerdig geformter Zaun. Was das wohl ist? Ein Golfplatz vielleicht? Tatsaechlich: nach der naechsten Kurve geht es durch eine gepflegte Gruenanlage, die in sattem Kontrast zur Kargen Vegetation auf roter Erde direkt nebenan steht, in ein Golf- und Spa-Ressort. Von Wassermangel ist hier wohl nichts spuerbar. Oder wird geflissentlich ignoriert.

Nach einer kleinen sprichwoertlichen Rundfahrt durch wahrscheinlich saemtliche Kreisel in Lagos (und von denen gibt es hier einige) landen wir wieder im Hafen und puenktlich zur Nacht setzt immer wieder Regen ein.

Unter Deck kommt der Mini-Globus (eines unserer Abschiedsgeschenke) zum Einsatz als Werner den Jungs erklaert und zeigt, wo wir gerne noch segeln moechten und wie man dorthin kommt. Und daraus wird ein uns alle erheiterndes Laender- und Hauptstadtraten :-)

Vor der Gedenktafel, die an einen hier Abgestuerzten erinnert

Vor der Gedenktafel, die an einen hier Abgestuerzten erinnert

Rast auf einem Felsplateau - jetzt kommt gleich der Aufstieg

Rast auf einem Felsplateau - jetzt kommt gleich der Aufstieg

 

 

 

Aufstieg

Aufstieg

Die letzte Bratwurst vor Amerika

Die letzte Bratwurst vor Amerika

Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente

Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente