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Die niederlaendische Selene kommt uns ziemlich nahe. Und war uns sogar schon noch naeher.
Die Crew bemerkt nichts von allem. Erst das laute Troeten unseres kanadischen Nachbarn (der sehr wachsam ist) laesst das Paar aus dem Niedergang heraus schiessen. “Oh” - ja, oh. Wir nehmen es aber mit Humor, der Kanadier raeumt eh seinen Platz und die Selene kann sich in aller Ruhe weiter nach vorne verholen. Problem geloest. Ohne Stress und Aufruhr.

Der Wind gestern hatte seine Tuecken, der flautenaehnliche Zustand heute frueh ebenfalls: einige Schiffe kommen sich ziemlich nahe. Bei uns ist der niederlaendische “Vordermann”, der sich gestern noch dazwischen gequetscht hatte und seinen Anker auf Hoehe des unsrigen plazierte. Zum Liegen kam das Schiff deutlich vor unserem Bug, leicht nach Backbord versetzt. Alles o.k. - solange der Wind alle Boote mit dem Heck Richtung Meer drueckte. Jetzt aber schauen wir alle mit dem Bug hinaus in die Weite. Und der fruehmorgendlich ruehrige Kaeptn (also meiner) muss die niederlaendische Maloe schon mal mit einem beherzten Griff an ihren Heckbuegel von uns weg schubsen. Wir kommen uns noch einige Male recht nahe, wir koennen sogar den untergegangenen Ankerball der “Selene” - so heisst die Yacht - bewundern.

Auf der anderen Seite liegt “Meteore” mit deutlich besserem Abstand. Auch wenn es manchmal etwas nah aussieht, hier passt es immer irgendwie und ein Eingreifen ist nicht notwendig. Trotzdem haben wir so ein leichtes Gefuehl von “wir sind umzingelt”. Ankern, ein weites Feld, ein interessantes Thema. Das nicht nur an Bord zwischen uns immer wieder fuer Diskussions- und Gespraechsstoff sorgt und schon viele Stunden Anschauungsunterricht geboten hat. Man lernt hier wahrscheinlich nie aus. Sogar in der Hinsicht, das man ploetzlich in bekannten Buchten wo der Anker immer hielt, immer wieder scheitert bei dem Versuch, zum Liegen zu kommen.

Und jetzt kommt doch der Nachbar, schnorchelt ueber unseren Anker und teilt mir mit, dass sich unsere Ankerkette um den Anker gewickelt hat und diesen anhebt. Wie geht das denn jetzt??? Pfffff, echt nicht ohne, dieses Ankern! Interessant nur, dass die meisten Probleme dann entstehen, wenn nicht wirklich viel Wind ist. Ob Ankerbojen wirklich eine so gute Idee sind? Vielleicht hebeln wir mit unserer Konstruktion den Anker aus. Jetzt sitz ich unruhig an Bord, beobachte die anderen Schiffe und warte sehnsuechtig auf die Rueckkehr des Kaeptns. Der ist an Land, zwecks Aussenborder-Reparatur. Das kann dauern. Und natuerlich mal wieder keine Handfunke mitgenommen. Der Nachbar beruhigt mich, sie seien ja an Bord und solange kein starker Wind kommt ….. super, da hat man einen Tag und eine Nacht Starkwind ohne Probleme absolviert und jetzt sowas!