Was fuer ein Empfang in Suriname. Mal abgesehen von dem “hollaendischen” Wetter gestern. Und auch heute ziehen immer mal drohende Regenwolken ueber uns hinweg. Was uns nicht abschreckt, nach langer Zeit wieder einmal das grosse Sonnensegel auszupacken. Dinghi zum Landgang fertig machen, Fruehstuecken, den hilfreichen Nachbarn von gestern Abend einen Dankesbesuch abstatten.

Auf dem Dinghi-Jetty treffen wir Bekannte aus Jacare, ein deutsch-niederlaendisches Paar. Nach 10 Segeljahren rund um die Welt auf dem Heimweg nach Holland, wo das Boot verkauft werden sollte. Jetzt haben sich die Plaene leicht geaendert. Ein einziger Blitz hat ausgerechnet ihr Boot getroffen, alle Elektronik zerstoert und auch sonst sind Schaeden am Schiff entstanden. Jetzt geht es ab Paramariba auf den Frachter und als Deckslast zurueck nach Europa. Ein Jahr frueher und ohne nochmal in die Karibik und auf die Azoren zu segeln. Traurig sind die Beiden und wir sind sehr betroffen.

In der Bar, die zur “Marina” gehoert, haben wir endlich wieder Internet!! Fast hatten wir uns schon an die wifi-lose Zeit gewoehnt J, dafuer reagierten Familie und Freunde mit “Entzugserscheinungen”! “Was ist bei euch los, meldet euch mal”. Der letzte Websitenbericht datiert vom 26.09. und bereits am 28. sorgt man sich um uns. Irgendwie ja auch schoen. Und normalerweise ja eher andersherum, sorgten sich frueher nicht die Eltern um die Kinder?? Und natuerlich gibt es dem Anlass gemaess auch noch zahlreiche Glueckwunschnachrichten fuer den Kaeptn. “Wo haben wir eigentlich 2012 meinen Geburtstag gefeiert? War das noch in Lissabon???” An 2013 koennen wir uns gut erinnern, das war auf Teneriffa. Wird uns schon noch wieder einfallen. Jedenfalls feiern wir dieses Jahr mehr oder weniger alleine, sind doch die wirklich guten Freunde in alle Himmelsrichtungen verstreut und die Brasilientruppe haengt ja auch noch etwas hintennach. Schade. Mit Yelo, Andori, Kuaka haetten wir schon gerne ein Bier auf das Wohl des Kaeptns getrunken und die Bordkueche haette bestimmt auch die Teller wohlschmeckend gefuellt.

In der Bar wartet Samira bereits auf uns, hat sich schon nach der SY naja und Elke und Bernd erkundigt. Naja, die Namensverwechslung verzeihen wir gerne beim Anblick von Bananen und Orangen. Frisch vom Markt und ein kleiner Willkommensgruss von Freund Andy von der SY Kama. Der liegt zwar in Curacao, hat aber noch gute Kontakte nach Suriname und spielt diese auch voll aus. UEberraschung geglueckt! Wir machen grosse Augen und freuen uns sehr ueber diesen netten Empfang. Dafuer zeigt sich das Wetter weiterhin von seiner launischen Seite. Immer wieder dunkle Wolken, Regentropfen fallen. Wie meinte der Kaeptn noch beim Verlassen des Schiffes? Luken zu, wofuer das denn??? Wir inspizieren erstmal die Sanitaeranlagen, die Waschmaschine, machen Bekanntschaft mit den aktuellen Betreibern der Marina (die frueher eine Huehnermastfarm im Landesinneren betrieben) und knuepfen erste Kontakte zum lokalen Autovermieter.

Derweil trottelt unser Schiff mal neben, mal vor der Mooringboje durchs trueb-traege Flusswasser. Das mit den Mooringbojen muessen wir wohl noch ueben. Immer wieder haut das Plastikteil scheppernd gegen’s Schiff oder schabt an der Wasserlinie entlang. Gefaellt mir gar nicht, laesst sich aber irgendwie auch nicht aendern. Und die messerscharfe Schlussfolgerung via Fernglas lautet: den anderen geht es nicht wirklich besser. Irgendwie ja auch troestlich.