SY na ja

10 Uhr ? noch eine letzte Kurzwellen-Funksession mit der Malwieder und der Doertita. La Graciosa liegt nur noch ein paar Meilen vor uns, die Malwieder hat Teneriffa ebenfalls bald erreicht. Nach ca 49 Stunden erreichen wir dann gemeinsam mit der Doertita die Insel La Graziosa und gehen in einer Bucht kurz vor dem Hafen vor Anker. Eine Bucht weiter vorn liegen deutlich mehr Yachten vor Anker (die TeilnehmerInnen der kleinen und einmaligen ?Langwedeler Flotillenfahrt? waren bis vor kurzem die einzigen hier ankernden Schiffe, aber uns hat das nicht abgeschreckt. Heiner hatte diese Bucht als geschuetzt und mit Sandgrund in Erinnerung. Dementsprechend verdutzt schauen wir dann doch, als unser Anker beim Kontakt mit dem Meeresboden laut und deutlich Klonk-Klonk macht und das Schiff nach wenigen Metern heftig einruckt. Na, der sitzt wohl! Noch einige Meter Kette und wir kommen auf 6,30 zum liegen. Heiner schnorchelt beide Anker ab und verkuendet: ?Eurer haengt in so einer Art Kuhle hinter einem Felsen, der haelt?. Super, und wie bekommen wir den wieder hoch??? Auch dafuer hat der unerschuetterliche Heiner einen Rat: ?Einfach drueberfahren, der kommt dann schon hoch. So schlimm ist das nicht?. Na, das wird wieder ein lehrreich-spannendes Ankerauf-gehen!! Schiff aufklaren, Segel einpacken, Dinghi runterlassen, Aussenborder dran und dann ab in die klaren Fluten des Atlantik. Boah, ist das kalt!!!! Und auf der Luvseite muss ich ganz schoen paddeln, um bis zum Bug zu kommen. Aber herrlich erfrischend und mit eindrucksvoller Kulisse, liegt doch Lanzarote zum Greifen nah direkt gegenueber. Die Vormittaeglichen Wolken verziehen sich weitgehend, die Sonne bretzelt auf uns runter. Auf der Insel fahren Jeeps hin und her, die machen wohl Ausflugstouren. Und neben uns kommt die 3. deutsche Yacht zum liegen. Lippische Rose…. schoenes Schiff! Aber unser Schlumpellieschen hat sich wacker geschlagen die letzten beiden Tage und Naechte auf See. Hat jeder hart an die Bordwand klopfenden Welle stand gehalten und sich nicht vom Kurs abbringen lassen. Jetzt darf sie zwar nicht so fein duschen wie wir, aber zumindest ausruhen. Und wir staunen einfach nur darueber, dass hier inmitten des weiten Atlantik sich solche Inseln aus dem Wasser erheben. Letztes Jahr war das noch soooo weit weg, die Kanaren. Und jetzt sind wir hier!