Merkwuerdig ruhig ist es im Schiff. Die
„Kinder“ sind nach der Shoppingtour durch Santa Cruz de Tenerife
noch einmal an den Strand. Etwas Sonne tanken. Die versinkt zwar
jetzt schon hinter den Bergen, aber ein paar letzte Strahlen sind
sicherlich noch zu ergattern am Traumstrand von San Andres. Mit dem
Auto sind es nur knapp 2 Minuten bis zum Strand. Wahrscheinlich
dauert die Parkplatzsuche an einem so strahlendschoenen Samstag
laenger wie die Fahrt vom Darsena Pesquera bis zum Strandparkplatz.

Der Strand wird vorwiegend von
Einheimischen besucht, die Strandliege ist fuer 2,50 pro Tag zu
buchen und gegen 19 Uhr kommt der Vermieter und komplimentiert die
Liegegaeste freundlich herunter vom Strandbett. Dann werden alle
Sandsaecke wieder ausgebuddelt, die Liegen aufgestapelt, die
ebenfalls sorgsam vergrabenen Sonnenschirmstaender wieder frei gelegt
und weg gekarrt. Bis alles geruestet ist fuer die Nacht und den
naechsten Tag, hat der mitteljunge Spanier ordentlich zu tun. Kein
leicht verdientes Geld.

Waehrenddessen ruestet Santa Cruz zur
Fiesta. Buehnen werden ueberall in der Fussgaengerzone aufgebaut.
Getraenkebuden gleich daneben. Einige Autohaendler nutzen die
Gelegenheit und praesentieren die neuesten Modelle der von Ihnen
vertriebenen Marken.

Die Stadt selbst ist trotz allem
auffallend ruhig. Parkplaetze – unter der Woche absolute Mangelware
noch dazu wenn man kein Ticket ziehen muss – sind gaehnend leer und
man kann stundenlang rumkurven weil man so viel Auswahl hat und sich
gar nicht fuer einen Platz entscheiden kann.

Da gestaltet sich die Suche nach dem
Mercadona Parkplatz bedeutend schwieriger. Das komplizierte
Einbahnstrassensystem und nicht links abbiegen koennen oder Kreisel,
in denen man ebenfalls nicht nach links fahren darf, lassen uns
einige Ehrenrunden drehen. Akribisch werden die Strassen abgezaehlt
bis wir die Sackgasse finden, in der auch der Parkplatz sein soll.
Das Auto vor uns wendet abrupt, die wenigen – oeffentlichen –
Parkplaetze sind natuerlich alle belegt. Marc will ebenfalls schon
das Wendemanoever einleiten, als wir in letzter Sekunde noch das ganz
verschaemt hinter Baeumen hervorlugende Mercadona-Schild und somit
die Einfahrt zur Supermarkt-Tiefgarage entdecken. Yes!

Auf dem Rueckweg zum Hafen kommen wir
dann an einem weiteren, noch viel groesseren Mercadona samt
Kundenparkplatz vorbei. Naja, jetzt haben wir alles, um die naechsten
beiden Tage ohne Restaurantbesuche ueberstehen zu koennen.

Im Darsena sind immer noch
unermuedliche Angler auf der Mole. Wenn auch laengst nicht mehr so
viele wie noch gestern. Francesco, unser Wachmann, hat Wochenendfrei.
Ein junger Spanier. (ohne Francesocs vertraute und nicht zu
uebersehende knallorangene Warnweste) in dezentes dunkelblau
gekleidet, wacht also ueber uns. Prompt kommt es bei zunehmend
fallendem Wasserstand zu einem Malheur: Der Steg wird von einem der
beidseitig gelaschten Spanngurte quasi „unterfangen“ und kann
somit im Molenbereich nicht wie ueblich langsam mit dem Wasserpegel
nach unten sinken. Die ganze Konstruktion geraet in Schieflage, der
Zugangssteg schwankt beaengstigend und die hinteren Stegschwimmer
haengen in der Luft. Das Problem ist schnell erkannt, geloest werden
kann es nicht. Zuviel Druck ist auf dem Spanngurt und die Ratsche
bewegt sich nicht wirklich. Wachmann No 2 kommt, schaut, sieht sich
aber auch nicht in der Lage, das Problem zu loesen und telefoniert.
Werner und Marc muehen sich gemeinsam, den Gurt zu loesen, was auch
ein Stueck weit gelingt. Der Steg rutscht ein beachtliches Stueck
tiefer. Den Rest erledigt dann die kurze Zeit spaeter eintreffende
Hilfstruppe, waehrend wir ganz entspannt bei einem Glaeschen Ron Miel
(die Damen) und einer Clara (die Herren) den Blick auf das abendlich
erleuchtete und ohne Wolken in voller Pracht zu bewundernde Santa
Cruz geniessen.