Donnerstag, 12. Aug. 2010 – Spodsbjerg Hafentag

Hafentag – Heute wollen wir zwei andere Haefen per Bus besuchen: Rudkobing auf der Westseite fast gegenueber von Spodsbjerg gelegen und Lohals, an der Nordspitze Langelands.

Um 09:10 geht es mit dem wahnsinnig vollen (Buster, Werner und ich) Bus die 9 km bis Rudkobing. Die Haltestelle liegt etwas ausserhalb und wir muessen noch gut 1,5-2 km bis zum Centrum laufen. Leider faengt es nun doch an zu regnen, wenn auch noch nicht so stark. Zuerst geht es durch die Fussgaengerzone. Aber da wir alle drei nicht so sehr auf shopping eingestellt sind, ist dieser Bereich ziemlich uninteressant. Uns faellt auf, dass viele Haeuser „til salg” – also zu verkaufen sind und sich viele der eigentlich recht huebschen kleinen Haeuschen in einem wirklich sanierungsbeduerftigen Zustand befinden. Es gibt allerdings auch viele positive Ecken. Der Hafen gliedert sich in mehrere Bereiche. Im Fischerhafen liegen auch einige Sportboote, dieser Hafenteil waere auch fuer uns zugaenglich vom Tiefgang her und vom Ambiente sowieso.

Der eigentliche Yachthafen ist dann nicht so unser Geschmack: ringsum stehen Holzhaeuser mit Ferienwohnungen und ein Hotel. Die Geraeuschkulisse ist durch die nahe Hochbruecke die nach Svendborg rueber fuehrt ebenfalls entsprechend unangenehm. Der Regen hat mittlerweile zugelegt und wir beschliessen, auf jeden Fall den 12:45 Bus nach Lohals zu erreichen.

Den armen Hund hinter mir herzerrend (mehr oder weniger) kuerzen wir den Weg zur Bushaltestelle etwas ab und sind gut vor der Zeit am Wartehaeuschen, dass sich aufgrund der Witterung grosser Beliebtheit erfreut und leider nicht besonders sauber ist. Das mit dem 12:45 Bus war ein Satz mit X, es geht dann einer um 13:20. Aus der Linie 913 Rudkobing wird dann irgendwie auch 913S Lohals und wir steigen ein. Die Sache mit den Tickets ist dem Busfahrer irgendwie zu kompliziert: er versucht zwar uns zu erklaeren, dass wir zwar in Rudkobing haetten aussteigen duerfen, aber sofort haetten nach Lohals weiterfahren muessen. Wir muessen trotzdem nicht noch einmal bezahlen. War ja auch teuer genug der Spass: 150 kronen fuer 2 Erwachsene und ein Kind = Hund von Spodsbjerg ueber Rudkobing nach Lohals! Einfach wohlgemerkt. In Lohals ausgestiegen bereuen wir es sofort, dass wir nicht einfach wieder mit zurueck gefahren sind: ein Wolkenbruchartiger Regen ergiesst sich ueber uns. Ich tue kund, dass dieser Ausflug (m)eine Schnapsidee war, ich nass bin, friere, auf Toilette muss, Hunger und Durst habe und ueberhaupt: nur noch zurueck aufs Schiff will!!! Das Haltestellenhaeuschen bietet uns nur duerftigen Schutz vor dem Regen, der es sogar zeitweise schafft, noch ein paar Umdrehungen drauf zu legen. Leider taucht der laut Fahrplan um 14:38 abfahrende Bus erst gar nicht auf. 15:03 steht als naechstes auf dem Plan. Das wird wohl auch nix denken wir als es 15:05 wird und kein Bus in Sicht ist. Taxi? Ins nahegelegene Cafe bis 16:38? Werner stiefelt noch mal ums Eck und da kommt er!!!Ich hab mich selten so ueber den Anblick eines oeffentlichen Verkehrsmittels gefreut. Wir stellen uns ein klein wenig Touri-doof und zeigen unsere nicht mehr gueltigen Fahrausweise. Mit dem Resultat, dass wir bis Rudkobing nicht noch mal bezahlen muessen. In Rudkoebing erwischen wir gerade noch so die 800 nach Spodsbjerg. Leider ist hier eine Dame am Ruder, pardon Steuer. Und die akzeptiert unsere schoenen Fahrausweise leider nicht. Wir muessen noch mal 20 Kronen bezahlen, diesmal nur fuer uns beide. Schier unverstaendlich ist es ihr allerdings, wie wir mit diesen Fahrscheinen von Lohals nach Rudkoebing kommen konnten. Tja, das bleibt unser Geheimnis gute Dame.

Wie von mir vorher gesagt, hat es mittlerweile aufgehoert zu regnen. In Spodsbjerg sind for Strassen sogar fast schon wieder trocken. Am Schiff legen wir uns erstmal trocken und dann gibt es was zu futtern. Ich beschliesse, Hafentage zukuenftig wirklich nur noch im Hafen und im Laufabstand zu unserem schwimmenden Heim zu verbringen. Da kann man auch was erleben, angucken oder sinnvolle Arbeiten am Schiff erledigen. Von Landausfluegen dieser Art bin ich auf jeden Fall vorerst kuriert! Was mich allerdings nicht davon abhaelt, spaeter mit dem Fotoapparat bewaffnet, noch Spodsbjerg zu erkunden. Sehr interessant, haette durchaus ausgereicht fuer unseren Hafentag! Und Lochsteine finde ich am Strand auch noch zwei - wenn das kein Glueck bringt!

Ach ja, als kroenenden Abschluss des Tages stellen wir fest, dass immer noch bzw. wieder Regenwasser auf unerklaerliche Weise an zwei Stellen den Weg in unsere Koje findet. Sehr unangenehm. Und ein absolutes Raetsel, ist es doch nicht der erste Regen dieses Jahres.