Donnerstag, 19. August 2010 – 12 Uhr – Highnoon!

Und unsere Maschine läuft!!!! Eigentlich ja schon seit fast 2 Stunden, immer wieder mit Unterbrechungen und jetzt mit Vollgas im Leerlauf. Hört sich soweit gut an, nirgendwo qualmt oder tropft es, die Vibrationen im Schiff halten sich in Grenzen. Puh, soll jetzt wirklich alles wieder in Ordnung sein? Fast kaum zu glauben!

So langsam kamen wir uns schon vor wie in diesen Filmen, in denen sich ein Tag immer und immer wieder wiederholt. Jeden Morgen geweckt werden vom tropfen des Regens auf das Luk, jeden Tag Jan-Peter und sein Werkzeug an Bord begruessen zu duerfen. So langsam liegen unsere Nerven blank. Obwohl Jan-Peter ein wirklich angenehmer Mensch ist, der inzwischen von uns verkoestigt wird (und dem alles schmeckt, was wir auftischen).

Aber immer alles nass, staendig Wasser aus der Bilge ziehen, staendig im Regen irgendwohin laufen muessen. So hatten wir uns unseren Urlaub nun wirklich nicht vorgestellt. Und da troestet es auch wenig, wenn uns jeder Daene erklaert, einen solch verregneten August habe es schon seit zig Jahren nicht mehr gegeben.

Heute dagegen, nein ich korrigiere mich: seit gestern Nachmittag schon, ist es endlich trocken und sonnig wenn auch ziemlich windig. Der Wind hat auf SW gedreht und hat so Staerke 5. Angagt ist 3-5. Wir haben beschlossen, heute nicht mehr weiter zu fahren. Erstmal muessen wir einigermassen klar Schiff machen und das ganze Werkzeug verstauen.

Die Maenner lachen und sind zufrieden: „it looks much better than we start”. Wieder haben sie Oel rausgepumpt und neues eingefuellt.

Dafuer hat ein anderer Segler im Hafen ein Problem und Jan-Peter hat sich die Sache schon angeschaut. So Werkstattwagen sind halt doch auffaellig und wir mit unserem Problem mittlerweile hier wohl auch bekannt.

Nachdem Werner sich noch einmal die 150% sichere Variante zur Vermeidung eines solchen Schadens hat erklaeren lassen, packt Jan-Peter seine Werkzeuge ein und zieht von dannen. Nicht ohne ein Abschiedsgeschenk von uns und Ueberreichung einer Visitenkarte mit dem Hinweis auf unsere Website.

Die Liste fuer unser Winterlager wird wieder einmal laenger und laenger.

Dann heisst es fuer uns: Schiff von innen schrubben, aufrauemen, was essen und dann ab unter die Dusche. Der ueberaus freundliche und redselige Hafenmeister von Spodsbjerg quittiert unsere Zahlung fuer eine weitere Nacht lediglich mit der Frage, ob der Motor wieder laeuft. Die weitere Administration wird noch schweigsamer durchgefuehrt, als ich darauf hinweise, dass wir fuer die letzte Nacht keinen Strom haben moechten. Moecht mal wissen, was der morgens fruehstueckt, dass die Lauen bis zum Abend (es ist immerhin 19.00 Uhr) anhaelt). Oh, nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht: das ist alles absolut ironisch gemeint. Vielleicht mag er ja auch keine Hunde. Egal. Es gibt auch nette Daenen die Hunde moegen und unseren ansprechen, was er natuerlich nicht versteht – und wir meistens auch nicht. Egal.

Wir finden dann noch heraus, dass unser Dauerliegercode immer noch gueltig ist und wir jetzt gleich zwei Zugangscodes fuer die Waschraeume haben. Ist ja auch was.

Abends dann noch ein Glas Wein in der Plicht – es ist relativ kuehl aber endlich trocken!! – und dann geht es auch schon wieder in die Koje.

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