Tages-Archiv 3. Februar 2018

Akklimatisiert

Unsere Nachbarn - allen voran die BELLE

Unsere Nachbarn - allen voran die BELLE

Sonnenuntergang über der Bucht von Cartagena - immer wieder schön

Sonnenuntergang über der Bucht von Cartagena - immer wieder schön

Und zum Abschluss ein richtig schön kitschig-orangefarbenes Sonnenfoto, das muss einfach sein

Und zum Abschluss ein richtig schön kitschig-orangefarbenes Sonnenfoto, das muss einfach sein

So allmählich akklimatisieren wir uns, kommen wir an. Auf dem Wasser, auf dem schaukelnden Schiff. Auch wenn unser Schiff immer noch nicht von hier weg will und wir neue Starterbatterien benötigen (die natürlich Samstags nachmittag auch in Kolumbien nicht unbedingt zu haben sind, zumindest keine in den von uns benötigten Abmessungen!).

Wir haben eine Nachbarin bekommen, liegen Seite an Seite mit der Berakah, es plätschert und gluckst dezent, in der Nacht fegt der Wind ordentlich übers Gelände und lässt den Windgenerator erst gegen Morgen einschlafen. Gut für die Stromversorgung, die tagsüber dann noch ordentlich Sonnenenergie tankt.

Vor unserem Bug tanzt das Pelikan Ballett, am Himmelblau ziehen weisse Tuffwölkchen auf, die Sonne sinkt tiefer, färbt den Himmel heute orange und ihr Licht spiegelt sich in den Scheiben der BERAKAH. Neben uns liegt die BELLE, eine amerikanische Yacht. 3 Paare werden demnächst an Bord gehen um mit ihr Richtung San Blas zu segeln. Zur Zeit aber ist das Boot noch unbewohnt, wird nur von den Jungs belebt, die ein letztes Mal den Schrubber zum Deckwaschen schwingen. Dayro schüttelt den Kopf: er hat sie die letzte Woche beim polieren beobachtet. 5 Tage hätten sie dafür gebraucht, das Schiff zu polieren. Tagsüber poliert und am Abend dann mit dem Schlauch Wassertropfen auf das frisch polierte gemacht. Die Belle glänzt aber trotzdem schön dunkelblau zu uns herüber. Wir lästern trotzdem noch ein bisschen über die im Hotel wohnenden Amerikaner, über die hektische Amerikanerin, die Stakkatomässig sowohl in Englisch als auch in Spanisch Arbeitsanweisungen erteilt und dann wieder mit wehendem Rucksack davon eilt. Einer der Belle-Segler hat Werner angesprochen, ob er Tequila trinke. Werner verneint. Wein vielleicht? Nein, gar keinen Alkohol, weil er das nach seinen Krebs-Tumoren nicht mehr vertrage. Dann rauche er wohl auch nicht?? Kopfschütteln beim Skipper. Nachdenkliches gucken beim Amerikaner: so ein Shit, dann kannst Du ja noch nichtmal einen Joint rauchen!?! Nachdenklichkeit bei uns: raucht der Amerikaner Joints (er sieht nicht so aus) oder findet er, das Werner wie jemand aussieht, der Joints rauchen würde????

Abendsonne mit Tuffwolken

Abendsonne mit Tuffwolken

Pelikan Flugkunst

Pelikan Flugkunst

Spieglein, Spieglein - dein Name ist BERAKAH

Spieglein, Spieglein - dein Name ist BERAKAH

Der Morgen danach

Was für eine Nacht, die erste wieder so richtig an Bord. Mit leichtem Schaukeln und arbeitendem Windgenerator anstelle von Landstromkabel. Besorgter Blick auf die Batterieanzeige. Der erste Kaffe auf dem schwimmenden Schiff, in aller Frühe gekocht. Schattige Kühle liegt über uns und ein Trupp Möwen umschwärmt unseren Bug, startet immer wieder Landeanflüge. Was haben die denn da, soll ich mal gucken gehen? Oder sind sie einfach nur neugierig, wollen genau wissen, wer da liegt? Irgendwann ziehen die Seegeier wieder ab.

Drüben auf dem Schlepper ist Dienstbeginn. Ob wir Kaffee haben werden wir gefragt. Wie fürsorglich die alle sind. Dann taucht auch schon der Ferroalquimar Trupp auf und verholt uns von der einen Seite der Kranbox rüber an die Bordwand der Berakah. Motor starten - Fehlanzeige. Die Batterien sind hinüber, Ersatz muss her. Der Elektroniker will uns beim Einbau helfen, ein kurzer Schwatz, ein kurzer Augencheck bei José - die Tropfen haben hervorragend geholfen, er ist happy und ich konnte etwas zurück geben.

Eigentlich wollten wir heute rüber zum Ankerplatz vor dem Stadtteil Manga. Jetzt werden wir uns erst einmal um neue Starterbatterien kümmern müssen. Soll wohl alles so sein.