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26.11.2015 ? Auf dem Varadero von Aruba Irgendwann hatten wir doch schon mal beim Varadero auf Aruba angefragt, ob wir auch hier evtl. unser Schiff überarbeiten können?.. die entsprechenden Emails sind längst gelöscht, nichts ist mehr davon zu finden. Wo wir nun hier so unsere Tiefenerfahrungen gemacht haben, interessiert uns aber brennend, ob wir denn überhaupt ohne Probleme zu dem Varadero gekommen wären. Also schwingen wir uns ins Dinghi und preschen gegen Wind, Welle und eine harte Strömung in Richtung Barcadera. Weit voraus zieht der Ausflugssegler Tranquila seine Bahn, mit stark gerefftem Grosssegel. Der kennt sich aus, weiss, wo er fahren kann. Irgendwo hier soll doch ein markierter Zufahrtskanal sein? Wir können weit und breit keine Tonnen erkennen. Die dicken, roten an backbord sehen nach allem möglichen aus, aber nicht nach Fahrrinnenmarkierungen. Und die unmotiviert dicht beiander liegenden weissen kann man auch nicht als solche deuten. Ein Stück weiter schälen sich dann aber doch tatsächlich ordentliche und gut sichtbare rote und grüne Baken aus der Wasserfläche, eine schmale Zufahrt zum Varadero Aruba markierend. Kurz vor den Stegen hat man dann aber wieder die freie Wahl. Bedenklicherweise liegen nur wenige und nicht ganz so grosse Segelboote an den Stegen, die Motorbootfraktion ist eindeutig in der Überzahl. Rundherum verteilt liegen noch ein paar Schiffe, einige wirken verlassen, einen Catamaran erkennen wir wieder, ein kurzzeitiger Nachbar auf Curacao. Wir machen das Dinghi fest und schlendern übers Gelände. Vor einer noch geschlossenen Bar kommen wir ins Gespräch mit der Bordfrau eines kanadischen Segelbootes. ?I?m only responsible for the cleaning on board? verweist sie uns zu Tiefgangs- und Ankerfragen an ihren Mann Adam. Der wuselt aber noch mit dem Sohnemann an Deck des gerade ins Wasser gesetzten Bootes herum. Selbst die kleine Tochter weiss besser, wie gross das eigene Boot ist. Aber: die Familie ist gemeinsam unterwegs, das ist viel wichtiger. Auch wenn ich gleich die Frage gestellt bekomme, ob ich das Bootleben liebe. Meine spontane Antwort ?meistens, aber manchmal hasse ich es auch? lässt sie verständnissinnig nicken, geht ihr wohl auch so, zeitweise eben. In einer Art Aufenthaltsraum sitzen zwei junge Damen, eine ausgebildete Grundschullehrerin und ihre vielleicht 10jährige Schülerin. Sie freut sich total, dass wir gekommen und uns vorgestellt haben. Das mache sonst niemand. Seit 2 Monaten hat sie mit niemand fremdem mehr in ihrer Heimatsprache gesprochen, solange ist sie als Lehrerin auf einem Schweizer Catamaran angestellt, segelt mit der Familie über die Meere ? wenn denn der Cat irgendwann mal wieder ins Wasser kommt. Denn der steht nun schon recht lange hier auf dem Boatyard: Kurzschluss, Brandschaden, Ärger mit der Versicherung, schleppender Reparaturfortgang. Dabei wollte die Familie in 3 Jahren um die Welt. Hat den Cat hier in der Karibik aus einer Charterflotte erworben, renoviert und ausgerüstet. Jetzt hängen sie schon so viele Monate auf Aruba. Wo sie nur hin gesegelt sind, weil Freunde hier sein wollten. Die Freunde sind nie hier angekommen, sitzen auf Curacao und der Skipper des Catamarans lässt erstmal seinen Frust und Ärger über all das heraus. Jetzt wollen sie zurück nach St. Maarten und Werners Informationen über die Windverhältnisse auf diesem Kurs bringen weder Bordfrau noch Skipper viel Freude. Wir wiegeln erstmal wieder ab, vielleicht kommt ja ein schöner Norder (für uns jetzt nicht ganz so günstig) für ein paar Tage, der sie rüber schiebt. Während unserer Unterhaltung donnern die Flugzeuge neben dem Boatyard über die Lande- und Startbahn, unter dem Schiff jault die Schleifmaschine mit der ein Mitarbeiter des Yards das Coppercoat wieder aktiviert. Einen etwas trostlosen Eindruck macht der Boatyard, auch wenn Kran und Roddtrailer gut in Schuss sind. Insgeheim beglückwünschen wir uns zu unserer Entscheidung für den Haule out auf dem Boatyard der Curacao Marine. Die Aussage, dass man auch schon mal ein Schiff mit 9feet Tiefgang (wir haben 8 feet) aus dem Wasser genommen hat - bei absolutem Hochwasser - finden wir nicht so wirklich überzeugend. Auch wenn wir hier nur eine Momentaufnahme zu Gesicht bekommen, ist Curacao doch sicherlich in vielen Bereichen für Langfahrtsegler die bessere Wahl. Aruba wird wohl eher die Insel der Kreuzfahrer und Hotelurlauber bleiben. Und die der Venezulaner, die hier in Scharen einfallen um mittels der hiesigen Geldautomaten ihre Bolivarkonten in Dollar umzuwandeln. Und mit Gewinn evtl. auch wieder zurück. Zurück geht es auch für uns wieder, mit der Welle, gemächlich am Renaissance Strand vorbei tuckernd. Ganz klein liegt unser Zuhause vor der Kulisse gleich dreier Cruiserliner. Aber es ist unser Zuhause und wir können hier bleiben, solange es uns gefällt, kein Signalhorn trötet uns zurück an Bord. Denn wir haben Zeit ?..und wir haben Freunde, auf die wir uns verlassen können. Die Verabredungen einhalten und auch sonst für uns da sind. Das ist ein schönes, ein gutes Gefühl.