Dein Aussenborder ,das unverstandene Wesen

Neuer Tag, Aussenborder-Check. Das gestrige Startproblem scheint in einem undichten Pumpball zu liegen. Dieser schwarze, unscheinbare Gummikerl fristet sein Dasein in unserer Benzinleitung. Sonne, Wind und Salzwasser ausgesetzt, von innen permanent mit Benzin gespült ? irgendwann muss man da ja ?durchlässig? werden. Also wird eine neue Leitung samt Pumpball gebastelt. Die notwendigen Zutaten sind ? oh Wunder ? auffindbar.

Dann neuer Startversuch. Was soll ich sagen ? am besten nix, unser Aussenborder schweigt ja ebenfalls weiterhin. Zündkerzen- und Filterkontrolle ? sieht alles gut aus. Ein anderer Segler meint, wir sollten doch am besten zu Hause bleiben, wenn wir unseren Aussenborder nicht reparieren könnten. Klar, ich gehe in Deutschland ja auch zu Fuss, weil ich mein Auto nicht selbst reparieren kann. Auf so dumme, überhebliche Sprüche kann ich ja nicht so gut. Logisch, ist es hilfreich, alles oder vieles selbst machen zu können. Man spart auf jeden Fall einiges an Geld.

Wir jedenfalls suchen die Hilfe eines Fachmannes, wollen zur Kimakalki Marina rudern und um einen Fahrdienst bei Bekannten bitten. Ankernachbar Jeremy sieht uns und eilt zwecks Schlepphilfe herbei. In der Kimakalki wirft er dann mal einen Blick unter unsere Motorhaube, hat er doch den gleichen Motor und ist ebenfalls Problemerfahren. Und wie das oft so ist: drüber sprechen hilft ja bekanntlich auch oft. Erneutes Zupfen am Starterkabel erweckt unseren Mercury zum Leben. Wir staunen, stoppen, starten, stoppen, starten ? alles einwandfrei!! Geht doch.

Frohen Mutes düsen wir zum Fischerhafen. Wollen zur Bushalte um von dort mit der 6a wie gewohnt nach Willemstad zu düsen. Von dort dann zu Fuss zur Curacao-Marine laufen, um La Favorita weiterhin in Sachen ?segelklar? zu unterstützen. Hektik, Eile- wie auch immer. Jedenfalls vertue ich mich mit den Abfahrtszeiten. Um 12:30 fährt kein Bus, für den 12 Uhr Bus sind wir zu spät an der Haltestelle, der nächste fährt erst gut 2 Stunden später.

Also Kommando zurück ? wir legen heute einen Ruhetag ein. Daraus wird dann aber doch nix. Im Fischereihafen fragen wir mal vorsichtig nach jemanden, der unseren Ersatz-Motor warten kann. Der ruht nämlich schon geraume Zeit unter unserem Bett und bedarf dringender Pflege und Wartung. Also wird das schwere Teil erst ins Dinghi und dann zum Mechaniker befördert. Hätte uns ja auch schon mal früher einfallen können. Immerhin soll er bis Montag oder spätestens Dienstag fertig sein. Da hier viele lokale und mit grossen Aussenbordern bestückte Sportboote stehen, sind wir guter Dinge, unseren Zweitmercury hier in guten Händen zu wissen.

Den Rest des Tages verbringen wir mit dösen, schlafen, schwimmen (gemeinsam), Medikamente sortieren (Elke), Bett wieder provisorisch einräumen, Film gucken (gemeinsam) und dabei einschlafen (Elke). Auch schön.