Monats-Archiv Februar, 2014

Abschied von Palmeira, von Sal und von Carlos oder: Sauerlaender trifft man ueberall auf der Welt!

An einem Mittwoch sind wir gekommen, an einem Mittwoch verabschieden wir uns. Auf der Polzeistation bekommen wir ohne grosse Probleme unsere Schiffspapiere zurueck. Fuer 700 ESC gibt es noch ein Formular obendrauf, aus dem hervorgeht, dass wir Sal tatsaechlich am 20. verlassen werden. Nach uns sind Rosi & Ludwig dran. Aber die Beiden muessen bedeutend laenger warten, da der Beamte noch andere dringende Geschaefte zu erledigen hat. Wir haben dann schon unsere Wasserkanister ein letztes Mal am Wasserhaeuschen aufgefuellt und drehen noch eine Runde durch Palmeira, halten an Armindas Bar inne. Auf meine simple Frage, aus welcher Stadt denn eigentlich seine (Carlos) leider schon verstorbene Elisabeth gebuertig war, antwortet Carlos: „Aus Menden, das liegt im Sauerland, Menden, nicht Minden!“. Ich grinse, Werner springt auf, stellt sich auf die Strasse und streckt beide Arme zum Himmel! Carlos schaut sehr verwundert. Tickt der Werner jetzt ganz und gar aus??

Aufklaerung wird schnell erbracht, Werner outet sich ebenfalls aus Sauerlaender und befragt Carlos nach Details, Maedchenname etc. Schnell kommen da Storys hoch von Begegnungen mit Sauerlaendern hier auf Sal, frueheren Freunde von Elisabeth, Begegnungen positiv wie negativ. Wir bekommen den Geburtsnamen Elisabeths, Namen ihres Schwagers und einige weitere Details fuer unsere Recherchen vor Ort. Wer weiss, vielleicht kennt man sich? Das ist nun schon die zweite Begegnung/Erkenntnis dieser Art auf unserer Reise. Ganz abgesehen davon, dass ausgerechnet eine Yacht mit Heimathafen Walluf (also dem Tor zum Rheingau und somit meiner alten Heimat) derzeit neben uns liegt und wir wohl auch noch fuer einige Tage Weggefaehrten bleiben werden. Sooo klein ist die Seglerwelt, sooo heimelig.

Dann naht die Stunde des Abschieds. Schnell noch Fotos von Arminda und Carlos in unserem Kreise, Schulterklopfen, Umarmen, alles Gute wuenschen. Carlos bangt um das Fortbestehen des Trans Ocean, bittet uns darum, den Verein nicht untergehen zu lassen. Dann will auch er weiterhin TO-Meetingpoint (die Formulierung Stuetzpunktleiter gefaellt ihm nicht) auf Sal bleiben, solange es ihm noch moeglich ist. Palemeira und Sal ohne Carlos? Fuer uns unvorstellbar, aber irgendwann wird es so sein, irgendwann wird sein Hausschluessel auf der Schwelle liegen und sein Heim das Zuhause alleinerziehender Muetter werden. Hier in Palmeira. Und dann wird Carlos seiner Elisabeth gefolgt sein. „Bringt mir mal nicht meinen Tagesablauf durcheinander“ – damit lehnt er unspektaktulaer und hoeflich gleichermassen unsere diversen Einladungen zum Essengehen aus. Und wir sind uns sicher, dass er bis zum letzten Atemzug ein Leben in Zufriedenheit, in der netten Gemeinschaft der Palmeiraner haben wird. Ein „ta bom“ hier, ein Zuruf dort. Man kennt sich, man mag sich – mal mehr, mal weniger. Und Armindas Bar ist sein zweites Wohnzimmer, das oeffentliche, das er mit den vielen Seglern gerne teilt.

Até logo, lieber Carlos. Es war schoen, Dich kennengelernt zu haben! Wir moechten diese Begegnung nicht missen!!!

Ein letztes Mal am TO-Stammtisch in Palmeira auf Sal

Ein letztes Mal am TO-Stammtisch in Palmeira auf Sal

Das Fradinho - ein Lokal in der 3. Reihe mit guter, einheimischer Kueche zu fairen Preisen

Das Fradinho - ein Lokal in der 3. Reihe mit guter, einheimischer Kueche zu fairen Preisen


Arminda in ihrem Reich - souveraen, freundlich, unaufdringlich - eine ganz besondere Wirtin!

Arminda in ihrem Reich - souveraen, freundlich, unaufdringlich - eine ganz besondere Wirtin!

Inselrundfahrt

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Montag, 17.02.2014

Bedeckter Himmel, keine Escudos mehr in der Geldboerse, der Wind hat nachgelassen, die Duenung braust etwas abgeschwaecht am Rand der Bucht von Palmeira entlang. Landgang. Der erste Weg fuehrt uns an den Strand, direkt vor die Mauern der Enacol-Station. Auch unsere zweite Gasflasche ist endlich wieder voll, die blaue Enacol-Flasche dafuer leer. Also zurueckbringen und bezahlen. 2.115 Escudos sind fuer die 12 KG Flasche faellig, das mitgelieferte Adapterteil samt Schlauch gab es gratis dazu. Zwei Hollaender kommen uns entgegen, die haben ihre leere Flasche (mit einem Stueck Schlauch versehen) zum fuellen bei Enacol abgegeben. Das waere also auch eine Option gewesen.

Das Dinghi lassen wir im Jeep-Touristengewimmel am Strand zurueck. Wie die wohl die malerische Bucht von Palmeira bei ihren Fahrten erklaert bekommen? ,Linkerhand sehen sie die vor Anker liegenden Fischer- und Segelboote, hinter uns die Gas- und Petrolstation von Enacol mit ihren blitzblank polierten Behaeltern und dort in der Ecke werfen die Einwohner Palmeiras tagtaeglich ihre Fischabfaelle und sonstigen biologisch abbaubaren Reste ins Wasser…..’ Urlaubsidyll auf einer wuestenaehnlichen Insel ausserhalb der Hotel”mauern”…..! Alle schlucken ordentlich Staub, auch eine Moeglichkeit, die mehlweisse Haut einzufaerben, lassen sich mit gezueckten Fotoapparaten in einer ,typisch kapverdischen’ Bar zum Drink nieder, stecken den vierbeinigen Bettlern die mitgebrachten Lunchbrote zu, lauschen den Erklaerungen der stabil gebauten Fuehrerin und folgen ihr nur zu allzugern zurueck zum Bus. Der bringt sie dann noch zu anderen Sehenswuerdigkeiten der Insel bevor es zurueck zum wirklich schoenen Strand von Santa Maria und damit ins Hotel geht.

Damit die Touristen uns da nicht allzuviel voraus haben, bestimmen wir den Montag als den ultimativen Ausflugstag! Sowohl die Cacique-Crew als auch wir beschaeftigen uns schliesslich intensiv mit dem Abreisetermin. Also noch einmal zurueck zu den Schiffen — was mir platschnasse Jeans beschert, Dinghistarten in der Brandung mit langen Hosen ist definitiv Mist — und alles notwendige einpacken. Dann wird Willi Gummiwutz wieder zum Vierer-Taxi und bringt uns an die Pier. Auf der Hauptstrasse entern wir ein leeres Aluguer, das bringt uns fuer umgerechnet ca. 25 Euro nach Buracona, Pedra Lume und zurueck nach Espargos.

Ueber eine staubige, rumpelige Piste geht es entlang der Kueste nachBuracona. In der Ferne sind doch tatsaechlich Kuehe auszumachen und seltsame, kugelrunde gelbe “Fruechte” liegen hin und wieder in kleinen Senken.Die niedrigen Buesche und Baeume zeigen nur allzu deutlich die vorherrschende Windrichtung an, ein Arbeiter klopft aus den herumliegenden grossen Steinen kleinere Pflastersteine zurecht. Immer wieder kurvt unser Fahrer um Loecher oder Steine herum, wechselt die Fahrbahnseite um nicht aufzusitzen. Wir ueberlegen, wie lange die Stossdaempfer und der Riss in der Windschutzscheibe das Geholpere wohl aushalten. Immer wieder stehen Hinweisschilder mit “Buracona xykm” am Rand der Piste.

Buracona besteht aus einem flachen Holzgebaeude, in dem sich eine Bar befindet und einem tiefen Einschnitt in die Kueste, in dem sich die Brandung bricht. Gestern oder vorgestern bei noch mehr Wind war das sicherlich noch viel eindrucksvoller. Ueber schwarzes und gelbliches Lavagestein kann man bis an die Steilkante laufen. Mittendrin eine Art Hoehle, ganz tief unten schwappt etwas Wasser. Bei Flut und mehr Brandung gut vorstellbar, wie das Wasser hier geysirmaessig aus dem Loch schiesst. Die unvermeidlichen Souvenirverkaeufer sind natuerlich ebenfalls vertreten und texten uns zu. Sehr mitteilsam die Jungs, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Die typisch Kapverdischen Andenken bestehen aus eindeutig afrikanisch orientierten Schnitzereien. Giraffen und Totemmasken ordne ich jedenfalls den Kap Verden eher weniger zu. Wir bekunden hoefliches Desinteresse und der Trupp zieht sich auf die Ladeflaeche des ebenso unvermeidlichen Pick-Ups zurueck. Und ich frage mich zum wiederholten Male, ob die wohl jemals etwas verkaufen.

Unser Fahrer wartet geduldig auf uns. Dann geht es am Fusse des Berges (Ponta Norte?) entlang durch die Wueste. Schon von weitem sichtbar sind in den Sand eingegrabene Autoreifen und eine groessere Bretterbude erkennbar. Eine Art Quadrennstrecke? Hier, wo es sicherlich niemand kuemmert, wo man mit den gelaendetauglichen Gefaehrten entlang brettert? Das Raetsel der Gummireifenpiste ergruenden wir nicht, die Bretterbude allerdings entpuppt sich als “Galerie & Bar”. Wir sind sprachlos. Ein kleiner Lastwagen kommt uns entgegen, schnell alle Fenster zu damit wir nicht noch mehr Staub schlucken. Davon gibt es schon reichlich im Wageninneren. Steine, Autoreifen und Pfosten begrenzen was auch immer. Hinter einer Hecke “weiden” erschreckend duerre Pferde das karge Gras ab. Wir erreichen Terra Boa, die aermste Siedlung Sals wie Rosi gelesen hat. Das ist unuebersehbar. Hier wird Recycling gross geschrieben — alles, was nur irgendwie fuer den Bau einer Unterkunft verwertbar ist, wurde hier einer entsprechenden Verwendung zugefuehrt. Ringsum haengt Plastikmuell zwischen Steinen und den Aesten der duerren Straeucher. Wir sind sprachlos. Alles, was wir bislang bereits gesehen haben, ist schon ein Kontrast zu Europa, aber das hier ist nochmal eine Steigerung.

Durch die Aussenbezirke Palmeiras geht die Fahrt. Auch hier sehr improvisierte Behausungen im Kontrast zu grossen, mehrgeschossigen Siedlungsneubauten. Ob die Bewohner wohl bald umgesiedelt werden sollen und ob sie in den “Plattenbauten” gluecklicher und besser leben werden?

Ueber eine Asphaltstrasse geht es dann nach Pedra Lume und zu den Salinen. In der Bucht von Pedra Lume sollte irgendwann eine grosse Marina gebaut werden. Zum Scheitern verurteilt, sind wir hier doch auf der Luv-Seite der Insel. Die vorherrschenden Winde pusten hier kraeftig das Wasser in die Bucht. Am Ufer stehen die Ueberbleibsel der Salzverladestation, eine Kirche und einige kleine aber ganz ordentlich aussehende Haeuser. Die eigentliche Saline liegt oberhalb, zumindest die Zufahrt, in einem grossen Kessel. Die imposanten Pfeiler der frueheren Verladeseilbahn sind noch gut erhalten bzw. restauriert worden. Auch hier hat ein auslaendischer Investor erkannt, wie man Gewinne generieren kann: Fuer 5 Euro gewaehrt man dem wissensdurstigen Tourist Einlass. Dafuer darf man im Solebad plantschen und sich anschliessend mit Suesswasser abduschen. Wir verzichten auf das Spektakel und erhaschen lediglich einen kurzen Blick vom Kraterrand auf den Talkessel bevor uns der Waechter ueber die Eintrittskarten zurueck pfeift.

Zurueck in Espargos bummeln wir noch etwas durch den Ort, auf der Suche nach einem geeigneten Schrubber fuer die Reinigung von Cacique’s Unterwasserschiff und nach einer Baeckerei. Der viele Staub wird mit einem Bier in Sivy’s Restaurant runter gespuelt. Wir bewundern die Obstverkaeuferinnen, die schwere Plastikwannen voller Bananen auf ihrem Kopf balancieren. Es troepfelt leicht aus dem grauen Himmel. Regen auf Sal? Sollte es sowas tatsaechlich geben??

Die Baeckerei finden wir dann auch noch — am Ortsrand von Espargos, hinter der Musikschule in einem grossen Gebaeude, in dem wir nie im Leben eine Baeckerei vermutet haetten! Der Andrang ist gross, die Schlange der Backwarensuechtigen geht in 3er-Reihen bis zur Ladentuer. Jeder Neuankoemmling hat zu tun, ueberhaupt noch reinzukommen. Und mich befaellt eine leichte Sehnsucht nach den heimischen Backereilaeden, nach dem dunklen, aromatisch duftenden Brot …… wieder etwas, auf das man sich freuen kann, wenn dann mal wieder die Zeit eines Heimaturlaubes gekommen ist.

Im vollgepackten Aluguer (der gleiche, der uns ueber die Insel gefahren hat) geht es zurueck nach Palmeira. Die Baenke vor Armindas Bar sind leer und verwaist, kein Carlos sitzt unterm Schirm. Irgendwie fehlt was, wenn er nicht da ist. Und so gehen auch wir gleich weiter zum Dinghi und setzen ueber. Nichts geschafft, nur geschaut und trotzdem sind wir alle fix und fertig.

Von Wuestenschiffen und Dinghis in Seenot

Samstag, 16.02.2014 Von Wuestenschiffen und Gummibooten in Seenot

Der Kaeptn ist im Wasserhol-Fieber. Schnell alle verfuegbaren Kanister und die Transportkarre ins Beiboot geschmissen, uns dazu gepackt und ab geht die Post. Die Crew der Cacique ist schon vorgefahren, das Wasserhaeuschen hat ja begrenzte Oeffnungszeiten.

Nach 1/3 der Strecke beschliesst unser Aussenborder: HEUTE ARBEITE ICH NICHT! Er geht einfach und ohne grosse Vorankuendigung aus und laesst sich auch zu keinem Neustart bewegen. Also Paddel raus und zurueck zum Mutterschiff.

Jetzt bin ICH ja nicht so die Heldin in der Disziplin Vierhaendiges Paddeln mit einem Schlauchboot. Eine ganze Zeitlang sieht das noch recht gut aus, dann faengt der Kaeptn das Meckern ueber meinen Paddelstil an und schon werden wir vom heute recht starken Wind einfach so an unserem Schiff vorbei gepustet. Leider sind wir so ziemlich die letzten im Ankerfeld, vor uns ist nur noch der freie Atlantik und eine rote Tonne.

Werner will sich schon in die Fluten stuerzen und uns schwimmend zum Schiff ziehen, entschliesst sich dann aber, die Paddel als richtige Ruderdollen einzusetzen, setzt alles entsprechend ein und legt los. Da naht die Rettung in Form eines anderen motorisierten Schlauchbootes. Ein Kap Verdianer, der auf einem der vielen fest vor Anker liegenden Schiffe arbeitet, hat uns beobachtet und rettet uns nun! Oh , was sind wir dankbar!! Nein, er will nichts dafuer. Mit zitternden Knien klettere ich an Bord und der Kaeptn beginnt mit der Ursachenforschung.

Der Tank ist noch gut halb gefuellt, das sollte eigentlich nicht das Problem sein. Vielleicht zu wenig Oel im Benzingemisch? Jedenfalls wird der Aussenbordertank erstmal entsprechend aufgefuellt und tatsaechlich: nach gefuehlten 50 Startversuchen springt unser Motoerchen wieder an und laeuft auch brav. Ob der Ansaugstutzen vielleicht nicht bis ganz nach unten in den Tank reicht? Wir erinnern uns, ein aehnliches Problem schon einmal gehabt zu haben.

Mit der ganzen Aktion haben wir natuerlich viel Zeit vertan. Optimistisch wie wir sind, machen wir aber trotzdem einen neuen Anlauf und hetzen an Land angekommen mit unseren Kanistern Richtung Wasserhaus. Da ist noch Bewegung, gefuellte Kanister stehen davor, die Chefin der Wasserhaehne bedeutet uns, einzutreten und hilft auch beim fuellen unserer Behaelter. Nur den 20 Liter Faltkanister ruehrt sie nicht an, der ist ihr zu instabil. Wir zahlen unseren Obulus, verpacken alles kunstvoll auf der Karre und zockeln los. Erst einmal zu Armindas Bar, wo Carlos ganz sicherlich wieder anzutreffen ist. Auf den morgendlichen Schrecken benoetigen wir erst noch einmal einen Kaffee! Rosi & Ludwig leisten Carlos auch schon Gesellschaft, verabschieden sich aber in den kleinen Wifi-Laden um die Ecke.

Ueber der Insel fegt der Wind. Sand truebt die Luft und knistert ueberall. Die auf den offenen Pickups angekarrten oder mit Quads fahrenden Touristen sind ziemlich eingestaubt. Nur die unvermeidlichen afrikanischen Souvenirverkaeufer kommen bunt-strahlend auf den Platz und umschwirren die potentiellen Kaeufer wie Bienen eine suess duftende Bluete.Die Touristen ziehen wieder ab, die “Good price”- Leute verziehen sich in den Schatten der wenigen Baeume oder haengen vor einer der Bars ab. Ein paar Fischer kommen zurueck — zu viel Wind heute, der Fang war wohl nicht so berauschend oder man ist erst gar nicht rausgefahren. Aus einem Loch im Tisch taucht eine kleine, sehr helle Dorneidechse auf, schaut sich vorsichtig um und verschwindet bei der kleinsten Bewegung wieder im rissigen Holz des Tisches. Drei Spatzen fliegen den Tisch an und picken die extra fuer sie dort verstreuten Koerner auf. Wehe, die scheucht einer weg — dann wird Carlos aber boese, da kennt er kein Pardon. Das muessen auch die Enkel von Arminda erfahren, die erst von Carlos wegen ihrer Spatzenattacke angepflaumt und dann auch von Oma Arminda ausgeschimpft werden. Spatzen jagen ist hier nicht erlaubt!

Hier, in der Kommunikationszentrale fuer die Segler, erfahren wir auch, dass das geklaute Dinghi der franzoesischen Yacht wieder aufgefunden wurde. Nur der Aussenborder ist und bleibt verschwunden. Man hat das Schlauchboot wohl mit seinem kleinen Faltanker irgendwo am Strand abgelegt, den Aussenborder abgebaut und das Dinghi dann seinem Schicksal ueberlassen.

Naja aehnelt einem Wuestenschiff und nimmt auch langsam so einen kamelbraunen Farbton an: Alles ist mit gelb-braunem Sand bedeckt, nichts ist mehr weiss. Auf der Plexiglasscheibe prasselt es. Jetzt so ein schoener, sinniger Landregen der alles abspuelt und wieder sauber macht

The day after

Freitag, 14.2.2014 – The day after und der Gang in die
Hoehle des Hafen(loewen)kapitaens

Unser erster Gang des
Tages allerdings fuehrt uns zu Armindas Bar und somit zu Carlos.

Der ist schon bestens zu den Vorgaengen des gestrigen Tages informiert,
waren wir doch wohl Ortsgespraech in Palmeira. Trotzdem laesst er sich geduldig
alles noch einmal haarklein von uns erzaehlen, wiegt bedaechtig den Kopf und
meint, ja der Hafenkapitaen, das sei nicht so einfach. Der residiert in einem
prunkvollen neuen Gebauede am Ende der Strasse, kurz vorm leer stehenden alten
Kuehlhaus. Das haben wir schon gesehen. Trotzdem wackeln wir brav erst einmal
zur Polizeistation (wo auch schon jeder Bescheid weiss) und lassen uns
freundlich den Weg zur Hafenmeisterresidenz zeigen. Ab in die Hoehle des
Loewen!

Das Gebaeude ist ziemlich neu und richtig schmuck. Schoene
Holzbueromoebel glaenzen vor sich hin, in den Einbauschraenken thront das
Modell eines schnittigen Motorschiffes – aus Styropor geschnitzt. Ein netter
junger Kap Verdianer spielt den Empfangschef und laesst uns im Wartebereich
Platz nehmen.

Nach kurzer Wartezeit (er hat tatsaechlich noch einen
anderen Kunden, dessen von Floehen geplagter Hund artig und brav vorm Gebaeude
im Schatten aufs Herrchen wartet) werden wir ins Buero gebeten. Der Loewe ist
heute ganz lieb und schnurrt fast. Strahlt mit uns um die Wette, dass unser
Problem offensichtlich beseitigt ist. Von der Strafe (Penalty) sieht er ab,
weil wir ja nicht boeswillig gehandelt haben, sondern einfach die wichtigste
Information von den Locals vorenthalten wurde. Aber eine Gebuehr fuer die
Nutzung des Hafengelaendes muessen wir zahlen…… die Spannung in unserem
Portemonnaie steigt ins unermessliche! Dann kommts: 1.140 …….Escudos sind zu
berappen. Plumps, Herzenssteine und Geldboerse lassen sich erleichtert fallen.
Wir bekommen einen Beleg ausgestellt, dass wir gezahlt haben, mit Doppelstempel
und werden freundlich mit Handschlag entlassen. Sogar ein Foto fuers Logbuch
darf ich machen.

Leichtfuessig wandeln wir zurueck zu Armindas Bar und
berichten dem dort wartenden Carlos und einem Schweizer Catamaran-Segler (der
hier schon 3 Monate vor Anker liegt, unglaublich!) haarklein.

Fran kommt auch noch vorbei, wird fuer seinen unermuedlichen
Einsatz entlohnt und wir machen noch eben das Abendessen in seinem
Mini-Restaurant klar. Schliesslich wollen wir uns auch Rosi & Ludwig
gegenueber noch einmal mit einer Essenseinladung erkenntlich zeigen.

Der Tag ist schon wieder ordentlich vorangeschritten, wie
lange sind die Jungs in der Gasstation heute, am Freitag, wohl da? Ist ja nicht
weit, also schnellen Schrittes am Strand entlang und durch die schon bekannte
Pforte aufs Gelaende. Wir werden auch gleich ins Buero geleitet, man kennt uns
auch hier schon. So viele hellhaeutige Menschen werden hier auch nicht in
Shorts und Croqs und mit spartanischen Sprachkenntnissen vor der Tuer stehen.
Der junge Mann im Office praesentiert uns heute seine sehr guten
Englischkenntnisse, unterstuetzt von einem aelteren Mann. Nein, wir muessen die
Gasflasche noch nicht bezahlen, erst wenn sie zurueck gebracht wird und es ist
auch kein Problem, die Buddel noch uebers Wochenende zu behalten. Man hat
Verstaendnis, dass die 2. Deutsche Gasflasche sich nicht so kooperativ in
punkto umfuellen gezeigt hat. Dazu gibt es noch den Hinweis, dass Ende des
Monats Karneval gefeiert wird und dass sowohl Sao Nicolau als auch Mindelo
dafuer geeignete Orte sind. Gegenseitiges schoenes Wochenende wuenschen und
dann sind wir schon wieder raus.

Jetzt geht es aber erst einmal zurueck an Bord, die Spuren
von gestern so einigermassen beseitigen. Die Fussleiste muss definitiv
baldmoeglichst an 3 Stellen professionell erneuert werden und ueber die
schwarzen Spuren an der einstmals makellos-strahlend gelben Sprayhood muss die
Bordfrau kuenftig mehr als grosszuegig hinwegsehen. Da nutzt kein Jammern und
Lamentieren – hausgemachte Leiden, wie schon erwaehnt!

Nach viel Arbeit muss man sich ja auch wieder staerken. Um
kurz nach 17 Uhr brechen wir mit Rosi & Ludwig zum Landgang auf. Ziel ist
das „Fradinho“. Von aussen sieht man der kleinen Bar nicht an, dass man dort
auch essen kann. Das ehemalige Wohnzimmer wurde extra dafuer hergerichtet und
wird durch eine unscheinbare Tuer in der Bar betreten. Hinterm Tresen tuermen sich
neben undefinierbaren und offenbar selbst angesetzten alkoholischen Getraenken
auch diverse Lebensmittel, Eier, Waschmittel – von jedem etwas. Praktisch, da
kann man beim Vino kurz mal den Blick schweifen lassen und bestimmt findet man
noch ein passendes Mitbringsel fuer die Zuhause gebliebene Frau ;-). Als wir
eintreffen, ist die Bar ausnahmsweise leer – es ist definitiv noch zu frueh
fuer (oder schon wieder zu spaet) fuer einen Barbesuch der Einheimischen.

Schnell ein Erinnerungsfoto von Franc und seiner Frau, die
uns dann mit einem sehr schmackhaften Abendessen bewirtet. Fisch mit einer
leckeren Sauce, Reis, Salat und sogar Pommes Frites werden aufgetischt. Vino
tinto und ein Sagres dazu, spaeter noch Kaffee. Im Dunkeln geht es mit Willi
Gummiwutz zurueck ans Schiff wo wir den relativ windstillen Abend noch
ausklingen lassen. Rosi und Ludwig erzaehlen begeistert von ihrer Fahrt ueber
Frankreichs Kanaele, die dann am Mittelmeer endete und irgendwie klingt das
auch sehr verlockend. Warum zieht es uns eigentlich in die Ferne?


Franc und seine Frau in ihrer Bar "Fradinho"

Franc und seine Frau in ihrer Bar

Der Hafenkapitaen von Palmeira vor seinem moderen Office

Der Hafenkapitaen von Palmeira vor seinem moderen Office

Donnerstag, 13.02.2014 Schon wieder fliegendes Schiff

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Donnerstag, 13.02.2014 — Ein Loch ist in der “na ja” oder: Schon wieder kranen

Wir lassen ja nix aus und wer kann schon von sich behaupten, in Palmeira auf Sal ausgekrant zu haben? O.k. WIR haetten jetzt auch gut drauf verzichten koennen, aber das sind selbstgemachte Leiden und da muessen wir nun durch.

Durch Vermittlung von Carlos, TO-Meetinpointchef, haben wir Fran als Guide gewinnen koennen. Er lotst uns durch die Instanzen und vermittelt den Kontakt zum Chef ueber die Kraene, welche normalerweise im Handelshafen Schiffe be- und entladen.

Die Odysee beginnt gegen 8:30 mit dem ersten Vorstellig werden im Buero des Handelshafenchefs. Um 10 Uhr koennten wir gekrant werden, hiess es gestern. Wir also mit dem Dinghi zurueck zum Schiff, Anker auf und an die Pier. Der Platz der Guardia Costeira ist praktischerweise frei, gut mit Fendern bestueckt und Dank der tatkraeftigen Unterstuetzung von Ludwig, Rosi und einiger Hafenarbeiter legen wir dort an. Ganz unseemaennisch mit dem Wind. Dann geht es wieder ins Office der vermeintlichen Hafenverwaltung. Hm, ja kranen ist wohl doch nicht so ohne weiteres moeglich, erst einmal soll sich der Kranfuehrer die ganze Chose anschauen, ob es ueberhaupt geht. Gegen 14 Uhr! Vorher aber muessen wir auf jeden Fall die Krangebuehren loehnen, sonst bewegt sich gar nix.So nutzt der Kaeptn die Wartezeit, um die Krangebuehren mit Kreditkarte zu bezahlen. Insgesamt 3 Karten- und Fehlversuche spaeter (die “Linea” ist indisponiert und verweigert jegliche Kooperation mit unseren Zahlungsmitteln) wackele ich mit Rosi an meiner Seite zum naechsten Geldautomaten (zum Glueck ist einer hier in Palmeira) und werde dort vorstellig. Die Mastercard des Kaeptns mag er nicht, die Pin sei falsch. Mit Visacard habe ich mehr Glueck und da wir im Besitz von gleich zwei solcher Karten sind, ist es auch moeglich, in insgesamt VIER!! Vorgaengen den Gesamtbetrag abzuheben. Merke: Pro Karteneinschub sind max umgerechnet 200 Euro erhaeltlich und pro Karte haben wir wiederum ein Limit von 2 Abhebungen pro Tag. Man gut, dass wir nicht noch mehr zahlen muessen, mit round about 620 Euro ist die Aktion eh schon als nicht gerade preiswert zu bezeichnen.

Zwischenzeitlich laeuft das Wasser ab, wir haben grad mal noch 1,10 unterm Echolot, unser Schiff sitzt leicht auf. Ich stehe kurz vor einer Heulattacke, bin nach diversen Alptraeumen der letzten Nacht eh noch etwas duennhaeutig.

Inzwischen bricht untypische Hektik aus: der Kran ist vorgefahren, der Herr ueber den Schalthebel ist der Meinung, dass er unser Schiffchen heben kann und jetzt muss alles ganz schnell gehen: Geld einzahlen, Quittung erhalten, Kopieren (fuer uns), mit dem Original flitzt Fran davon und kommt mit den Gurten im Schlepptau wieder zurueck. Wir blockieren nun schon seit Stunden den angestammten Liegeplatz der Guardia Costeira (die sich freundlicherweise und mit Unterstuetzung einiger Naja-Fender hinter uns platziert haben) und sind natuerlich die Attraktion fuer alle Leute, die hier im Hafen zu tun haben.

Das Schicksal nimmt seinen Lauf: Gurte werden mit dicken Schaekeln an Drahtseile gekloeppelt, auf unserem Schiff wuseln Leute hin und her, ein Junge taucht um die ordnungsgemaesse Platzierung der Gurte unterm Schiff zu kontrollieren. Das Achterstag muss weg und Ludwig ist ueberrascht, dass unser Mast ohne Stag tatsaechlich nicht umfaellt. Fran testet die Tragfaehigkeit unserer Windschutzschreibe samt Sprayhood, die Dirk muss auch noch aus dem Weg geraeumt werden. Dann ploetzlich Stillstand aller Aktivitaeten: der wahre Hafenmeister betritt die Buehne! Unterstuetzt von einem blau unformierten Vertreter der oertlichen Policiastation wird nach unserer Erlaubnis fuer die Aktion gefragt. Wann wir angekommen sind auf Sal, wo unsere Schiffspapiere sind und warum das ganze Theater ueberhaupt veranstaltet wird. Ganz klar, der Typ ist stinkig! Und zwar auf uns. Weil wir ihn naemlich uebergangen haben. Der Weg waere ganz klar (fuer ihn) der gewesen, beim Hafenkapitaen eine Erlaubnis einzuholen, DANN die Kranverfuegbarkeit zu klaeren. Ob es sich denn um einen Notfall handele will er nach unseren wortreichen Erklaerungen, warum-wieso-oder auch nicht wissen. Claro, Wasser im Schiff und das durch das Auspuffrohr des Motors ist ganz klar ein Notfall! Er bestellt uns fuer den naechsten Tag ein und verschwindet. Das hat ein Nachspiel, aber wir koennen jetzt erstmal kranen. Die Gurte ziehen an und unsere zierliche Holz-Fussreling knirscht und biegt sich verdaechtig. Also nochmal ablassen und Reifen als Puffer dazwischen legen. Zu spaet zwar aber naja. Ich bin noch nicht mal zu irgendwelchen Emotionen faehig und bete nur, dass es bald vorueber ist.

Irgendwann schwebt unser dicker Fisch dann doch ueb er Land, der Kran wird abgestellt, das ausbauen des Auspuffrohres beginnt. Fachmaennisch begutachtet von der Besatzung des Guardia Costeira Schiffes und einiger Hafenarbeiter. Spaeter erfahren wir von Carlos, dass wir DAS Tagesthema im Ort sind.

Endlich rutscht das Rohr aus dem Rumpf und hinterlaesst ein sauberes Loch mit gesundem Holz drumherum. Wenigstens etwas positives! Samt dem Rohr kommt ein kleines Loch knapp oberhalb der Sikaflex-Reste: Lochfrass vom feinsten! Das Loch haetten wir nie gefunden und schon gar nicht abdichten koennen. Hafenmeister 2. Auftritt. Mit seinem schicken Gelaendewagen faehrt er vor und schaut sich unsere Baustelle an. Deutlich freundlicher und besaenftigt angesichts der tatsaechlichen Bedrohung unseres Schiffslebens. Ein Loch im Auspuff geht ja gar nicht. Leicht gehaessig macht er uns allerdings noch die Mitteilung, dass eine Reparatur heute wohl nicht mehr moeglich sei und in Espargos durchgefuehrt werden muesse. Schei…..! Unser Schwergewicht den grazilen, freundlicherweise von Fran schon herbei geschafften Stuetzen anvertrauen und das bei den aktuellen Windstaerken von bis zu 26 Knoten??? Never-ever!

Ludwig hat den rettenden Einfall: Intaktes Innenrohr abtrennen und an das ebenfalls intakte Aussensstueck aufschweissen — das ganze also quasi umdrehen. Pedro versteht, nickt und zieht umgehend von dannen. Warten. All we can do, is sit and wait. Langsam versinkt eine blassgelbe Sonne ueber der Mole im weiten Atlantik. Die obligatorischen “Hofhunde” kommen schwanzwedelnd zu uns und schauen mal nach dem Rechten.Heute frueh war die Mole belebt von Faehrpassagieren, kleine Kutter wurden von ihrer Ladung in Form von Kartons und Saecken befreit, alles wurde auf Lastwagen gepackt und abtransportiert. Jetzt ist Ruhe eingekehrt, alle Waren sind verteilt, die schrottelige Faehre hat wieder abgelegt., die Guardia Costeira Herren haben ihre Zivilkleidung uebergeworfen und schieben offenbar Ueberstunden da sie ja ihren Liegeplatz noch nicht wieder haben einnehmen koennen.

Pedro kommt zurueck, prasentiert sein Werk und dann wird das Roehrchen wieder an seinen Platz gepackt. Mit viel Druck von aussen, ordentlich Panterra und einigen Schrauben ist endlich alles wieder wie vorher — naja, hoffentlich nicht ganz wie vorher, sondern jetzt dicht!

Wie aus dem Nichts ist auch der Kranfuehrer wieder aufgetaucht, schmeisst seinen Motor an und wir werden wieder ins Wasser gesetzt. Jetzt bei Hochwasser — was bin ich erleichtert. Schiff und Herz der Bordfrau plumpsen hoerbar einige Meter tiefer und entspannen sich sichtlich. Nochmal viele Haende beim Gurte loesen (woher weiss der Gabelstaplerfahrer, dass er jetzt wieder seinen Einsatz hat??), Leinen los, Fender etwas umplatzieren, Fran, Patrick und Pedro lassen es sich nicht nehmen, uns bis zum Ankerplatz zu begleiten. Was ist so eine abendliche Bootstour doch schoen! Pedro kontrolliert noch einmal die Dichtigkeit seiner Arbeit und kommt mit erhobenem Daumen wieder nach oben. Super!

Drei Ankeranlaeufe spaeter liegen wir fast wieder an unserem bisherigen Platz, knipsen die Ankerlaterne an und kredenzen unseren Begleitern ein Bierchen. Fran telefoniert mit seiner Frau zwecks gemeinsachaftlichem Abendessen im Fradinho und kurze Zeit spaeter befoerdert das treue Willi-Gummiwutz fuenf hungrige Menschlein an Land. Rosi & Ludwig klinken sich aus, es war ein anstrengender Tag auch fuer sie und wir sind unendlich dankbar fuer ihre unermuedliche, moralische wie auch tatkraeftige Unterstuetzung und Hilfsbereitschaft. Irgendwie haben wir zwischenzeitlich diesbezueglich doch einige wirklich gute Freunde gewonnen! Wir denken da auch an Uli & Peer, an Inge-Lore & Ralf. So unterschiedlich sie alle von ihrer Art und ihrem Wesen auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind uns wahre Freunde geworden, die unsere Freud aber auch unser Leid teilen und helfen, wo es nur geht. Vielen Dank euch allen!!

In Frans Bar-Restaurante stapeln sich die trinkfreudigen Gaeste. Fuer uns ist im “Separee” der Tisch eingedeckt und wir kommen in den Genuss eines leckeren Auflaufes: Kichererbsen, Kartoffeln, geschmorte Gurken, Fleisch, Fisch, Mais bunt gemischt und mit hart gekochten Eierscheiben bedeckt. Dazu der offenbar obligatorische Reis und einen Salat aus Tomaten, Gurken und richtigen Salatblaettern. Vino Tinto, Aqua und fuer Pedro eine Limo — weil Wein im Kopf fuer durcheinander sorgt. Kaffee zum Abschluss und einige interessante Details aus dem Leben unserer Tischnachbarn dazu.Trotzdem sind wir muede, zahlen und verabschieden uns schon bald. Gut, das Patrick (der irgendwie zu Frans Familie gehoert) recht gut Franzoesisch spricht und somit de Verstaendigung schon um einiges leichter ist, wie auf kreol!

Die Bar hat sich geleert, dafuer sitzen schraeg gegenueber am Tischkicker mehrere recht jung aussehende Gestalten, klimpern mit einer Gitarre und haben Spass. Irgendwie ist hier an fast jeder Ecker eine Bar oder ein kleinerMini-Mini-Mercado.

Willi Wutz hat wieder brav gewartet und wir wurschteln uns erstaunlich gut durch das Leinenwirrwarr der Fischerboote zurueck zu unserem Schiffle. Der Wind hat inzwischen deutlich nachgelassen und saeuselt nur noch mit sanften 7-9 Knoten vor sich hin. Wie angenehm!!! Der Windgenerator wedelt trotzdem unablaessig wenn auch dezent mit den blauen Fluegelchen und sorgt fuer den Erhalt unserer elektrischen Stroeme. Auch sehr angenehm. Ab in die Koje, mein Ruecken bricht gleich durch und es ist einfach nur schoen, entspannt liegen zu koennen, dem vollen Mond durchs Luk ueber mir dabei zusehen zu koennen, wie er langsam von links nach rechts “durchs Bild wandert”.

Leider wird die ruhige, windstille Nacht offenbar von boesen Buben dazu genutzt, einem etwas weiter vorn ankernden Franzosen das Dinghi zu klauen. Aber das erfahren wir erst am naechsten Tag und der ist eine eigenen Bericht wert!

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