Mit einem Tag Verspaetung kommt nun der Regen! Wir wachen auf vom froehlichen Prasseln aufs Deck und von einem kraeftigen “Platsch” auf meine Nase (Elke). Schnell das Luk zu, Zewa in den Luefter gestopft und genussvoll wieder unter die Decke kriechen sind quasi eins.

Kurze Zeit spaeter turne ich dann - notduerftig bekleidet - an Deck herum, bewaffnet mit dem Schrubber und halte das Heck der Nachbaryacht von dem unsrigen fern. Das Schiff wird vom kleinen Marinero-Boot von seinem Liegeplatz weg Richtung Bootswerft gezerrt. Der Motor des kleinen Boetchens laeuft volle Pulle, quirlt auch kraeftig das Hafenwasser auf aber die gezogenene Yacht zeigt sich ziemlich unbeeindruckt. Mag aber am Suedwind liegen, dass sie uns bedenklich nahe kommt bei der Aktion. Suedwind! Wo es hier doch eiiiigentlich immer nur West- oder Ostwind gibt ;-)). Egal, hier wird jedenfalls nicht geschmust heute und das blaue Heck entfernt sich auch brav von dem unsrigen.

Wenn ich schon auf bin, kann ich ja auch schon mal nach “unserem” Berg schauen: ok. der gibt sich grad very british und huellt sich komplett in eine grauweisse-Regenwand. Auch gut. Gibts halt Fruehstueck.

Mit Oelwechsel (Werner), Sitzbaenke und Tischplatten ausmessen sowie Kuchen backen sowie Schraenke aufraeumen (Elke) vergeht der Tag fix. “Jetzt hab ich grad so einigermassen durchgeblickt, jetzt raeumst Du wieder um”. Ich troeste den Skipper und meine, ich haette doch das Chaos nur etwas umgeschichtet. Und schliesslich ueberblicken ja nur Genies das Chaos.

's Oelkaennche .... heute ist Oelwechsel angesagt   

Schokokuchen mit Lage - haette wohl den Herd nicht feststellen sollen!

Schokokuchen mit Lage - haette wohl den Herd nicht feststellen sollen!

Eine grosse Motoryacht quirlt das Wasser im Hafen kraeftig auf. Das Anlegemanoever scheint etwas schwieriger zu sein und wir werden eine ganze Zeit ordentlich durch geschaukelt. Wir bekommen einen kurzen Besuch von Helmut. Der liegt mit seinem Schiff im zweiten Hafenbecken, hat wohl schon einige Monate vor Anker liegend hier in La Linea verbracht und kennt sich gut aus, hier und auch sonst in Spanien. Frueher hatte er ein grosses Tradtiionsschiff mit dem er Charter betrieben hat. Frueher….dazu hat er jetzt keine Ambitionen mehr. Und es fehlt ihm auch aktuell die passende Frau. Das scheint doch erstaunlich oft ein Thema zu sein. Ich haette nie gedacht, dass so viele Segler Einhand und ohne Bordfrau unterwegs sind. Man(n) leidet zwar nicht darunter, aber so richtig wohl fuehlen sich damit offenbar auch nur Wenige.

Nach solchen Begegnungen und Geschichten guckt mich mein Skipper immer ganz verklaert und sanftmuetig an….. :-). Scheint wohl doch froh zu sein, dass ich dieses Leben angenommen habe und es nicht mehr missen moechte.

Jetzt gegen Abend ist ein Drittel des Kuchens verspeist, zwei Teller Linsensuppe von wahrscheinlich 100 weiteren sind verdrueckt. Die Sonne und schmale Streifen blauen Himmels zeigen sich fuer kurze Zeit und der Berg hat sich die dicke graue Wollmuetze hoch geschoben. Die thront jetzt nur noch ganz oben auf der Spitze und faellt bestimmt ueber Nacht noch ganz runter. Wenn Katja und Markus jetzt noch an Bord waeren, koennten wir wieder herrlich orakeln, wie “The Rock” sich morgen zeigt :-)

The Rock um die Mittagszeit - ganz frei und ohne Muetze

The Rock um die Mittagszeit - ganz frei und ohne Muetze