Bei Tage präsentiert sich uns die Fishingbay ganz neu. Wir sehen die Häuser, die zu den Lichtern der letzten Nacht gehören. Auf Pfählen haben die hier heimischen Osprey’s ihre Nester gebaut und brüten ihren Nachwuchs aus. Er wird auch Fischfalke genannt und von Frühling bis zum Sommer lebt er in der Chesapeake Bay und ihren Flüssen und Seitenarmen. Nutzt die Tidengewässer, um leichte Beute zu machen. Braun und weiss ist er mit einer Körperlänge von bis zu 2 Fuss (ca. 61cm und einer Flügelspannweite von bis zu 6 Fuss (ca. 183). Ein auch aus der Entfernung beeindruckender Raubvogel.

Eine Flora, die der deutschen sehr ähnelt. Braunes Schilf am Ufer, Tannen- und Laubbäume, Frühlingsblüher in den weitläufigen Gärten (oder was man hier so als Garten bezeichnen mag). Hunde bellen und doch ist es österlich-ruhig an diesem Sonntag. Ostern! Das war uns datumsmässig irgendwie abhanden gekommen. Jetzt, wo wir wieder Email- und Handyempfang haben trudeln zahlreiche Osterwünsche ein.

An Land stehen Claudi & Michl von der SY Kassiopeia. Auch ohne AIS-Signal wissen sie von unserer Ankunft, haben für uns eingekauft. Als der Aussenborder endlich willens ist, seinen Dienst zu verrichten, tuckern wir an Land und fallen uns in die Arme. Wir begutachten gemeinsam die Steggegebenheiten und entscheiden, na ja umgehend an den Steg zu verholen. Unter Segeln. Bei fast no-wind. Aber wir kommen da hin, wo wir hin wollen, wo das Empfangskomitee zum Leinen annehmen bereit steht. Mehr trieb es sie ….. die Fenstermacher Leinen werden entspannt übergeben, dann liegen wir längsseits, neben dem Krandock.

Das Carepaket wird übergeben, die Stromfrage muss gelöst werden. Unser internes Ladegerät kann leider keine amerikanischen Stromstärken (110-115V), Claudi & Michl wissen Rat. Also ab ins Auto der Beiden und zu West Marine. Die beiden Alternativen, Nauti Nell’s und Hurds haben leider heute geschlossen. Verständlich, war doch was mit Ostern heute! Da auch West Marine nur teure und trotzdem für uns nicht brauchbare Stromkabel samt Adapter oder komplett neue, teure Ladegeräte zu bieten hat, wird die Stromsache auf morgen verschoben. Wieder zurück an Bord kommen dann auch wir in den Genuss der Leckereien aus dem Care-Paket. Die Erdbeeren waren zwar schon vertilgt, aber die Schoko-Eier haben uns damit ausreichend versöhnt. Zu viel Obst soll ja gar nicht soooo gesund sein.

Lange sitzen wir im Cockpit und erzählen, die Sonne wärmt uns angenehm. Ums uns herum ist es ruhig, friedlich, das Schiff liegt ruhig. Zum ersten Mal seit Wochen wackelt und schaukelt nix. Ungewohnt aber durchaus angenehm. Welcome in Deltaville, in der Fishingbay Marina bzw. im Boatyard. Und nein, es ist kein Aprilscherz, den 1.04. haben wir auch noch!