Unten am schmalen, gewundenen und sicherlich nicht sehr tiefen Fluss träumt ein altes, wunderbar renoviertes Fischerboot einsam vor sich hin. Der Steg bietet Platz für einige Schiffe, vielleicht finden ja im Sommer noch Besucher auf eigenem Kiel den Weg hierher.

Bronzeskulpturen fallen uns auf. Eine besonders grosse stellt eine Delphinfamilie dar und wurde William A. Perkins jun gewidmet, von Frau und Kindern. Ein Stück weiter hat man Eugene A. Ruark mit einem ganzen Skulpturen-Garten ein besonderes Denkmal gesetzt. Gewundene Wege führen durch ein Stück Wald, Teakholzbänke laden zum Ausruhen ein, fast immer mit Blick auf eine Bronzeskulptur oder aufs Wasser. Oder Beides. Die Skulpturen stellen immer Vögel dar. Pelikane, Kraniche, Gänse, Enten schmiegen sich mit ihrer typischen Patina dezent in Umgebung und manchmal muss man zweimal hinschauen, um sie zu entdecken. Auch hier sind einige geliebten, verstorbenen, besonderen Menschen gewidmet. Vögel zwitschern, es blüht und grünt um uns herum. Still und grünlich liegt der Fluss da, an seinem Ufer stehen immer wieder Häuser. Idyllisch, friedlich ist es hier.

Am Bootshop kommen wir mit zwei älteren Herren ins Gespräch, die hier im Museum arbeiten und viel zu erzählen haben. Die Werkstatt ist neu gebaut und noch nicht ganz fertig, man hofft auf Spendengelder, um alles so bauen zu können, wie man es sich wünscht. Die Maschinen für die Holzbearbeitung sind jedenfalls schon vorhanden und sehen professionell aus. Auch das Museum hat Nachwuchssorgen. Die jungen Familien sind mit so vielen Dingen beschäftigt, da bleibt keine Zeit, sich ehrenamtlich einzubringen. Wir trösten: irgendwann werden auch die jungen Leute älter und bringen sich dann bestimmt hier ein, an diesem wunderbaren Ort, an dem alte, traditionelle Schiffe bewahrt werden und an dem man so viel lernen kann über Schiffsbau und seine Geschichte. Oder auch einfach nur ausruhen kann, auf einer der zahlreichen Bänke, mit Blick aufs Wasser. LOVE steht in grossen, roten Lettern auf der großen Wiese vorm Museum. Und zwei rostige Pferde weiden entspannt dahinter. Es fällt nicht schwer, das alles hier zu mögen, zu lieben. Virginia ist eben “for Lovers”.

Museumsgebäude

Museumsgebäude

Das Museum selbst heben wir uns auf, für einen nicht ganz so schönen Tag. Den man lieber drinnen verbringt. Oder vielleicht auch nicht. Mal sehen.

Die F.D. Crockett an ihrem Steg, vollkommen entspannt, wie alles hier

Die F.D. Crockett an ihrem Steg, vollkommen entspannt, wie alles hier