Tages-Archiv 25. April 2018

We got it!

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Unserer Mobilität an Land steht nur noch wenig im Weg! Heute Vormittag schnell die Versicherung abgeschlossen, dann nach Kilmarnock zur DMV Stelle und jetzt haben wir den “Title” ( fahrzeugbrief und Schein in einem) und die Nummernschilder!! Stolz wie Bolle, unser erstes Auto in den USA, in einem anderen Land, zugelassen!!! Jetzt müssen wir den PS-Boliden nur noch abholen, dann kann es losgehen mit den Roadtrips!

Von meinem iPhone gesendet

Begegnung der rührenden Art

Da steht sie vor uns, gut einen Kopf kleiner als ich, weisshaarig und zu Tränen gerührt. Weil Werner ihr unsere Geschichte erzählt hat, welche Länder wir besucht haben, seit wann wir mit dem Boot unterwegs sind und was uns letztendlich hierher in die Fishingbay gebracht hat. Alles zwischen Waschmaschine und Dusche unterm Patiodach am Pool der Fishingbay Marina. Joyce heisst sie und sie heult so sehr, das ICH SIE in den Arm nehme und tröste…… Wenn das ihr Mann jetzt auch alles hören könnte.

Jetzt beschäftigen wir uns wieder mehr mit Landkarten anstelle von Seekarten

Jetzt beschäftigen wir uns wieder mehr mit Landkarten anstelle von Seekarten

Dann erzählt sie etwas von sich, das sie jeder ein Haus haben, ihres steht in New Hampshire. Da möchten wir auch hin, wir schwärmen uns gegenseitig was vom Indian Summer vor, ich erzähle vom Indian Summer in Deutschland, der vielleicht nicht ganz so glühend, nicht ganz so rot ist aber auch schön und eindrucksvoll - Je nachdem, wo man ihn gerade erlebt in unserem Heimatlatland. Steve, ihr Mann und sie wollen jetzt jedenfalls Richtung Süden, nach Florida. Über den ICW. Eigentlich ja die verkehrte Zeit, kommen doch jetzt die Boote alle vom Süden hoch, hierher in den Norden?! Aber hier ist es ihnen grad noch zu kalt, knacken die Gelenke zu sehr. Der Winter war lang und der Sommer lässt hier in der Chesapeake Bay ungewöhnlich lange auf sich warten. Das Auto ihres Vaters nutzen sie hier und das wollen sie dann auch in den Süden holen, damit rumfahren, darin schlafen. Wie wir das vorhaben. Eine Strassenkarte wäre doch hilfreich bei den Überlandfahrten, für den grossen Überblick. So eine Art Übersegler halt für die Kapitäne der Asphaltrouten. Wir nicken zustimmend.

Am Abend klopft es ans Schiff. Steve und Joyce stehen auf dem Steg. In der Hand einen grossen Strassenatlas von Walmart. Den bekommen wir geschenkt. Und erzählen noch einmal, dies Mal für Steve exclusiv. Und Joyce nickt strahlend zu allem was wir sagen. So beautiful, what an experience, what an adventure! Wir sind ein klein wenig verlegen, das machen doch so viele.

Aber die Segler hier aus dem Norden, die segeln oft nur in ihren Buchten (auch wenn diese zugegebenermassen sehr gross sind), auf den Seen. Und wenn man den Atlantik überquert hat, dann heisst das oft, von Florida zu den Bahamas und wieder zurück. Der Rest des Weges wird auf dem ruhigen ICW zurück gelegt, Inland und unter Maschine. Sicher vor den hohen Atlantikwellen und dem bösen Norder. Und wir, die wir von Deutschland nach Brasilien, in die Karibik und dann irgendwie hierher gesegelt sind, sind für sie Exoten, Abenteurer. Komisches Gefühl für uns, sehen wir uns doch überhaupt nicht so.

Steve und Joyce, eine Begegnung, die sich ganz tief in unser Herz und unser Gedächtnis eingegraben hat, die wir nicht vergessen werden. Danke Euch Beiden, für dieses warm welcome. Für ein kleines Geschenk, das bei uns ganz gross ankam. Denn Geld für den Atlas durften wir nicht geben, das sei ein Willkommensgeschenk - welcome in the United States. Wir sind ge- und berührt, ganz tief drin.