Bus - Fahrt nach Soller. Kaum im Bus sitzend, koennte ich bereits wieder unter die Dusche. 5 Minuten spaeter geht es im Laufschritt durch Soller: Wir sind auf der Suche nach einer Fonteneria! Das ist mal was Neues. Die Ferreterias dieser Welt kennen wir ja nun schon zum Grossteil (gestern sind noch 2 geoffnete und 3 liquidierte, also geschlossene, in Palma hinzu gekommen). Und damit keine Langeweile aufkommt, haben wir unseren Suchradius nun auf besagte Fontenerias ausgedehnt. Das sind simple Wasser- u. Heizungsinstallateure. Und mit Gas machen die auch so ein bisserl was….Gas ist naemlich das Stichwort: Immer noch auf der Suche nach einem passenden Verbindungsstueck, um die neue spanische Flasche irgendwie mit dem deutschen Gasleitungssystem in unserem Schiff zu vertuedeln. Ganz simpel? Dafuer gibt es doch Adapter? Korrekt! Haben wir auch an Bord. Was wir aber nicht haben, ist ein Druckminderer fuer die spanische Flasche der mit einem Schraubgewinde ausgestattet ist. Auch kein Problem, schiebt man halt den deutschen Schlauch auf den Adapternippel, Schlauchschelle drum - fertig. Denkste! Schlauch aus Deutschland sieht von aussen passend aus. Aber der Innendurchmesser ist ein anderer und will partout nicht auf den Adapteranschluss passen. Die spanischen Schlaeuche passen (logischerweise), haben aber an beiden Enden nur Schlauch, nix Schraubgewinde. Wir haben sowas schon gesehen, nur wo. Und hier in Soller ist Fehlanzeige. Der Cheffe einer unserer ersten Fontenerias kommt erst gegen 14 Uhr, also weiter. Doch nochmal in die Ferreteria. Waehrend Werner hier wieder unter Anteilnahme saemtlicher weiterer Kunden (darunter auch eine englischsprachige aeltere Senora) sein Problem schildert, beobachte ich draussen einen Herrn auf einem stolzen Pferd. Die beiden steuern genau auf den kleinen Mercado zu, stehen quer im Eingang und bekommen von der Verkaeuferin Wasser gereicht - das nenn ich mal Kundennaehe. Da uns hier nicht zu helfen ist geht es dann zum naechsten Fontanero. Der macht nix in Gas, schickt uns wieder zum ersten Fontanero. Wir drehen uns im Kreis, genauer gesagt um den Plaza Americano. Den kennen wir schon zur Genuege von den Wendemanoevern der Autobusse und langsam wird er uns richtig sympathisch. Das kleine Lokal und die Metzgerei hier am Platze machen auch einen guten Eindruck…..nix da, weiter geht es mit dem naechsten Bus nach Palma de Mallorca. Leroy Merlin heisst der grosse Gas-Retter! Der Busfahrer hat heute nicht seinen besten Tag und schmettert unsere Haltestellenanfrage in der Naehe des gesuchten Marktes ab. Wir muessen wohl oder uebel bis zum Plaza Espana fahren und von dort geht es dann mit der Linie 11 zum Centro Commercial Ocimax. Der Busfahrer ist sehr freundlich und sagt uns Bescheid, wann wir aussteigen muessen. Zwar eine Haltestelle frueher wie Google-Maps mir mitgeteilt hatte, aber egal. Wir sind am Ziel! Mediamarkt, Mc Dussel, Burger Koenig und Lidl sind ebenfalls hier vertreten. Nur nicht das gesuchte Gaszubehoer. Man ist sehr bemueht und hilfsbereit, aber- por desgracia - ist da nix zu machen. Man erklaert uns noch den Weg zum Poligono Son Castello. Von dem war doch gestern schon mal die Rede, in unserer letzten Ferreteria in Palma. Hier gibt es einen grosse Fontaneria, die haben alles, was das Gasherz so begehrt. So der nette Mensch im Leroy Merlin. Wir finden auch die Linie 11, die laut unserem Busfahrplan dorthin fahren muesste. Brav stehen wir an der entsprechenden Haltestelle und erfahren im kurze Zeit spaeter eintreffenden Bus das wir doch bitteschoen an eine Haltestelle ums Eck (irgendwo in der Naehe der Tankstelle) gehen sollen. Ah ja. Da steht dann nur die Linie 12 dran, wir fragen uns durch, laufen ueber zwei Kreisel, wechseln in Hoehe des neuen Gefaengnisses die Seite und - ufff - stehen wieder mal wartend an einer Bushaltestelle. Mittlerweile koennen wir einiges in der Umgebung optisch zuordnen, kennen das schon von den Fahrten mit unserer Linie 210 oder 211 von Soller nach Palma. Irgendwie kommt uns Palma schon gar nicht mehr soooo gross vor. Der Bus kommt und wir staunen: sitzt doch am Steuer der Busfahrer von vorhin!! Wo ist der jetzt rumgegondelt?? Er erzaehlt uns nochmal was von der Tankstellenhaltestelle, wir lachen, zucken die Schulter und bekommen wieder angesagt, wo wir aussteigen muessen und das wir von hier mit der Linie 10 wieder zum Centrum zurueck kommen. Die Fontaneria liegt genau gegenueber. Im Laden wieder Erklaerung mit Haend und Fuess, in Englisch und spanisch, was wir benoetigen. Ein anderer Kunde schnappt sich unseren Schlauch und kaut wild auf dem freien Ende rum, bemerkt aber schnell, dass der Schlauch fester ist wie spanische. Erstaunter Blick ins Schlauchinnere und den Rat, ihn in heisses Wasser zu legen. Dann wuerde das schon flutschen. Skeptische Blicke unsererseits, spanischer Wortwechsel zwischen Kunde und Verkaeufer. Nach einigem Hin und Her erwerben wir dann einen Druckminderer mit Schraubanschluss und einen spanischen Schlauch mit zwei Schraubenden. Nicht ohne zuvor unseren spanisch-deutsch Adapter ausgetestet zu haben. Wir loehnen 50 Euro und flitzen im Laufschritt zur Haltestelle da die Numero 10 schon an der Ampel steht und wir ja nicht wissen, dass der Fahrer erst noch eine Zigarettenpause an der Haltestelle einlegt, wir also viiiel Zeit gehabt haetten, um die Strasse zu queren und die Haltestelle zu erreichen. Nach einer Rundfahrt durch das Poligoni und die angrenzenden Wohngebiete der “Normalo-Mallorquiner” sowie vielen Haltestellenstopps erreichen wir sogar noch rechtzeitig zum 17:15 Bus nach Puerto de Soller den Plaza Espana, koennen ohne Hast in den Untergrund und somit die Bushaltestelle der Linie 210/211 anlaufen. Schnell noch Gemuese und Fisch einkaufen in Puerto de Soller, dann geht es mit dem Dinghi zurueck zum Schiff. Mittlerweile herrscht hier am Kopf des Transit-Stegs ein ziemliches Dinghi-Wuhling, dass sich aber um diese Uhrzeit bereits starkt beruhigt hat. Kurzer Stopp bei der Cape Rose. Patrick wird fuer den naechsten Morgen zum Fruehstueck eingeladen und erzaehlt uns bei der Gelegenheit, dass er gestern Abend sein Schiff quer in der Einfahrt zur Marina liegend vorgefunden hat. Irgendwer hatte wohl seine Heckankerleine gekappt. Ob absichtlich oder beim drueberfahren bleibt ungeklaert. Wir sind also doppelt froh, dass Naja brav an Ort und Stelle liegt. So wie hier teilweise die Ankermanoever gefahren werden, koennte es schon auch mal sein, das unser Anker vielleicht etwas “verlegt” wird. Drueben in der Marina Tramontana liegt die komplette Pier voll mit Motorbooten verschiedener Groesse. Kleine Busse fahren auf die Pier, spucken gut angezogene froehliche Menschen aus, die sich auf die Motorboote verteilen. Schon bald laeuft die Flotille aus und schaukelt das Ankerfeld zusaetzlich zum allabendlich auffrischenden ablandigen Suedwind noch mal so richtig durch. Ruhe kehrt ein am Pier. Dafuer droehnt jetzt von verschiedenen Richtungen die Livemusik der Restaurants herueber. Abendessen und dann ist Bastelstunde angesagt. Auf das die Kueche auch in den naechsten Tagen nicht kalt bleiben muss!