in Deutschland und unsere Naja-Website leidet darunter! So lautet zumindest die offizielle Stellungnahme des Providers. Wir verstehen das nicht und freuen uns umso mehr darueber, dass unser in Deutschland aufgegebenes Paket es trotz Hochwasser in einem angemessenen Zeitraum geschafft hat, hier einzutreffen. Es sieht zwar etwas ramponiert aus, aber das ist auch einem Zusammenstoss Werners mit 2 emotionsgeladenen jungen Spaniern zu verdanken. Nach einer Auseinandersetzung zwischen den Beiden wurde Werner samt Paket und Fischeinkauf einfach mal so umgerannt und kuesste den Boden. Er hat es zum Glueck schadlos ueberstanden.

Wir bekommen Besuch von Patrick, dem Eigner der neben uns ankernden Cape-Rose, einem wunderschönen amerikanischen Schoner. Bewaffnet mit einem 6-Pack Bier und einer Toblerone verkürzt er mir erstmal die Wartezeit bis zu Werners Paket-Rückkehr. Spontan laden wir den netten in Trinidad geborenen englischen Schweizer (das ist mal ne Mischung) zum Fischabendessen ein. Gemeinsam beäugen wir kritisch das sehr dicht hinter uns ankernde polnische Schiff und prompt bekommen wir dann spaeter noch einen Lehrabend in punkto Ankerkunde und falsch platzierter Toleranz. Denn zu vorgereckter Stunde schwingen alle Schiffe langsam aber stetig ihr Heck Richtung offenes Meer – nur unsere Dame bleibt hartnaeckig ziemlich quer liegen. Das Heck des an einer Mooring liegenden anderen Nachbarn kommt bedrohlich nahe – wir fendern erstmal ab und fordern unseren polnischen Ankernachbar auf, sich einen anderen Platz zu suchen. Das haetten wir besser schon heute nachmittag bei seiner Ankunft tun sollen. Denn jetzt haben wir beide ein Problem: er haengt an zwei verkatteten Ankern und der erste Anker (nur mit einer Leine bestueckt) ist samt Ankerboje in Form einer leeren Waschmittelflasche irgendwo unter unserem Schiff. Die Ankerleine haengt wohl auch an unserem Kiel/Ruderblatt und grenzt dadurch unseren Schwoikreis maechtig ein.

Der polnische Skipper hat ein Problem, seinen Anker hoch zu bekommen, Patrick von der Cape-Rose eilt ihm zu Hilfe und mit vereinten Kraeften kommen beide Anker nacheinander wieder hoch. Wir sind zwar frei, aber unser Maedchen ist wohl erstmal beleidigt und dreht sich jetzt erst recht nicht bzw. dann kontraer zu den anderen Booten. Es dauert eine ganze Weile, bis wir wieder im Gleichklang sind und haben trotzdem das Gefuehl, immer noch zu dicht an dem Mooring-Nachbarn zu sein. Wir beobachten die Schiffsbewegungen noch bis weit in die Nacht. Die ist windstill und sternenklar, von Land klingt angenehme Livemusik herueber – es gibt schlimmere Ankerwachen.

Der Pole wird von Patrick ans andere Ende der Bucht gelotst und geht dort vor Anker. Zeitgleich mit unserer Aktion hat dann auch der kleine niederlaendische, etwas neben uns ankernde Katamaran ziemlich engen Kontakt mit dem Heck des Mooring-Liegers. Irgendwie scheint da jetzt der Wurm an allen Seiten drin zu sein. Irgendwann kehrt aber Ruhe ein, alle liegen zwar dicht beinander, aber nicht auf- oder aneinander. Wir gehen in die Koje und schlafen sogar relativ entspannt wenn auch mit mehrmaligem aufwachen und kontrollieren.