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Alderney - unsere erste Kanalinsel! Irgendwie bin ich viel zu platt, um einen langen Bericht zu schreiben :-) 3:30 aufstehen (nachdem die halbe Nacht das Nebelhorn von St. Vaast rum getroetet hat…weiss der Geier, wo der Nebel war!) Ueberpuenktlich kommen wir los, weil das Anker-auf Manoever besser geklappt hat wie erwartet. Und raus geht es bei einer kuehlen Brise - leider mehr aus West. Irgendwie scheint der Wind auch so seine Probleme mit dem Wetterbericht zu haben ;-) An Barfleur gehen wir recht dicht vorbei - bei mehr Wind wuerden wir das allerdings vermeiden, schon jetzt strudelt und wirbelt es hier ganz ordentlich. Das gleiche Spiel beim Cap de la Hague. Vor uns taucht schon ein Felsen auf, den wir als Alderney identifzieren. Meine Guete, wir sind ja puenktlich wie die Maurer zum berechneten Zeitpunkt da! Der Skipper schaut verwundert auf seinen Spickzettel von gestern abend, auf die Uhr und kann es gar nicht fassen. Da hat uns der mitlaufende Strom richtig gut geschoben. Um 10:30 MESZ faellt unser Anker in der Braye Bay von Alderney. Anmeldung ueber Funk, setzen der gelben Flagge Q - jetzt harren wir gespannt der weiteren Dinge. Und tatsaechlich: 2 nette Herren kommen mit einem offenen Boot angebraust, begruessen uns, erklaeren uns die Modalitaeten und Preise, kassieren 10 Euro fuer 2 Tage Ankern und ueberreichen uns das Einklarierungsformular samt Infobroschueren ueber Alderney. Weg sind sie wieder. Waehrend ich noch unten durchs Schiff tobe und das vermaledeite Portemonnaie suche (gestern abend hatte ich es noch in der Hand, ich weiss es genau), hat Werner schon an Deck den Obulus entrichtet und mich in dem Glauben gelassen, die beiden haengen immer noch an unserer Reling. Voellig entspannt guckt er mich fragend an, als ich endlich fuendig geworden mit nem Zehner in der Hand an Deck erscheine und auf die leere Wasserflaeche neben unserem Boot. Jetzt erst mal in Ruhe ein 2. Fruehstueck geniessen! Die Bucht wird umrahmt von Felsen und einer langen Mole. An der Mole liegen gelbe Gast-Mooringbojen, gegenueber dann das Ankerfeld und weitere Mooringbojen. Nach dem Fruehstueck machen wir die Gummiwutz und den AB startklar. Schmutzwaesche und Duschsachen rein, ab geht es zum Dinghi-Steg im Inner Harbour (na ja fast). 2 Waschmaschinenladungen spaeter sieht unser Boot extrem bunt aus und hat ueber alle Toppen geflaggt - mit Handtuechern, T-shirts und sonstigen dekorativen Stuecken. Zur Feier des Tages und weil alles inclusive uns so sauber ist, wird auch noch die Bettwaesche gewechselt waehrend die Muscheln aus St. Vaast (2? das Kilo!) im Topf garen. Meerwasser, etwas Weisswein, eine Zwiebel - mehr ist nicht vonnoeten, um die Moules a la board schmackhaft werden zu lassen. Wir doesen und geniessen diesen herrlichen Sommertag. Kaum ist man 50sm weiter, schon ist es ein Stueck waermer, sommerlicher. Gestern in St Vaast mussten wir doch oft einen Pullover ueberziehen, weil der Wind ziemlich kuehl in die Plicht pustete. Das ist heute vergessen und eigentlich lockt das frisch-gruene und klare Wasser der Bucht zum schwimmen. Aber wie gesagt: frisch geduscht….jetzt nochmal ins Salzwasser, baeh, nee. DAs Wasser faellt wir sind gespannt, wieviel wir hier bei Niedrichwasser noch unter unserem Kiel haben werden. Die Brandungsgeraeusche an den Felsen werden aber auch weniger. Und die Sonne strahlt uns an von einem traumhaft blauen Himmel. Hach, gar kein Vergleich mehr mit den ersten 4 Wochen unserer Reise. Und wir geniessen es einfach nur!! Hier werde ich auch an laengst vergessenes erinnert: Die Buchautorin und Erfinderin der Wombles, Elisabeth Beresford, hat hier gelebt und man erinnert gerne an sie. Und ich mich ebenauch. Lang, lang ist’s her….die Wombles. Werner meint, er sei doch taeglich von einem Womble umgeben…versteh ich wieder mal nicht. Manchmal hilft es ja echt, wenn man sich fuenf Minuten blond-bloed stellt. Und als waschechte Loreley-Blonde kann ich das ganz gut :-)