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Donnerstag - Election Day auf Jamaica. Gewinnen die “Orangen” oder die “Grünen”? Die Farbe des jeweiligen Favoriten tragen viele Jamaicaner stolz zur Schau, in Form von entsprechend farblichen T-Shirts. Vor Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden versammeln sich die Bürger dieser Insel um zur Wahl zu schreiten, die meisten Geschäfte in Montego Bay haben geschlossen. Auf die Frage, wer denn ihrer Meinung nach gewinnen wird, äussern sich manche sehr zurückhaltend. Und irgendwie scheint die Parteifarbe eine höhere Bedeutung zu haben als der Name. Wir sind auf dem Weg nach Negril, haben auch gewählt in Montego Bay und uns für ein Chartertaxi entschieden. Der Fahrer spricht uns jeden Tag direkt nach dem Tor zu Pier 1 an: “Taxi today”?. Heute verhandeln wir den Preis. Und tatsächlich, bei 2.500 (JAD) springt er auf und sagt o.k., ich fahr euch nach Negril. Eigentlich wollten wir ab dem Taxisammelplatz mit dem normalen Route-Taxi bis Lucea fahren, dort umsteigen und dann weiter nach Negril. Geschätzte Gesamtkosten 500 JAD pro Person. Wir sind 5 Personen, also 2500. Der deutsche Mensch denkt, der Jamaicaner denkt etwas anders. Aber das merken wir erst später. In gemächlicher Fahrt geht es aus der Stadt raus. Hier wohnen eindeutig betuchterte Bürger dieser schönen Insel. Die Hotel- und Appartmentanlagen sind beeindruckend und sehr gepflegt, der Blick aufs Meer einfach fanstastisch. Wir passieren die grösste und schönste Golfanlage der Insel. Die Überreste einer alten Zuckermühle sind harmonisch eingebettet, das Wasserrad ist noch aktiv und dreht sich. Weiter oben an den Hängen verstecken sich die Appartmenthäuschen im üppigen Bananengrün, emsige Geschäftigkeit auf dem Green des Platzes, der sich zu beiden Seiten der Strasse und somit auch bis zum Meer hin erstreckt. Da könnte man glatt zum Golfer werden. Ein Stück weiter stehen Pferde auf Koppeln, das Mekka der Reiter liegt hier. Immer wieder passieren wir kleine und grössere Buchten, die uns - falls ausreichend tief - durchaus als attraktive Ankerbuchten erscheinen. Allerdings sehen wir kein einziges Segelboot in diesen Buchten. Vielleicht doch zu flach oder zu wenig populär? Sind ja eh nicht so übermässig viele Fahrtensegler hier um Jamaica herum unterwegs. Lucea liegt vor uns, Haupstadt des nächsten County und für eine Hauptstadt bemerkenswert klein, hässlich und mit einer Strasse der Marke ?Loch an Loch und hält doch? gesegnet. Ein dezentes Hinweisschild “Fort Charlotte” - vom Fort selbst sieht man nix. Nach 72 Kilometern erreichen wir die Ausläufer Negrils, Käptn Werner hält Ausschau nach der Bloody Bay. Laut Aussagen einiger Ortskundiger eine “lovely” Bucht. Von der Strasse aus ist sie nicht wirklich sichtbar und schon haben wir die Long Bay querab, samt Hotel- und Appartmentanlagen beidseitig der Strasse und dicht an dicht. Dazwischen Bars, Café’s, Restaurants und alles was der Urlauber sonst vielleicht noch so begehrt. Uns zieht es ins Zentrum von Negril. Das besteht aus einer Bank, einer Apotheke, einem Burger King und einer Art Supermarkt. Irgendwie hatten wir uns was anderes darunter vorgestellt. Nach einer etwas unvermuteten Diskussion zum Thema Fahrpreis, der sich unterwegs mal eben auf satte 2500 JAD pro Person erhöht hat und den wir nicht zu zahlen bereit sein (wir einigen uns letztendlich nach zähen Verhandlungen auf 600 JAD pro Person) gönnen wir uns erstmal eine schattige Pause am Ufer. Neben uns schnitzt ein Rastaman dekorative Muster in die noch grünen Kalabashkugeln. Wenn die dann später trocknen, heben sich die Muster hell von der dunkleren Schale ab, so geht das also! Hunde tauchen aus dem Nichts auf und erbetteln sich die Reste einer Hähnchenmahlzeit von Gitti und Roland. Es zieht uns zum Strand. Der ist absolut karibisch, wenn auch das Gesamtbild durch die Styroporkugeln der jeweiligen Strandabschnittsmarkierungen doch etwas gestört ist. Liegestühle bestimmen das Bild, Urlauber en masse, hier sind wir nicht mehr so auffällig, hautfarbenmässig. Schön, so im Wassersaum entspannt am Strand entlang zu laufen und Leute gucken. Ein Bier in einer Strandbar muss sein, ein Gitarrenspieler fühlt sich bemüssigt, uns musikalisch zu unterhalten. René gibt ihm einen Dollar damit er aufhört, unsere Gehörgänge mit seiner schlecht gestimmten Gitarre zu malträtieren. Eine dicke Regenwolke zieht auf und wir ziehen weiter, Richtung Strasse ? Zeit, die Heimfahrt zu organisieren. Da wir ja absolut lernfähig sind, sprechen wir die Preisfrage im Vorfeld sehr genau an und ernten abfälliges Gelächter bei unseren Preisvorstellungen. Hartnäckig wie wir sind, bleiben wir aber bei dem einmal gesetzten Limit und schaffen es tatsächlich, ein Taxi zu finden, das uns für diesen Kurs bis Lucea fährt. Reelles Routetaxi, reeller Preis von 250JAD bis Lucea. Wo bitte, ist das Problem? So ganz erschliesst sich uns die Philosophie der fahrenden Zunft nicht, vielleicht können wir einfach noch nicht genau zwischen Route- und Chartertaxi unterscheiden. Egal. Unser Fahrer erklärt sich im Laufe der Fahrt auch noch bereit, uns für 500 JAD pro Person nach Montego Bay zu fahren. Na also, geht doch. Die Rückfahrt ist zwar etwas beengter, weil unterwegs noch jemand dazu gepackt wird, dafür aber auch flotter. Sogar einen Fotostop beim Wasserrad der Zuckermühle legt der gute Mann für uns ein. Rechtschaffen müde aber auch zufrieden und mit neuen Eindrücken versehen lassen wir uns am Nachmittag auf die Barhocker von Pier 1 fallen. Jetzt ein Mojito, mit frischer Minze. Oder vielleicht doch ein “Sex on the pier”?