Monats-Archiv November, 2013

Wieder im Wasser

Geburtstagswunsch 15112013 Farina und Dino.JPG
 
Geburtstagswunsch-Karte vom 15.11.2013 - erfrischt & belebt, so fuehlen wir uns definitiv
und hoffen sehr, dass das auch noch eine Weile anhaelt :-) Danke Farina & Dino!
 
 
Die Karimata laeuft unter Segeln vom Steg des Varadero Anaga weg. Schoen ist sie geworden, die Grossbaustelle. Noch deutlich aelter wie Naja — wenn auch aus Stahl — hat sie etliche Wochen hier auf der Werft verbracht. Gestern hing sie im Krangeschirr, heut geht unser Maedchen in die Gurte.
Bei uns sind es nur 2 Wochen Werftleben, auf die wir zurueckblicken. Zwei Wochen, in denen wir so viele Menschen naeher kennen gelernt haben, mit ihnen zusammen gearbeitet haben. Fuer uns hat sich Santa Cruz de Tenerife und speziell hier der Darsena Pesquera als Volltreffer erwiesen. Wir konnten auf dem Schiff leben und selbst daran arbeiten (laengst nicht auf jeder Werft selbstverstaendlich), hatten den superfuersorglichen und aufmerksamen Nachtwaechter Fernando, der auf uns und unsere Materialien aufpasste. Von Klaus und Jens haben wir super Beschaffungstipps und auch Fahrgelegenheiten bekommen. Peer machte uns mit all den Juans, mit Pepe, Manolo und wie sie alle heissen, bekannt. Und jeder von ihnen kann irgendwas oder besorgt etwas zum fairen Preis. Das macht das Leben deutlich leichter. Hector, der Werftmanager, hat sich darum gekuemmert, dass wir endlich doch noch unsere Pakete aus Deutschland erhalten haben. Und Uli & Peer waren sowohl fuer moralische als auch tatkraeftige Unterstuetzung wieder voll dabei. Wenn auch nicht bis zum heutigen “Happy End”.
Mitten im “auf-den-letzten-Druecker-Polieren” schaut Debbie von der Plucky Lady vorbei. Im Schlepptau ein Seglerpaar, die mit ihrem Schiff gegenueber von Tidom in der Marina in Candelaria liegen. Sooooo klein ist die Seglerwelt! Wir haben leider wenig Zeit fuer ein Schwaetzchen und da Jens sich eh anbietet, die ganze Bande mit nach Santa Cruz zurueck zu nehmen, erledigt sich das auch von selbst. Schnell noch die Logge einbauen, schnell noch dies und jenes. Dann kommt der Kran auch schon an, hebt uns hoch und wir malern schnell noch die von den Stuetzen abgedeckten Bereiche und den Kiel. Oh, wollten wir nicht noch zusaetzliche Anoden anbringen?? Schnell — ist jetzt relativ mit Flip-Flops an den Fuessen — stuerze ich in meiner Arbeitsmontur ein 2. Mal zu “La Marina”. Gut, dass die quasi ums Eck liegen und wirklich in wenigen Minuten erreichbar sind! Mit Haend & Fuess (was geb ich voor mei schlecht spanisch-gebabbel) mache ich dem Herrn hinterm Tresen klar, was ich zu kaufen wuensche und handele auch gleich noch ein Rueckgaberecht aus — fuer den Fall der Faelle, die Maenner sind ja manchmal etwas eigen in solchen Dingen. Flip-Flop geht es zurueck zum Varadero, der Kaeptn ist hoch erfreut mit meiner Wahl. Von der einen Anode haetten wir ja zwei anbringen koennen. Also stuerze ich nochmal los, verschwitzt bin ich eh, und Juan Laminator laesst es sich nicht nehmen, die Anoden mittels Schraube (die eine in Schraubennaehe) und Schweissgeraet (die anderen Beiden am Ruderblatt) anzubringen. Und jetzt erleben wir doch glatt, dass der ruhige Juan fuchtig wird: die Schweisserei klappt naemlich nicht so, wie er sich das vorgestellt hat! Die Marineros raeumen derweil schonmal die Halterungen weg und stellen den Kran erstmal wieder ab. Irgendwann ist das mit dem schweissen dann auch endlich von Erfolg gekroent. Geld will er keines fuer seine letzten Handreichungen. Fast ist uns das schon unangenehm, irgendwie ist man ja doch gewohnt, dass jeder gleich die Hand aufhaelt fuer die kleinste Handreichung. Hier ist das irgendwie anders. Positiv anders. Und uns in dem Gedanken bestaerkend: San Andres waere durchaus ein Ort zum “da-bleiben”, zum leben. Wird also schon mal in die Liste der moeglichen “Zielorte” aufgenommen und rangiert derzeit — auch klimatisch bedingt

Letzter Werfttag

Unser neuer Spibaum.JPG
Unser neuer Spibaum - leicht und handig (hoffentlich) aber noch seeeehr “roh”
 

Rudereinbau.JPG
 
Ruderblatt-Montage - gar nicht so einfach und das sind “nur” noch die letzten Arbeiten daran.
Für die eigentliche Montage mussten ein Wagenheber, vier gestandene Spanier, der Kaeptn und diverse
Holzblöcke herhalten
 

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Das ist derzeit unser Auf- bzw. Abstieg. Mittlerweile hab ich mich sogar an die Hoehe gewoehnt.
Bin aber trotzdem froh, wenns Schiffle wieder schwimmt!
 

Juan macht Feierabend.JPG
Juan raeumt sein heutiges Arbeitsgeraet weg, gleich ist Feierabend
 

Gekoepft.JPG
Gekoepft - unser armer, alter Spibaum. Ganz schoen massiv und dementsprechend schwer ist er.
Jetzt muessen die Endbeschlaege noch an den neuen dran gefriemelt werden
 

Dinghi.JPG
 
Unser Dinghi wartet derweil brav und neu beschriftet (nicht ganz so geglueckt, muss ich noch ueben)
am Werftsteg auf uns
 

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Begegnungen - fuer eine ebenfalls etwas groessere “Baustelle” ist heute
Krantag. Aussen ist die noch aeltere Lady jetzt absolut hui.
 
 
Morgen soll es soweit sein - morgen geht es wieder ins vertraute Element! Unpoliert, da der Rudereinbau mehr Zeit in Anspruch genommen hat, wie urspruenglich gedacht. Immerhin ist unser Heck frisch geweisselt, unser Suell ums Cockpit strahlt ebenfalls in frischem weiss und der Notaufsatz fuer unsere Ankerwinsch wurde angepasst. Jetzt koennen wir bei Ausfall der Elektronik den Anker hoffentlich etwas leichter per Hand hoch holen! Unser alter Spibaum wurde abgeseilt und gekoepft, der Neue muss jetzt noch hergerichtet und angepasst werden. Jedenfalls ist er deutlich leichter, kann von Werner gut getragen werden (wie das Foto beweist). Die restlichen Arbeiten erledigen wir dann im Wasser.

Und schon wieder ein Abschied

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Hier wird heute ein Kraengungstest durchgefuehrt. Noch aber ist das Deck aufgeraeumt und leer
 
 

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Die Voodoochile unter Segeln mit Kurs Kap Verden. Mit der Fred Olsen waere die Crew wahrscheinlich etwas schneller am Ziel - aber
wer will schon schnell dort ankommen?
 

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Aus unserer luftigen Position koennen wir die Voodoochile doch tatsaechlich noch draussen beim
Segelsetzen beobachten!
 

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Juan Laminator hat sich fuer sein heutiges Tagwerk extrem vermummt
 
 

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Rueckwaerts schiebt sich Voodoochile langsam vom Steg weg
 
 

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Fruehmorgendliche Geburtstagsueberraschung auf dem Steg.
Dabei ist es noch nicht einmal hell - aber wir kennen keine Gnade!
 
 
 

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Sieht aus, als wolle unser Schiffs durchs Toerchen - dabei ist
das doch nur fuer Fussgaenger. da passt die Dicke definitiv nicht durch
 
 
Abschied — immer wieder Abschiednehmen. Viel zu kurz kommt uns die gemeinsam verbrachte Zeit vor. Und das war sie ja auch. Sooo viel wollten wir noch gemeinsam unternehmen, anschauen, soviel bleibt wieder “auf der Strecke”, kommt auf die Liste “was wir beim naechsten Mal machen muessen”.Aber wann wird das sein? Der logische Rueckweg fuehrt uns hier nicht mehr vorbei. Vielleicht die 2. Runde? Dafuer sind wir vielleicht nicht mehr jung genug. Wie auch immer.
Jetzt und Heute heisst es erst einmal “Leinen los” fuer die Voodoochile. “Um 7 Uhr legen wir ab” — so hatte Peer gestern verkuendet. Unser Wecker steht auf 6, auf der Voodoo ist null Bewegung. Hmm, vielleicht verschiebt sich alles zeitlich nach hinten?? Bewaffnet mit Geburtstagskuchen und Packerln fuer die Geburtstags-Frau an Bord der Voodoochile stuermen wir den Steg.
Mit lautem Klopfen werden der Skipper und sin Frau aus der Koje getrieben, der Rest der Crew zeigt sich von unserem Aufstand unbeeindruckt. Noch etwas verschlafen steigt Uli aus dem Niedergang und wird gleich kalt vom Fotoapparat erwischt. Das 3-sprachige Staendchen tut sein uebriges und sie ist fast hellwach. Kaffee, Tee, Kuchen und Paeckchen auspacken im Schiff. So gaaanz allmaehlich kommt auch in die Vorschiffskojen Leben.
Dann geht alles schnell: Kabeltrommeln einrollen, Leinen umlegen, alles seefest stauen, Luken schliessen, die Maschinen starten. Argwoehnisch wird jede Windveraenderung vermerkt, drueckt der Wind die Voodoochile doch auf den Steg drauf und erschwert das Ablegen. Zur Sicherheit wird eine Leine auf die andere Seite gespannt, damit das Heck tendenziell etwas vom Steg gehalten werden kann. Zwei Werftmitarbeiter kommen dazu, helfen, winken.
Langsam aber stetig schiebt sich Schiff samt Crew rueckwaerts vom Steg weg. Ein eleganter Dreher und dann geht es Richtung Hafenausfahrt. Lange & wehmuetig winken wir hinterher. Dieses Mal stehen wir an Land, beim letzten Abschied voneinander war es umgekehrt.
Aus unserer luftigen Hoehe koennen wir die Voodoochile noch draussen vorm Hafen beim Segel setzen beobachten. Ich schnappe mir Kamera samt Tele und jogge zur Mauer. Mit einem sportlichen Extraeinsatz klettere ich ueber die Treppenabsperrung undkann noch einige Fotos von der jetzt segelnd immer kleiner werdenden Voodoochile machen.
Leer ist es irgendwie geworden im Hafen. Da fehlt was. Wer geht jetzt morgens Bitteschoen mit mir laufen? Wer wuselt und singt und lacht mit mir durch die Gegend und liest uns die Veranstaltungs- und Konzerttermine vor? Oder traeumt von Bergwanderungen und Sightseeingtouren? Klar kommen da wieder neue Bekanntschaften, Freundschaften aber manche gehen halt tiefer, sind intensiver.
Trotzdem geht das Leben im Darsena Pesquera weiter. Juan Laminator vermummt sich fuer seinen naechsten Arbeitseinsatz an unserem Skeg. Leider hat da was ueber Nacht nicht gemacht was es sollte - naemlich trocknen und fest werden. Jetzt muss die geloeste Matte entfernt und neu gearbeitet werden. Wenig spaeter klopft Pepe ans Schiff: bei seinem schoenen alten Holzschiff wird ein Kraengungstest gemacht. Das ist wohl Vorschrift, weil er auch mit 10 Mann Crew an Regatten teilnimmt. Aus allen Ecken des Boatyards stroemen die “Gewichte” herbei und letztendlich stehen mehr wie 10 Leute mal in der Schiffsmitte, mal an Backbord, mal an Steuerbord. Jede( r) muss auf die Waage, alles wird genaustens notiert. Mit Senkbleien wird die Abweichung ermittelt. Eine ganz schoen zeitaufwendige Prozedur ist das und wir haben hinreichend Zeit, die Aktivitaeten im Hafen zu begutachten, werden von der Mole aus fotografiert und entdecken auch das ein oder andere interessante Deckslayoutdetail auf dieser tradtionell ausgeruesteten Yacht.
Und jetzt widmen wir uns mal wieder unserem Schiff. Da ist noch genug zu tun, bevor wir dem Kielwasser der Voodoochile zu den Kap Verden folgen koennen.

Ausnahmsweise mal in Rot

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Lady in red - zumindest “untenrum” … wobei, das mit dem rot kommt mir irgendwie so bekannt vor, da war doch was letzten Winter???…
 
 
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Neuer Puerzel noch ganz roh und unbehandelt
 
 
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Und nochmal in voller Groesse
 
 
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Maler-Klecksel bestaunt sein Werk - bin ich wirklich schon 2x rundrum??
 
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Nur der Skeg benoetigt noch einen Anstrich, aber vorher legt nochmal Juan Laminator Hand und Maschine an und Matten auf
 
 
Unser Unterwasserschiff wird heuer rot! Sehr zum Missfallen des Skippers, der doch sehr an seinem schwarz haengt :-)). Alle anderen finden ja, dass unserem Schiffle das rot auch sehr gut steht. Jedenfalls war der Farbverbrauch hoeher wie erwartet, aber wir haben ja ausreichend Antifouling mitgeschleppt. Und wenn nicht: hier im Darsena Pesquera gibt es auch eine Jotun-Verkaufsstelle. Etwas unscheinbar in einer schlichten Lagerhalle untergebracht, aber dafuer nah und ganz gut sortiert. Hier haetten wir sogar die weisse 2-K- Farbe fuer den Rumpf bekommen! Werner jedenfalls war die letzten beiden Tage extrem fleissig und hat gemalert, was die Rolle hergab. Derweil hab ich mich im Schiff ausgetobt, eine riesige Menge Gulasch gekocht, Brot gebacken, Pudding gekocht (die Milch musste weg) und abwechselnd Unordnung und Ordnung gemacht. Die Steckschotten und das Schiebeluk sind neu lackiert - es geht voran. Die Zeit aber auch, grad war noch der Monatswechsel und jetzt geht der November schon auf seine Mitte zu! Morgen heisst es dann wohl Abschied nehmen: die Voodoochile zieht es zu den Kap Verden. Und da die Crewmitglieder jetzt vollzaehlig eingetroffen sind, haelt sie nix mehr hier. Naja, so gut wie nix. Denn eiiiigentlich muessten wir nochmal nach Santa Cruz auf den Flohmarkt, wollten im Lorbeerwald wandern und in den Naturbaedern auf der anderen Inselseite baden gehen. Die Yogauebungen kann ich immer noch nicht alleine (da muss ich jetzt wohl doch mal das Buch zur Hand nehmen) und laufen allein fruehmorgens ist zwar ganz nett, aber lang nicht so spassig. Eine schoene Zeit geht damit zu Ende. Vorerst. Denn irgendwann werden wir uns irgendwo wieder treffen. Ganz bestimmt
 
 
Und gaaaanz viele Fotos zum Thema “Kiel und Ruder” gibt es wie immer auf unserer Facebook-Seite zu bewundern:
 
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.584783574904208.1073741855.194932657222637&type=3&uploaded=10
 

Epirb oder Satphone?

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Die Grundsatzdiskussionen haben bei uns ein Ende: seit vorgestern haben wir nun auch eine EPIRB. Und wenn wir uns jetzt dann auch noch für eine Simcard fürs Iridium-Handy entscheiden können, ist auch alles einsatzbereit

Elke Hofmann SY na ja Www.sy-naja.de

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