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Laminierarbeiten in einer der ersten Arbeitsstufen

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Juan Holzwurm erlaeutert die naechsten Arbeitsschritte

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GFK-Juan, Werftmanager Hector und Kaeptn Werner beim Palabra
Fein laminiert und schon geschliffen ist unser Kiel bereits

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So sieht die Verbindung Rumpf/Kiel im hinteren Bereich jetzt aus

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Juan, der Holzwurm bei der Arbeit - erschreckend, was er da alles “rausproekelt”

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Anfangsbaustelle - die Schwachpunkte sind von Werner & Peer schonmal freigelegt worden
Baustelle
Unsere Schiffsbaustelle weitet sich aus — oder besser gesagt: Juan der Holzwurm (oder besser gesagt der Terminator) weitet sie aus. Mittels unerbittlichem Werkzeug haemmert und rumort er am Heck unseres Schiffes herum. Das Holz rund um das Ruderlager ist ziemlich marode und er pult und wuehlt und die Holzbrocken fliegen ihm in allen Groessen und Formen um die Ohren. Wenn das so weitergeht , steht er bald in unserem Bett :-((. Zwischendurch erklaert er Werner (von Braun, wie er lachend betont) das weitere Vorgehen. Ich mach Fotos und geh dem Elend erstmal aus dem Weg, indem ich eine Runde zum Strand laufe.Wate Kneippmaessig durchs wadenhohe Wasser, scheuche Schwaerme mit kleinen Fischchen vor mir her und bewundere die Bienenwabenfoermigen Reflexe der Sonne im Wasser. Ebbe, weiiiiit weg ist das Meer und das laufen im Wasser ist ganz anstrengend, auch durch den stark gewellten Sandboden. Ein paar Dehnuebungen auf der Mole mit Blick auf wahlweise ankernde Frachtschiffe, San Andres oder Santa Cruz. Heut ist wohl Seniorentag: am Strand steht eine kleine Rucksack-Parade in Reih & Glied. Die dazugehoerigen, aelteren, Senoras stehen bis zu den Schultern im Wasser (oder sitzen, so genau weiss man das bei dem Wasserstand nicht) und schwatzen munter vor sich hin. Ein Stueck weiter speit ein Reisebus!!! Seine Ladung aus und die (ebenfalls fortgeschrittene Semester) stuermen geballte Ladung die schon bereit gestellten Liegen. Zufrieden mit mir und der Welt komme ich nach einer guten Stunde wieder am Schiff an.
Waehrenddessen ist der ruhige und bedaechtige Laminat-Juan schon seit kurz nach 8 fleissig am harzen, Matten drueberlegen, rollern, schleifen und und und. Ruderblatt und die Uebergaenge von Kiel zum Rumpf werden in dieser Form bearbeitet. Werner assistiert, holt Material nach und versucht, sich moeglichst viel abzuschauen. Hector, der Werftmanager, assistiert immer wieder mal sprachtechnisch und begutachtet den Fortschritt unserer Baustelle. Wie lange wir denn noch bleiben wollen fragt er vorsichtig an. Naja, so bis Ende November hatten wir schon gedacht…… wenn auch nicht an Land.
Fuer das Ruder werden 2 neue Lager gedreht, das 3. Ist noch o.k. meint der Ober-Lager-Dreher der Firma Quintana.  Schon wenige Stunden spaeter haben wir die Lager in feinster Ausfuehrung und fuer round about 190 Euro wieder am Schiff.
Im Bad ist auch ein Loch in den Boden gebohrt worden. Das wird mit einer Inspektionsluke versehen durch die wir dann hoffentlich an das zu unserem Waschbeckenablauf gehoerende Seeventil kommen! Das ist naemlich fein saeuberlich zulaminiert worden und ruhte bislang unauffindbar unter besagtem, im uebrigen ziemlich dicken, Boden!
Derweil vergnuege ich mich im Schiff. Raeume saemtliche Staufaecher aus und um, stapele, zaehle und liste alles akribisch auf. Sogar eine Excel-Datei mit genauer Staufachangabe wird erstellt!! Denn inzwischen habe ich doch so etwas den Ueberblick verloren, bin ueberrascht, was da teilweise aus den hinteren Winkeln unserer Schapps so alles zu Tage befoerdert wird. Das Chaos nimmt Formen an und ich frage mich ernsthaft, wo ich noch zusaetzliche Vorraete stauen soll …… Vielleicht sind so Koerbe aus dem Boots/Fischerzubehoerladen “La Marina” gleich nebenan eine Loesung. Davon 2 uebereinander unters Bett wenn eines der Fahrraeder davor ins Vorschiff oder doch lieber unter die Steuerbordbank….nee, da ist das Werkzeug und das muss da bleiben sagt der Kaeptn. Mann ist das schwierig. Ob er mir wohl Leisten auf den Boden unterm Tisch anschraubt? An die koennten wir dann auch Haken tuedeln fuer Gummibaender die dann wiederum die Kisten an Ort und Stelle halten koennten…. Oder doch noch Relingsnetze unter die Decke bambeln??? Ach, irgendeine Loesung wird mir schon noch einfallen. Vielleicht kauf ich auch ganz einfach gar nicht mehr soooo arg viel ein und lasse das Versorgungs”problem” ganz gelassen auf mich zukommen. Verhungern werden wir so schnell wohl nicht. Und in Dakar soll man auch eine ganz gute Versorgungslage haben. Brasilien wahrscheinlich sowieso. Und auf den Kap Verden wird dann halt nur das gegessen, was zu bekommen ist.Mit den bereits vorhandenen Reis- und Couscousmengen jedenfalls kann ich die naechsten Monate locker abdecken.
Bevor ich mich in den Staufaechern und –plaenen vollends verliere, kommt endlich wieder mal eines unserer Pakete an!! Und auch noch das groesste, vollgepackteste von der ehrenwerten SVB-Company in Bremen!!! Gegen Zahlung einer Zollgebuehr bekommt Werner es von der DHL-Dame ueberreicht. Auspacken!! Das Teil war jetzt so lange unterwegs, dass wir schon gar nicht mehr so genau wissen, was alles drin sein soll. Das alles drin ist, grenzt fast an ein Wunder: die eine Seite gibt verdaechtig nach und man kann schon locker reingucken. Aber Inhalt und Lieferschein stimmen ueberein. Jetzt muss nur noch Paket Nr. 2 mit dem dringend benoetigten Spurkabel den Weg von Madrid nach Teneriffa finden.Das unser Inverter wieder zurueck in Deutschland ist, erfahren wir telefonisch durch den Versender. Der ist voellig perplex, ob wir den Inverter denn nicht mehr haben wollen?? Wir wissen von nix, haben nix abgelehnt. Kurze Ueberlegung, ob wir den Inverter mit ins Handgepaeck nehmen koennenoder ob ein 2. Anlauf per DHL gestartet wird (ich wuerd ja Fedex preferieren….). Man(n) entscheidet sich fuer letzteres, also Adressenabgleich, sicherheitshalber noch Hectors vollstaendigen Namen samt Telefonnummer im Varadero mit angeben und dann heisst es “Daumen-druecken”! Vielleicht sollten wir Heiner das Paket aufgeben lassen? Dessen Pakete haben den Weg nach Teneriffa am schnellsten und unbeschaedigt hinter sich gebracht. Es geht doch nix ueber richtig gute Freunde.
Zum Abendessen vernichten wir die rostigen Konservendosen. Eine mit Huehnersuppe muss dran glauben. Ich bin nicht willens, die noch weiter rumzuschippern! Am Ende steckt sie mir die anderen noch an, geht ja gar nicht. Auch 4 Packungen H-Milch liegen etwas ueber dem MHD und werden somit zur Vernichtung in Form von Pudding oder Creme frei gegeben.
Uli & Peer geniessen den Tag derweil bei einer Fahrt nach Masca. Bin gespannt, was Uli erzaehlt. Der Geleitschutz in Gestalt von Peer & Thomas, also die Maenner, hatten ihr schon bei der Planung angedroht, dass sie weder wandern noch in den Meerwasserbaedern schwimmen wollen. Sie koenne das alles aber gerne machen. Super, weils allein ja auch so irrsinnig viel Spass macht. Da ich aber Arbeitsbedingt als unabkoemmlich erklaert wurde, muss sie auf meine Wander- und Schwimmbereitschaft verzichten. In Gedanken bin ich dabei :-)).
Dafuer muntere ich andere, arbeitsame und gestresste Wesen via Facebook etwas auf und lackiere zu guter Letzt noch unsere Steckschotten fuer den Niedergang neu. Das Schiebeluk ausbauen scheitert an unserem neuen Tischkonstrukt. Genau der Platz fehlt mir jetzt, um das Luk ganz aus der Halterung ziehen zu koennen. Also schleifen und lackieren an Ort & Stelle. Das muss dann halt etwas geplant werden, da der Lack 24 Stunden Trocknungszeit hat!!Aber wir haben ja vorne und hinten je ein grosses Fluchtluk, durch das wir auch rein und raus koennen — sportlich wie wir sind…. Aehem.
Aber das wird erst morgen Thema sein! Jetzt gibt es erstmal eine Rueckenmassage fuer den schwer arbeitenden Kaeptn und fuer mich ein Glaeschen Vino Tinto.