Sonne!!! – ok, im Wechsel mit Wolken aber immerhin! Und deutlich wärmer. Insbesondere Inge & Ralf ist es bei ihrem kurzen Ausflug nach La Linea sehr warm geworden: standen die zwei doch ohne die benoetigte Mastercard vorm Geldomaten. Eilig zurueck zum Schiff…. nach bangen Suchminuten (gefuehlt wahrscheinlich wie Stunden) taucht das gute Stueck wieder auf. Es hatte sich inmitten von Visitenkarten an Bord versteckt, hatte wohl keine Lust auf Landgang.

Erleichtert fallen die Beiden in der Marina-Bar neben uns auf die Stuehle. Jetzt erstmal einen Kaffee!!

Der Tag ist inzwischen gut fortgeschritten, wir haben das Auto immer noch zur freien Verfuegung. Und so geht es ganz spontan und kurz entschlossen mit dem Vierrad erstmal Richtung Algeciras und dann auf die Strasse Richtung Ronda und Cadiz. So weit wollen wir aber heute gar nicht.

Wir haben Castellar de la Frontera angepeilt. Das erreichen wir auch recht schnell. Parallel zur Bahnstrecke geht es eine gut ausgebaute Strasse entlang. Auf den Pfeilern der Bahn und auf Strommasten sind ueberall bewohnte Storchennester zu sehen. Das muessen echte Flugkuenstler sein, wenn sie es schaffen, unbeschadet zwischen all den Stromleitungen hindurch zu manoevrieren. Und das ohne GPS, Karte und Plotter!

Mimosen und Ginster strahlen gelb aus dem saftigen Gruen der Landschaft. Wir koennen die Heizung im Auto runter drehen, fahren mit offenem Fenster!!

Der Ort Castellar de la Frontera sieht irgendwie ziemlich neu aus. Alles ist gradlinig, sehr sauber und gepflegt. Ein Hinweisschild lockt uns zum Castello de Castellar. Die Strasse wird schmaler und windet sich durch Korkeichenwaelder den Berg hinauf. Vorbei an einem alten, zum Hotel umgebauten Convent, einer Stierzuchtfarm naehern wir uns dem Castello, dass immer wieder vor bzw. ueber uns auftaucht.

Bergsee unterhalb des Castillo de Castellar

Bergsee unterhalb des Castillo de Castellar

Links von uns blitzt Wasser! Ein grosser, lang gestreckter See liegt unter uns. Das Castello rechts oben vor uns. Was fuer ein grandioser Anblick! Der Berghang ist von kleinen und grossen Felsen uebersaet. Etwas unterhalb vom Castello stehen kleine, meist flache Haeuser. Den Satellitenschuesseln nach zu urteilen, scheint Fernsehen hier ein fester und sehr wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung zu sein. An einem Zaun sind gleich 3 davon befestigt, die insgesamt groesser sind als das dazugehoerige Haeuschen. Dank EU-Spendengelder fuehrt ein schoen gepflasterter Weg vom Parkplatz zum Castello hinauf. Zwei hagere Überbleibsel der Hippie- und Aussteigerszene der 60er kommen uns in Begleitung eines Hundes entgegen. Man spricht auch hier Deutsch ;/)

Von hier oben haben wir einen fantastischen Rundblick und koennen einige Adler im freien Flug bewundern. Falken (oder sowas aehnliches) nisten in den Mauerloechern des Castellos. Die aktuelle Nachkommenschaft scheint sehr hungrig zu sein: staendig fliegen die „Alten“ ihre Nistplaetze an.

Hinter den trutzigen Mauern verbirgt sich ein kleiner Ort. In der Mehrzahl dienen die meist liebevoll renovierten Haeuschen wohl der Vermietung an Urlauber. Einige Kuenstler haben sich hier ebenfalls nieder gelassen und ein Hotel mit Cafeteria ist ebenfalls zu finden.

Vom Balkon der Liebenden (natuerlich ist auch hier das Balkongelaender mit den beliebten Vorhaengeschloessern verziert) aus geniessen wir das Panorama, muessen uns aber gut festhalten. Hier weht es ordentlich. Durch enge Gaesschen, vorbei an einer kleinen Katzenkolonie erreichen wir unseren Ausgangspunkt. Zwei Adler (?) sitzen vor einem groesseren Gebaeude auf Stangen. Man kann sich mit den Tieren fotografieren lassen. Worauf wir allerdings verzichten.

Innerhalb der trutzigen Mauern des Castillo verbergen sich weisse Wohnhaeuser

Innerhalb der trutzigen Mauern des Castillo verbergen sich weisse Wohnhaeuser

Ausser uns verirren sich derzeit nur wenige Touristen hierher und wir geniessen die Ungestoertheit dieses Platzes. Bis, ja bis wir auf Deutsch angesprochen werden: „Oh, sie sind ja auch wieder hier“ – Dicke Fragezeichen in unseren Augen. Immer diese Doppelgaenger! Nirgendwo kann man hin, immer waren sie schon vor uns da! Tja, die gute Dame hat uns wohl aufgrund der roten Regenjacken verwechselt. Kann ja schon mal passieren.

Zurueck im Tal suchen und finden wir einen anderen Weg nach La Linea. Verfahren koennen wir uns kaum, haben wir doch immer wieder unseren markanten Wegpunkt „The Rock“ gut im Blick.

Ein kurzer Abstecher noch zum Yachthafen von Sotogrande, dann ist die Sonne weg, unsere Maegen melden sich, wir sind voller schoener Eindruecke und froh, dass wir diesen Spontanausflug gemacht haben. Und wir sind uns einig: Andalusien ist schoen!

Fruehlingsboten

Fruehlingsboten

Und weitere Fotos koennen sich auch Nicht-Facebooker unter folgendem Link anschauen:

http://www.facebook.com/media/set/?set=a.10200722554413283.1073741825.1444454013&type=1&l=2d84d376d5

und hier:

http://www.facebook.com/media/set/?set=a.481466098569290.1073741826.194932657222637&type=1&l=06aebf6731

-)

Im Castillo de Castillar - alles aus Kork hier :-)

Keine Kuenstler- sondern eine Katzenkolonie

Keine Kuenstler- sondern eine Katzenkolonie