Angekommen - unser Paket

Angekommen - unser Paket

Ein Paket, ein Paket!!

Freude darueber, dass unser vor gut 6 Wochen in Deutschland der Post anvertrautes Paket nun endlich auch den Weg nach Curacao und zu uns gefunden hat!!! Mit Paketzustellung ist das hier so eine Sache, stattdessen bekamenwir auf wiederholtes Nachfragen bei der Kimakalki-Marina wortlos eine Art Abholschein in die Hand gedrueckt. Ausstelldatum 22.9., den Zettel bekommen wir am Donnerstagabend und wir haben null Ahnung, wo die Poststelle Santa Rosa ueberhaupt ist. Sehr hilfreich werden wir aufs Internet verwiesen — Fehlanzeige. Doch, doch, in Santa Rosa gibt es eine Poststelle. Die anderen Segler in der Marina versichern uns dies glaubhaft. Die muessen es wissen, leben sie doch schon einige Jahre hier. Ko, der Pirat erklaert sich liebenswuerdigerweise bereit, mit uns am Montag dorthin zu tuckern. 31 Kilo Paket mit dem Bus abzuholen, sicherlich machbar, aber wir muessen uns das Leben ja nicht unnoetig schwer machen.

Die Poststation ist mit Luftballons und tradtionellen Kleidungsstuecken dekoriert, alle MitarbeiterInnen tragen T-Shirts mit einem bunten Aufdruck, der irgendwas von einer Kulturwoche erzaehlt. UEberall auf der Insel gaebe es Veranstaltungen dazu. Aha, haben wir noch nix mitbekommen davon in unserer Idylle auf Ankerplatz E.

Nach Vorlage des Identitaetsnachweises und Bezahlung von 7,50 NAF koennen wir unser Paket in Empfang nehmen und duerfen es sogar mit einer Sackkarre zum wartenden Piraten-Ford bugsieren. Leicht ramponiert sieht es aus, unser Paket, das wir so liebevoll mit Kilometerweise Backeband (Klebeband) umhuellt haben. Wahrscheinlich ist es auch nur deshalb noch nicht auseinander gefallen. Der Inhalt ist ebenfalls etwas ramponiert, eine Dose mit Rostloeser hat den Flug hierher nicht ganz unbeschadet ueberstanden und auch andere Kleinteile sind etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Alles in allem aber verkraftbar. Wasunser Karton wohl alles erlebt hat, allein schon die Odysee quer durch Deutschland — Langwedel-Bremen-Saulheim-Bremen-Frankfurt (wenn man der Paketverfolgungshistorie glauben darf).

Weiter geht es mit dem Pirat nach Perrera, am Schottegat. Der Pirat ist auf der Suche nach einer Werkstatt, die ihm seinen OElablassschraube gangbar macht und wir wollen noch einmal zur Curacao-Marine. Sitzen wir nun doch schon einige Tage und warten auf einen Krantermin, sind die ewigen Emails hin und her jetzt leid. UEberraschung: jetzt waere der Krantermin kein Problem, wann immer wir wollen, dafuer ist Jack von MRC in Urlaub. Und mit ihm sollen-wollen-muessen wir unsere Kranaktion ebenfalls abstimmen. Damit keine kostbare, weil teure Standzeit vergeudet wird und MRC uns bei unseren Reparturarbeiten zuegig unterstuetzen kann. Also fuehren wir lediglich ein paar nette Gespraeche mit Gijs, dem Liftwagenfahrer und Mitinhaber des Boatyard und vertagen alles Weitere auf kommende Woche. Sit and wait.

Wir besichtigen noch kurz den DIY-Bereich der Werft (bei dessen Anblick uns ein leichtes Aussenseitergefuehl ueberkommt, so trostlos wirkt dieser kleine Platz mit den immerhin zwei Booten, die hier geparkt wurden.Und lernen Dank der haeufigen “Pitstopps” des Piraten (man muss ja viel trinken bei den Temperaturen) noch ein paar Ecken von Willemstad kennen, die wir bisher immer nur im Tiefflug passiert haben.

Voellig erschoepft fallen wir gegen Nachmittag auf die wackeligen Holzstuehle in der Kimakalki-Marina, sehnen uns nach kuehlem Wasser.Fuer den Rest des Tages nehmen wir uns nichts mehr vor, Paket auspacken (ist immer ein klein wenig wie Weihnachten). Abendessen, noch einen Film gucken — thats it. Pakete sind irgendwie anstrengend.

Auch die Hunde suchen Abkühlung

Auch die Hunde suchen Abkühlung

Und nein, wir gehen nicht einfach zur Tagesordnung ueber. Wir sind immer noch sehr bedrueckt von den Ereignissen in Kolumbien, sind immer noch fassungslos und weigern uns auch ein Stueck weit zu begreifen, dass die lebensfrohe, immer gut gelaunte und offene Durdana tot sein soll.