Unruhig schlafen wir. Irgendwie machen so Meldungen wie „Fahrraeder weg“ oder „Anker samt Powerball“ geklaut doch nachdenklich. Und diese Nachdenklichkeit setzt sich eben auch im Unterbewusstsein bis in die Nachtstunden fort. Jedes noch so kleine Geraeusch wird mit Argwohn (was fuer ein Wort!) zur Kenntnis genommen – normal oder ist da jemand?

Wie soll das denn mal an irgendwelchen einsamen Ankerplaetzen werden? In Gebieten, die noch unsicherer sind wie Spanien, wo die Kriminalitaet an der Tagesordnung ist?

Bevor sich solche Gedanken wie hohe, graue Wellenberge vor mir auftuermen und mich zu verschlingen drohen, wende ich mich einem Buch zu, bis mir die Augen vor Muedigkeit zufallen. Traeume von Marmeladenbroetchen und der alten Gaertnerei in Ruedesheim. ??? Ja, keine Ahnung, wieso. Des Menschen Gerhirnwindungen sind halt merkwuerdig und unergruendlich.

Und jetzt sitze ich in der Plicht, beobachte die langsam hoeher wandernde Sonne, die leicht gekraeuselte Wasseroberflaeche, die leicht in der Duenung nickenden Schiffe, warte auf das Fruehstuecksbaguette. Alles ist fertig, nur mein Brot“junge“ steht wahrscheinlich an irgendeinem Boot (er versorgt mittlerweile ca 3 andere Schiffe mit Baguette) und schwatzt.

Das Deck ist noch ziemlich feucht. An schleifen ist somit noch nicht zu denken.

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Werner macht sich erst einmal an die gestern begonnene Heckstelle und legt weiter frei. Michael kommt und bringt Knieschoner! Stefan, zurueck vom Ausflug nach Granada, kommt ebenfalls zur Baustellen-Besichtigung. Nachdem er Werner eine Weile zugesehen und den ein oder anderen fachmaennischen Rat gegeben hat, legt er selbst Hand ans Stemmeisen. Das seiner Meinung nach kein rechtes Stemmeisen ist und hoechstens Butter vom Brot hebelt. Aber unter seine gekonnten Anwendung schafft es dann doch auch noch das marode Holz in unserem Deck. Und ploetzlich ist es hell in meinem Kleiderschapp – bei uns ist das Loch nicht im Eimer sondern in der Decke! So eine Deckenbeleuchtung haette ja schon was, aber nicht in der Form!

Schwachpunkt ist hier das dicht gemachte Steuermannscockpit. Irgendwo ist durch einen Riss Wasser in die dafuer verwendete Holzplatte gesickert und hat diese zum Teil komplett und zum Teil oberflaechlich aufgeloest. Das Loch soll nun mittels einer 1 cm dicken Holzplatte dicht gemacht werden, darueber dann Epoxy und dann der Farbaufbau.

Mit vereinten Kraeften - Stefan unterstuetzt Werner

Mit vereinten Kraeften - Stefan unterstuetzt Werner

 

Jetzt muss erstmal alles durchtrocknen und wir muessen auf die Suche nach einem geeigneten Holz gehen.

Licht in meinem Kleiderschapp

Licht in meinem Kleiderschapp