In der Nacht hat der Wind schon kraeftig zugelegt: Geschwindigkeiten zwischen 24 und 34 Knoten waren normal. Unser Schiff hat die Strapazierfaehigkeit unserer Fender ausgiebig getestet und der Treppenfender hat sich auch in dieser Situation als sehr nuetzlich erwiesen.

Die gestern noch ausgebrachte zusaetzliche Leine war nutzlos - bei Wind aus Suedwest haben wir keine Moeglichkeit, unser Schiff vernuenftig vom Steg weg zu halten. Alles ist leicht schief an Bord, der Salzpott und diverse andere Kleinigkeiten purzeln demzufolge auf den Boden.

Gegen Morgen dann heftiger Regen. Und eine Dauerspuelung in diversen Schapps und vor allem: in unserer Koje. Natuerlich auf meiner Seite :-( …. diverse Buecher sind mal wieder nass, die Kuscheltiere haben einen nassen Popo bekommen, ueberall stehen und liegen Eimer und Handtuecher rum, um das ungewollte Nass aufzufangen.

Das Barometer stuerzt ab und die Windanzeige schiesst hoch: zwei Boen mit 61 und 62 Knoten, der Durchschnitt liegt zwischen 32 und  40 Knoten.

Abgestuerzt - unser Barometer geht ordentlich runter

Abgestuerzt - unser Barometer geht ordentlich runter

 

Das war noch wenig Wind...

Das war noch wenig Wind...

 

 

 

 

 

 

...darf es etwas mehr sein?

...darf es etwas mehr sein?

Die Marineros wandern mit Festmachern bewaffnet ueber den Steg, drueben auf dem Boatyard loest sich erst eine Genua, reisst in Fetzen und wenig spaeter ist der Kran mit viel Blinklicht in Aktion. Kranen heute, bei dem Wind? Eher weniger. Aber es sind 3 Schiffe umgekippt, die werden damit wohl wieder aufgerichtet.

Vorsegel in Fetzen, anderes Schiff komplett umgefallen....Sturmschaeden

Vorsegel in Fetzen, anderes Schiff komplett umgefallen....Sturmschaeden

Wir kontrollieren die Festmacher des Nachbarbootes: die Sobat Kras ist uns bedenklich nahe gerueckt. Was daran liegt, dass die Festmacher so weit nach gegeben haben, dass das Schiff gut 1 1/2 Meter vom Steg weg liegt. Aber alles haelt.  Via SMS und Skype tauschen sich die Crews aus, ob alles in Ordnung ist. Frueher haette man das wahrscheinlich per VHF gemacht.

Der Regen wird staerker

Der Regen wird staerker

 

Kurz darauf versinkt alles im Regen

Kurz darauf versinkt alles im Regen

Eine Windpause nutzen alle aus, um die Fender neu zu justieren und Festmacher durch zu setzen. Stefan kommt rueber und bringt einen Film - Intouchables. Wir sind ja Filmbanausen und kennen ihn noch nicht. Fuer Zeitvertreib unter Deck ist also ausreichend gesorgt.

Schwer zu erkennen, aber die Nachbarschiffe legen sich auch ordentlich in die Leinen

Schwer zu erkennen, aber die Nachbarschiffe legen sich auch ordentlich in die Leinen

Der Wind dreht auf Nordwest, Schwell steht in den Hafen. Jetzt kommt erst so richtig Bewegung in die Sache.

Wie ein D-Zug kommt der Wind wieder daher gerauscht und laesst die Windanzeige auf ueber 40 Knoten hoch schiessen, dann wieder unter auf 28, 38, 41, 36…..das Wasser im Hafen ist schiefergrau – passend zum Himmel. Dann wieder drueckt sich die Sonne durch. Wetter-Wechselspiel.