Werner schwingt die Schleifmaschine. Ich habe meine Arbeit mit Bohrmaschine und Schleifbuerstenaufsatz kurz unterbrochen: Kaffeezeit! Sitze jetzt in der Sonne und geniesse die Waerme, den Blick.

Unsere niederlaendischen Nachbarn schraeg gegenueber packen ihren Spinnaker aus. Gigantisch und fuer die beiden als bekennende „Lazy-Sailor“ zu gross. Mit nach Hause soll er und Platz machen fuer den Gennaker. Mit dem Auto sind die beiden gestern gekommen und mussten erstmal feststellen, dass ihr Anker samt Powerball verlustig gegangen ist. Jeden Tag (fast) spazieren wir 1-2mal an den Schiffen vorbei, aber wann der Anker nicht mehr am Bug hing – das koennen wir leider nicht sagen.

Aber es faellt uns ein, dass jemand vor einigen Tagen sehr auffällig das Schiff samt Anker begutachtete. GutMenschen wie wir sind, haben wir uns natürlich nix dabei gedacht. Einige Tage später ist derjenige samt Schiff nicht mehr in der Marina und erst einmal weiss keiner so genau, wo er abgeblieben ist. Auch meinte Werner einige Nächte zuvor jemanden auf unserem Zwischensteg gehoert zu haben. Einen Blick nach draussen wagte er zwar, aber es war nix zu sehen und weiter wie bis zu unserem Teller- bzw. Suellrand hat er dann auch nicht mehr geschaut. Vielleicht doch gut, dass wir den 24kg Heckanker waehrend unser Abwesenheit angeschlossen hatten? Der hat ja auch ein handiges Format – im Gegensatz zu unserem 42kg Buegelanker Marke „Zerstoerer“.

Apropos Zerstoerer. Als er das letzte Mal zugelangt und sich auf Guernsey den Heckkorb einer anderen Yacht vornahm, hat das uns bzw unsere Versicherung dieses Tete-a-Tete sagenhafte 1.032 € gekostet! Ob derjenige wohl seinen gesamten Heckkorb saniert hat? Oder ist Edelstahl inzwischen sooo teuer geworden?

Unser Hauptsorgenkind gestern……………

 

....und heute. Jetzt kann die Stelle wieder aufgefuellt werden

....und heute. Jetzt kann die Stelle wieder aufgefuellt werden

Wir schleifen und schrubben, schleifen und rutschen demuetig auf den Knien ueber unser Schiff-chen. Einige kritisch beaeugte Stellen erweisen sich als gar nicht schlimm. Allerdings haben wir am Heck noch eine Stelle, die bereitet uns Kopf zerbrechen: Hier loest sich eine Glasfasermatte die offensichtlich nur auf die oberste Decksfarbenschicht aufgelegt wurde. Das hat sich dann als nicht ganz so haltbar erwiesen. Das wird wohl noch etwas mehr Arbeit.

 

Ansonsten kommen wir gut voran. Telefonat mit Sohn Marc. „Gehst Du endlich mal ans Telefon!“ – „Hallo, wir turnen auf dem Schiff und schleifen“ – „Jetzt noch????“ Dann kommt die Erkenntnis, dass es bei uns evtl. noch hell sein koennte. Korrekt! Und sonnig und deutlich waermer als 5 Grad!

„Hoer auf“ kommt es deprimiert aus dem Telefon. Ich schicke ihm dann doch noch zwei Fotos, vom Sonnenuntergang und vom Berg. Beide um 17:38 aufgenommen. Fuer irgend etwas muss sich der ankuendigende Muskelkater ja doch lohnen!

Und wie wundervoll, luxurioes und herrlich ist dann nach getaner Arbeit eine heisse Dusche! Stundenlang koennte ich unter dem warmen Wasserstrahl stehen.

-)

Gleich ist Feierabend :-)

Und so prasentiert sich der Berg dann noch einmal heute Abend! Immer wieder schoen....

Und so prasentiert sich der Berg dann noch einmal heute Abend! Immer wieder schoen....