Freitag, 28.08.09

Unser Urlaub geht zu Ende. Wir waeren gerne noch geblieben und haetten Daenemarks Kuesten und Gewaesser weiter erkundet. Wenn wir wiederkommen, werden wir und Hund und Schiff fit fuers Ankern haben (hoffen wir).

Hier gibt es doch recht viele Moeglichkeiten, vor Anker zu liegen, was die Bordkasse bei unserer Groessenordnung doch etwas schont. Obwohl wir fuer unser Empfinden in diesem Jahr oft ein moderates Liegegeld zu zahlen hatten.

Ich hatte mir so fest vorgenommen, jeden Tag unsere Erlebnisse aufzuschreiben, beim Vorsatz ist es geblieben. Viel erlebt haben wir jeden Tag, die Abende waren ausgefuellt mit klar-Schiff-machen, Spaziergaenge mit dem Hund, Abendessen, auch mal einkaufen. Kaum dass Zeit blieb fuer einen Daemmerschoppen im Cockpit. Zu oft sind wir einfach nur muede in die Koje.

Einige Tages-„Highlights“ in Kurzform:

Bagenkop-Sonderborg: Raumschotskurs, schoenes Segeln, spaeter achterlicher Wind zunehmend bis 8, in Boeen auch darueber (wie wir erst spaeter erfahren). Beim Einlaufen Patenthalse mit Schaekelbruch unserer Grossschot – Baum rauscht aussenbords, grosser Schreck und die Befuerchtung, dass ein groesserer Schaden entstanden ist. Wir sichern den Baum erst einmal provisorisch und pruefen die Sache in Sonderborg in Ruhe. Glueck gehabt, sonst ist alles heil geblieben, verletzt wurde auch keiner von uns!

Sonderborg-Dyvig: Fahrt unter Maschine, kurzzeitige Verwirrung angesichts der vielen Buchten. Fast waeren wir in die falsche Bucht eingelaufen. Vorsichtiges eintasten in die Dyvig-Bucht: enges Fahrwasser, wenig Wasser unterm Kiel. Schweinswale in der Bucht beobachtet (nein, wir sind nicht schwimmen gegangen, es waren „echte“ Schweinswale!).

Resuemee unserer „Reise“:

Viele, nette Menschen mit und ohne vierbeinige Begleiter sind uns begegnet. Wir hatten freundliche und nette Reaktionen auf unseren „Wackel-Dackel“, nette Hafenmeister, schoene Haefen ebenso wie ungewoehnliche Begegnungen wie z.B. den Eisverkaeufer auf einem Segelboot in Sonderborg. Unser Hund hat erstaunliche Fortschritte in punkto Bordleben und Bewegung an und unter Deck gemacht. Seine Eigenheiten und Reaktionen oder Aktionen haben uns oft erstaunt und auch amuesiert: Z.B. wie er uns klar macht, wann er im Salon schlafen moechte und wann im Cockpit. Die Gelassenheit, mit der er sich auf seinem Lieblingsplatz hinterm Steuerrad unter Schoten und Fallen „begraben“ laesst, mit der absoluten Gewissheit, dass wir ihn auch wieder ausgraben werden, hat sich glaube ich auch zu einem Grossteil auf uns uebertragen. Die Uhren gingen vollkommen anders in diesen Wochen an Bord.

Zum Abschluss bekommen wir noch eine ordentliche Seewasserdusche. Das kommt davon, wenn man partout in eine bestimmte Richtung muss. Die Zeit draengt uns nun doch etwas. Schliesslich koennen wir den Kanal nun nicht mehr in einer Gewalttour von einem Tag hinter uns bringen. Und so erwischen uns Schauer und Windstaerke 8-9 sowohl auf der Ostsee wie auch spaeter im Kanal quasi eiskalt. Alles andere als gemuetlich. Wir trauern den schoenen Segeltagen nach als wir in das dicke Oelzeug gepackt in die Kieler Bucht einlaufen. Noch einmal ein kurzer Stop in Holtenau, dann geht es auch schon in die Schleuse. Bezahlen beim Schleusenmeister, dann weiter Richtung Rendsburg – Windstaerke 8-9 voll auf die Nase und das im NOK! Wir legen noch einmal in Rendsburg fuer einen kurzen Proviantstop an. Das geht hier prima und der Supermarkt liegt nur einen Steinwurf entfernt. Buster inspiziert ebenfalls kurz das Gelaende und dann geht es auch schon wieder Richtung Gieselaukanal, wo wir wieder uebernachten werden.

Beim Anlaufen des Backbordseitigen Steges haben wir erst kurze Grundberuehrung: der Skipper war etwas zu weit ans Ufer gekommen, dann zwingen wir einen Angler, sein Angelzeug in Sicherheit zu bringen. Im letzten Daemmerlicht war er nicht als solcher zu erkennen, wir dachten, er wolle uns beim Anlegen helfen. Wir entschuldigen uns und nehmen Anlauf auf den Steuerbord-Steg. Der ist auch mit Holz belegt und somit fuer Busters Hundefuesse besser geeignet. Perfekt fahren wir im allerletzten Daemmerlicht in die Luecke zwischen zwei kleineren Booten. Wir hatten ja auch zwei Wochen Zeit zu ueben :-)!

Unser Hund ahnt offenbar, dass unser Urlaub dem Ende zugeht. Jedenfalls ist er sehr unmotiviert, hier einen laengeren Spaziergang zu absolvieren und wrd zum ersten Mal etwas unwirsch von seinen beiden Zweibeinern ermahnt, doch wenigstens noch ein paar Meter weiter zu laufen. Schliesslich beugen wir uns seinem Sturkopf und drehen ab. Buster kann es gar nicht erwarten, wieder aufs Schiff zu kommen und moechte heute die Nacht auch unter Deck verbringen.