In Holtenau treffen wir zwei Feststellungen: so viele Einhandsegler sind uns bis dato noch nicht bewusst begegnet und es fahren mehr Schiffe von Kiel Richtung Brunsbuettel wie umgekehrt. Letzteres liegt natuerlich daran, das die Ferien in einigen Laendern zu Ende gehen. Den Grund fuer ersteres haben wir nicht gefunden, die „Betroffenen“ allerdings zu diesem Thema auch nicht interviewt.
Wir legen erst nach Mittag ab. Da unser Hund auf die Salzwasser-Kur gestern erwartungsgemaess mit Durchfall reagiert hat, moechen wir nicht losfahren ohne erfolgreichen Gassi-gang. 13:30 sind aber auch unsere Leinen los. Wir ziehen die Genua raus und beschliessen Faulenzersegeln nur mit diesem Segel. Nach einigem Hin und Her bezueglich des heutigen Zieles nehmen wir Kurs auf Maasholm.
Die Hoehe, die unser Schiff laeuft, begeistert uns wieder einmal und wir schaffen es, bis kurz vor die Ansteuerungstonne zur Schlei unter Segel zu laufen. Werner meint, ich koenne auch schon „die kleine,gruene Tonne“ ansteuern, stellt dann aber fest: „oh, da sitzt ja einer drin“ – hm, dann ist das wohl eine Tonne in Fahrt oder eine Angeltonne?? Ich halte mich auf jeden Fall lieber an die richtige, die grosse rot-gruene !
Unsere Hoffnung, noch einen Platz an der Pier im Maasholmer Hafen, macht ein Blick durchs Fernglas zunichte. In die letzte frei Luecke passen gerade noch 10/11 meter Schiff, aber keine 15! Ein Anruf beim Hafenmeister gibt uns die Erlaubnis, im Fischereihafen hinter der 2. Bruecke fest zu machen. Wir zweifeln etwas, ob wir hier wirklich richtig sind, aber da der Herr ueber die Liegeplaetze schon Feierabend hat und uns auch sonst keiner vertreibt, beschliessen wir, korrekt zu liegen.
Nach Fish (Fischfilet im Bierteig) und Chips (Pommes) Maasholmer Art vom Imbiss sitzen wir an Deck und geniessen das Treiben in einem noch aktiven Fischereihafen. Nachdem der 3. Kutter unter voller Beleuchtung eingelaufen ist, hat der Staplerfahrer am Kai seinen Einsatz und irgendein Aggregat ist ebenfalls lautstark im Einsatz. Was uns aber alles nicht stoert.
Wettertechnisch war es heute sehr angenehm: knappe 24°C maximal, meist sonnig, ab und an ein paar Wolken, trocken, Wind aus W 3-4 in Boen auch mal 5 – richtig tolles Segelwetter.
Der Hund lag mehr als entspannt in seinem Korb, lediglich das mit den Vorfahrtsregeln war noch nicht so 100%. Warum muessen die immer ausgerechnet meinen Kurs kreuzen???
Unsere An- und Ablegemanoever verlaufen dagegen zu unserer vollsten Zufriedenheit.