Fahrt nach Brunsbuettel – aufgrund widriger Winde wieder einmal unter Motor. Die letzten Meilen rollen wir dann doch noch unsere grosse Genua aus und oh Wunder: nur mit diesem Segel sind wir schnell wie unter Maschine!
Es ist sonnig + warm, wir verpassen knapp die Schleusung in den NOK! 5 Minuten eher und wir waeren noch mit rein gekommen. So duempeln wir vor Topp & Takel geschlagene 2 Stunden auf der Warteposition in der Elbe rum, der Hund fiepst und schaut uns vorwurfsvoll an. Tut uns leid, aber da haben wir jetzt keinen Einfluss mehr drauf. Das naechste Mal rufen wir die Schleuse vorher ueber Funk!
Schliesslich geht aber auch fuer uns das Signal auf weiss und wir laufen zusammen mit einer kleinen Etap in die Schleuse ein. Alle Manoever laufen bestens, auch das Anlegen am Ausweichsteg im NOK. Der Hund nimmt erst einmal einen ordentlichen Schluck aus Wasserschuessel, dann ein Kanalbad (sehr zu unserer Begeisterung, aber er findet es ganz toll) und verrichtet dann auch noch alle wichtigen „Geschaefte“. Gegen 15 Uhr geht es weiter, Ziel Gieselaukanal – vielleicht sogar Rendsburg? Die Sonne brennt vom Himmel und das von Werner mehr als belaechelte Sonnensegel von Ikea bringt uns bei richtiger Positionierung doch etwas wohltuendenen Schatten. Sieht zwar bescheuert aus, aber Hauptsache wir bekommen keinen Sonnenstich und fuer Buster wird es dadurch auch ertraeglicher.
Bei KM 40,5 laufen wir in den Gieselaukanal bzw. in dessen Zufahrt ein. Unter argem Protest meinerseits: das Echolot zeigt gerade mal noch 2,9 mtr. An – und der Skipper laesst mich bewusst im unklaren darueber, wie das Lot ueberhaupt eingestellt ist. Grummel, auflaufen im Gieselaukanal – das war schon immer mein Traum!! Mein entsprechendes Gemaule wird ignoriert und belaechelt und wir laufen auch nicht auf. Hinter der naechsten Biegung taucht ein vertraeumt wirkender, idyllischer Liegeplatz vor der Schleuse auf. Platz satt an den beiden Stegen auf jeder Seite. Wermutstropfen: der Gitterrost an unserem Steg ist für Hundepfoten nicht so wirklich angenehm. Aber sonst: Ruhe und Landschaft satt. Die einzigen Gerausche sind das zwitschern der Voegel, die Geraeusche der auf dem Kanal vorbeiziehenden grossen Schiffe, das Klappern der Schleusenbruecke wenn ein Auto darueber faehrt, Werners Magenknurren….und das fiepen des Hundes. Das Wasser ist spiegelglatt, der Skipper beschwert sich, das ich nicht wie gewuenscht auf diverse Anspielungen seinerseits reagiere. Buster versucht sich als Fliegenfaenger (vergeblich), zwei weitere Boote machen fest, eines davon ist die uns schon bekannte Etap aus der Schleuse, ein traumhafter Sonnenuntergang rechts von uns, vor unserem Bug das knallrote Doppel-Licht der Schleuse, der Hund fiepst immer noch, auf der Wiese faengt eine Kuh das muhen an. Kommentar Werner: „die ruft nach dir“ – Das ist unser erster, richtiger Abend an Bord – wir sind angekommen im Urlaub, angekommen im Bordleben