Am Limit Der grosse Regen hat aufgehört, ich bin zurück am Schiff. Stehe an Deck und schaue fassungslos durch den Cockpitboden in die Motorbilge: geflutet! Einer der Motorenarbeiter guckt mich erwartungsfroh an und ich stammele nur noch fassungslos: Aqua, mucho Aqua???!!!! Si, claro strahlt er mich an. Ich find das weder claro noch zum Strahlen. Erstmal umziehen! in unserem Schlafgemach ereilt mich der nächste Schlag in Form einer völlig durchnässten Matratze. Merde, ich hab das Luk nicht richtig geschlossen und der extrem starke Regen hat natürlich diese klitzekleine, pupsschmale Schwachstelle sofort erkannt und ausgenutzt. Somit sind jetzt noch der dicke Matratzenbezug, das Spannbettlaken, die Fleecedecke zu trocknen. Und das bei nicht wirklich gutem Wetter und zusätzlich zu der sonstigen Wäsche. Und dann noch Bilge leeren? Ich beschliesse, das ist zuviel des Guten und heule mich erst einmal bei Giuliana aus.

Die fackelt nicht lange und zerrt mich zu Senor Jesus, dem ich mein Herz ausschütte. Ein Griff zum Telefon, klärende Worte mit dem verantwortlichen Mechanico und wir werden aus dem Büro gewedelt mit den beruhigenden Worten, ich solle mir keine Sorgen machen, das Wasser käme von dort weil und überhaupt und würde natürlich auch wieder aus dem Schiff rauskommen. Alles wird gut und ich soll mir keine Sorgen machen. Na dann. Wenn Jesus das sagt …..

Bleibt meine Wäsche. Die grossen Teile packe ich kurzerhand im Aufenthaltsraum auf einige Stühle, der Rest muss sehen, wie er mit den Unbilden der Natur klar kommt.

Kurze Zeit später strahlt die Sonne und die Bilge ist wieder weitgehend trocken. Mir ist mittlerweile alles ziemlich wurscht und ich konzentriere mich auf den morgigen Tag. Packe nochmal um, verstaue noch ein paar Kleinigkeiten, räume den Kühlschrank endgültig leer. Gas abdrehen, Wassertank leeren, das Toilettenventil lässt sich partout nicht bewegen. Egal, unsere Lady kommt ja an Land, da sind geschlossene Seeventile nicht so elementar. Trotzdem ärgert es mich, das ich das Teil nicht bewegen kann.

Völlig erschöpft falle ich am frühen Abend auf den immer noch stellenweise etwas feuchten Schaumstoff und schlafe trotzdem relativ fest und tief. Da haben auch Piratas keine Chance.