Jahres-Archiv 2015

Catch of the day

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?Iguana!!!? ? ?Mike!!! Don?t touch him!!!!!!? ? zwei kleine dunkelhäutige Jungs, eben noch brav auf der Wiese sitzend und ihrer Mutter/Tante/Schwester lauschend, spurten über die Wiese des kleinen Parks vor dem Renaissance-Hotel. Der Iguana spurtet mit ausgefahrenem Fahrwerk über den makellosen Rasen ins Gebüsch, keine Chance für die beiden Jäger. Noch eine ganze Weile verfolgen uns ihre aufgeregten Rufe, ihr Lachen. Behende turnt ein ein kleines Mädchen im quietschgrünen Kleidchen am Monument der hochgeschätzten niederländischen Königin hoch. Die Mutter ist hier weniger besorgt; keinerlei Ermahnung, wieder runter zu kommen. Zwei Radfahrpolizisten im ebenfalls neonfarbenen Dress rasten im Schatten einer Palme, wischen sich die Schweisstropfen vom Gesicht. Über den gewunden Weg zischt ein neongrünes Etwas in die niedrigen Büsche der Parkbeete: ein kleiner aber auffallend gefärbter Leguan. Leguane, Iguanas, die wilden Esel, Ziegen ? auf Aruba haben alle diese Tiere übrigens absolutes Wegerecht. Und auch wir Fussgänger werden bevorzugt behandelt: sobald man auch nur Anstalten macht, die Strasse queren zu wollen, halten die Autos an. Das ist auch gut so. Denn Fussgängerampeln haben wir bislang überhaupt keine gesehen und die sog. Zebrastreifen sind auch nicht allzu häufig präsent. Wir bummeln am Strand entlang Richtung Renaissance Marina. Von den schnellen Hochseefishingbooten mit ihren hohen Türmen und meterlangen Angeln wird der ?catch oft he day? auf den Steg gepackt und ausgenommen. Hier liegen sie, mit starren, gebrochenen Augen, die Golddoraden, Wahoo?s und Tuna?s. Aus dem Meer gerissen von jungen, braungebrannten, muskulösen Männern und bleichen Urlaubern. Ob sie wohl in irgendwelchen Restaurants heute Abend auf den Tellern der Touristen landen? Oder in den Familien der Jungs verzehrt werden? Die Kreuzfahrtpier liegt verlassen, nur wenig Betrieb herrscht an der Souvenirmeile. Für die wir uns aber auch nicht interessieren. Unser Ziel heisst ?Ling & Sons?. Laut Hafenmeister und den niederländischen Ankernachbarn ein wirklich guter, grosser Supermarkt. Also zotteln wir die Strasse nordwärts, bekommen allerlei Geschäfte und Firmen zu sehen. Samstag, vieles ist geschlossen. Manches auch für immer. Umwege fördern die Ortskenntnis ? wir fördern unsere, in dem wir auch mal quer gehen, von den direkten Kursen abweichen. Nicht immer positiv ausfallend, aber lehrreich und interessant allemal. Auch heute bewährt sich diese Strategie, wir erreichen den grossen Supermarkt über den Hintereingang und sind baff erstaunt, dass er sooo gross ist! Das Markenlogo ?Ch? auf einigen Produkten am Eingang macht schnell klar, das wir mit Ling & Sons auch gleichzeitig den von den Nachbarn erwähnten Albert Heijn Markt gefunden haben! Gegen das Angebot hier kann der Price-Smart ja glattweg einpacken. Obst, Gemüse, Käse, Fischtheke, Fleischtheke, Backwarenabteilung ? hier werden wir definitiv nicht zum letzten Mal gewesen sein. Und schlagen auch schon mal halbherzig zu. Unser catch of the day besteht aus Stroopwaffeln und Apfelkeksen. Gemütlich traben wir auf dem breiten und fein gepflasterten Gehweg zurück, halten Ausschau nach Bushaltestellen, die aber nicht wirklich oft vorhanden sind. Den Weg vom Supermarkt vollbepackt per pedes bis zu unserem Dinghi …. das wird eine sportliche Herausforderung, der wir uns dann wohl eher gegen Abend stellen werden.

Am Restaurantsteg vor dem Surfside Beach Club wird unser Dinghi bereits stilvoll illuminiert: Kerzenständer weisen den späteren Restaurantgästen den Weg zum ebenfalls gemütlich beleuchteten Pavillon. Das Restaurantpersonal kennt uns schon, man winkt sich freundlich zu. Dann scheuchen wir kurz die Möwenschar auf, die sich allabendlich auf dem Bootssteg und den Dalben versammelt um ja keinen evtl. im Wasser landenden Happen zu versäumen. Täuscht das oder ist es heute wirklich etwas ruhiger auf unserem Ankerplatz? Es ist! Der Windgenerator säuselt zwar stetig aber doch ruhig vor sich hin, eine angenehme Brise weht durchs Cockpit - so lässt es sich aushalten. Dafür gab es aber auch keinen Sonnenuntergang und der Mond wird sich auch durch einige Wolkenschichten durchbeissen müssen. Man kann eben nicht alles haben.

Erkundungstour

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Price Smart heisst das Zauberwort. Überhaupt sind wir ja eher an den Normalo-Einkaufsläden interessiert, die da heissen Do-it-yourself (oder hier auch Koymanns), Leaderprice, Pricesmart etc. Auch Autozubehör, Elektronikläden u.ä. wird gerne genommen. Daher schlagen wir von der Bibliothek (Internet) her kommend mal einen anderen Weg ein als den schon bekannten. Und landen prompt in einer Art Gewerbegebiet. Mischgebiet würde es in Deutschland heissen. Denn hier wohnt man auch, nimmt einen Snack zu sich oder lässt sich die Haare föhnen. Auffallend viele Immobilien aller Kategorien sind entweder leerstehend oder zum Verkauf. Zeichen wofür? Wird einfach nur an einer anderen Stelle expandiert, ist das hier eine tote Zone? Am Ende der Strasse finden wir plötzlich und unerwartet (naja, nicht ganz) den angepeilten Supermarkt. Price Smart, ähnlich Metro. Einkauf nur mit einer Mitgliedskarte. Für die eine Jahresgebühr fällig wird. Angesichts der Zweigstellen evtl. eine lohnende Investition. Ist doch dieser Supermarkt nicht superbillig aber vom Angebot her schon sehr gut. Allerdings wird vieles auch nur in Grossgebinden angeboten. Die Familienpackung Wurst ist bei uns an Bord bei den hier herrschenden Temperaturen schon grenzwertig, Dank raffinierter Zipp-Vakubeutelverpackung aber durchaus eine Option. Aber noch schauen wir uns hier nur um, haben noch keine “Eintrittskarte”. Kommt noch. Zurück geht es in den Sonnenuntergang hinein und wir lernen einen anderen Strandabschnitt kennen. Kleine Bars reihen sich hier aneinander, ganz offensichtlich geht hier am Abend und zumindest am kommenden Wochenende die Post ab. Gleich daneben eine Art Kindergarten mit grossem Spielplatz. Vor einem anderen Restaurant (oder was auch immer das Reflexion sein mag) steht neben der obligaten Strandbestuhlung auch eine Art Himmelbett. Sehr dekorativ. Und an einem Auto wird ein Reifen gewechselt. Das kommt uns sehr bekannt vor, die hiesigen Strassenverhältnisse scheinen der Haltbarkeit der Pneus nicht gerade zuträglich. Dabei sehen die Strassen gar nicht so schlecht aus. Und der kombinierte Fussgänger-Radeweg vom Strand entlang des Flughafens ist gar vom Allerfeinsten. Aufforstung inclusive. Der Käptn erwägt doch ernsthaft, die Fahrräder auszupacken ….. ich sag da jetzt nix zu. Bin schon froh, wenn wir einigermassen Salzwasserfrei an Land und wieder zurück kommen.

….Zeit

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“Ihr habt ja jetzt Zeit. Seid frei, zu tun, was euch gefällt !”. Mit einem kleinen Anflug von Neid hören wir diesen Satz in verschiedenen Variationen immer wieder. Zeit, ja die haben wir. Die benötigen wir aber auch, dauert doch alles bei uns deutlich länger als im früheren Landleben. Wir sind entschleunigt, meistens. Manchmal aber werden wir ziemlich hektisch und manchmal geht alles viel zu schnell: viel zu schnell ist gemeinsame Zeit mit lieben Menschen vorrüber; viel zu schnell geht ein wirklich schöner Tag zu Ende; viel zu schnell kommt die Mole näher und Fender sowie Leinen sind noch nicht an Ort und Stelle ?. Viel Zeit verbringen wir mit Behördengängen, damit auf den Bus zu warten, mit profanen Alltagsdingen. Aber das Thema hatten wir schon, irgendwann einmal. Hier geht es eher um die Zeit, die wir für unsere Reise so “eingeplant” haben. “Wie lange wollt ihr denn unterwegs sein?” Gute Frage. Können wir bitte die nächste Frage bekommen oder gibt es einen Telefonjoker? ?. Wir wissen es nicht. Wollen wir es vielleicht nicht wissen? Gerade dieses “Zeit haben”,  “zeitlos sein” ist doch der Luxus unseres Lebens, unserer Art zu reisen. Vor allem in unserem Alter. Ist man jung, sieht das noch etwas anders aus. Dann ist eine solche Reise sicherlich eher eine kurze Etappe, ein prägendes Erlebnis, auf das man im weiteren Leben aufbauen kann. Unsere Lebenszeit dagegen ist schon etwas fortgeschritten, da warten manche Dinge nicht mehr auf uns, sind bereits gelebt. Und vielleicht bewahrt uns dieses “Zeit lassen” auch vor persönlichen Enttäuschungen. “Wir wollten in 3 Jahren einmal rund, jetzt hängen wir schon ein Jahr hier in der Karibik/auf Aruba”. Andere geben sich 3,5 oder vielleicht sogar 5 Jahre. Oder sind schon seit 10 Jahren und länger unterwegs und wissen immer noch nicht, wie lange sie unterwegs sein werden. Sind wir nicht beständig und immer unterwegs? Kommen wir überhaupt jemals an? Bleibt vielleicht zeitlebens eine innere Unruhe, eine Rastlosigkeit in uns? Sind wir nirgendwo mehr so wirklich richtig zu Hause? Wanderer zwischen den Welten, zwischen welchen Welten? Müssen wir um die Welt? Ist die Welt, die wir bis jetzt gesehen haben, nicht genug? Müssen wir immer mehr erleben und sehen, immer weiter? Sind wir rastlos auf unsere Art so wie viele andere nach anderen Dingen streben, rastlos sind? Rastlos ist jedenfalls die Zeit. Die uns gefühlt mit 7-Meilen-Stiefeln vorneweg prescht, die wir nicht einfangen, nicht einholen können. Die uns das Gefühl gibt, vielleicht doch nicht mehr alles zu “schaffen” in diesem Leben was wir uns so vorgenommen, gewünscht hatten.

Manchmal fühlen wir uns müde, müde vom Reisen. Vom Schauen, Erleben, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen; vom Sprechen in fremden Sprachen, vom ewigen Wind, von der sengenden Sonne ausgetrocknet, verdampft. Sind des ewigen Reparierens, Kümmerns müde. Wollen einmal ruhig durchschlafen, ohne auf den Anker horchen zu müssen oder die Position zu überprüfen. Einen Teil dieser Müdigkeit kann man in einer Marina aufarbeiten, für andere Bereiche benötigt man eine Auszeit. An Land, in einem ganz anderen Land. Zuhause, bei der Familie, bei “alten” Freunden. Bei Menschen, die uns schon ewig kennen, denen wir nicht immer alles von vorn erzählen müssen. In einem Land, dessen Vielfalt und Möglichkeiten so verblüffend gross sind. Wo es alles irgendwo/irgendwie gibt. Wo wir kurze Wege und für alles andere ein Auto haben. Wo wir verstanden werden wenn wir in unserer eigenen Sprache sprechen. Diese Auszeiten sind uns wichtig, anderen eher nicht. Und sie verlängern unsere Gesamtreisezeit. Denn in gewisser Weise bewegen wir uns ja nicht vorwärts in dieser Zeit, bleiben stehen und bewegen uns doch. Bereiten Geist und Seele vor für Neues, ruhen aus, rasten und tanken auf. Klingt verrückt? Ist es vielleicht auch, irgendwie. Nichtsdestotrotz empfinden wir es so. Und es fühlt sich auch nicht schlecht oder schlimm an. Es ist ganz einfach ein auf sein Inneres hören und danach handeln. Und tun wir das nicht viel zu selten? Weil wir vielleicht keine Zeit dazu haben - oder sie uns nicht geben/nehmen? Zeit zu haben für eine Aus-Zeit, auch das ist ein Luxus, den wir geniessen. Dann ist es auch keine Zeit, die irgendwo fehlt, die uns auf eine andere Art davon läuft. Es ist eine schöne Zeit, die uns viel gibt. Und jetzt nehm ich mir Zeit, die Möwen und Pelikane bei ihren akrobatischen Flugübungen zu beobachten. Oder mache es wie die Möwen gestern auf den Pollern vorm Restaurant: sitze einfach nur da und schaue in eine Richtung. Zeit dafür hab ich ja. Werner schält heute die Bratkartoffeln :-))

Mit dem Dinghi zum Varadero Aruba

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26.11.2015 ? Auf dem Varadero von Aruba Irgendwann hatten wir doch schon mal beim Varadero auf Aruba angefragt, ob wir auch hier evtl. unser Schiff überarbeiten können?.. die entsprechenden Emails sind längst gelöscht, nichts ist mehr davon zu finden. Wo wir nun hier so unsere Tiefenerfahrungen gemacht haben, interessiert uns aber brennend, ob wir denn überhaupt ohne Probleme zu dem Varadero gekommen wären. Also schwingen wir uns ins Dinghi und preschen gegen Wind, Welle und eine harte Strömung in Richtung Barcadera. Weit voraus zieht der Ausflugssegler Tranquila seine Bahn, mit stark gerefftem Grosssegel. Der kennt sich aus, weiss, wo er fahren kann. Irgendwo hier soll doch ein markierter Zufahrtskanal sein? Wir können weit und breit keine Tonnen erkennen. Die dicken, roten an backbord sehen nach allem möglichen aus, aber nicht nach Fahrrinnenmarkierungen. Und die unmotiviert dicht beiander liegenden weissen kann man auch nicht als solche deuten. Ein Stück weiter schälen sich dann aber doch tatsächlich ordentliche und gut sichtbare rote und grüne Baken aus der Wasserfläche, eine schmale Zufahrt zum Varadero Aruba markierend. Kurz vor den Stegen hat man dann aber wieder die freie Wahl. Bedenklicherweise liegen nur wenige und nicht ganz so grosse Segelboote an den Stegen, die Motorbootfraktion ist eindeutig in der Überzahl. Rundherum verteilt liegen noch ein paar Schiffe, einige wirken verlassen, einen Catamaran erkennen wir wieder, ein kurzzeitiger Nachbar auf Curacao. Wir machen das Dinghi fest und schlendern übers Gelände. Vor einer noch geschlossenen Bar kommen wir ins Gespräch mit der Bordfrau eines kanadischen Segelbootes. ?I?m only responsible for the cleaning on board? verweist sie uns zu Tiefgangs- und Ankerfragen an ihren Mann Adam. Der wuselt aber noch mit dem Sohnemann an Deck des gerade ins Wasser gesetzten Bootes herum. Selbst die kleine Tochter weiss besser, wie gross das eigene Boot ist. Aber: die Familie ist gemeinsam unterwegs, das ist viel wichtiger. Auch wenn ich gleich die Frage gestellt bekomme, ob ich das Bootleben liebe. Meine spontane Antwort ?meistens, aber manchmal hasse ich es auch? lässt sie verständnissinnig nicken, geht ihr wohl auch so, zeitweise eben. In einer Art Aufenthaltsraum sitzen zwei junge Damen, eine ausgebildete Grundschullehrerin und ihre vielleicht 10jährige Schülerin. Sie freut sich total, dass wir gekommen und uns vorgestellt haben. Das mache sonst niemand. Seit 2 Monaten hat sie mit niemand fremdem mehr in ihrer Heimatsprache gesprochen, solange ist sie als Lehrerin auf einem Schweizer Catamaran angestellt, segelt mit der Familie über die Meere ? wenn denn der Cat irgendwann mal wieder ins Wasser kommt. Denn der steht nun schon recht lange hier auf dem Boatyard: Kurzschluss, Brandschaden, Ärger mit der Versicherung, schleppender Reparaturfortgang. Dabei wollte die Familie in 3 Jahren um die Welt. Hat den Cat hier in der Karibik aus einer Charterflotte erworben, renoviert und ausgerüstet. Jetzt hängen sie schon so viele Monate auf Aruba. Wo sie nur hin gesegelt sind, weil Freunde hier sein wollten. Die Freunde sind nie hier angekommen, sitzen auf Curacao und der Skipper des Catamarans lässt erstmal seinen Frust und Ärger über all das heraus. Jetzt wollen sie zurück nach St. Maarten und Werners Informationen über die Windverhältnisse auf diesem Kurs bringen weder Bordfrau noch Skipper viel Freude. Wir wiegeln erstmal wieder ab, vielleicht kommt ja ein schöner Norder (für uns jetzt nicht ganz so günstig) für ein paar Tage, der sie rüber schiebt. Während unserer Unterhaltung donnern die Flugzeuge neben dem Boatyard über die Lande- und Startbahn, unter dem Schiff jault die Schleifmaschine mit der ein Mitarbeiter des Yards das Coppercoat wieder aktiviert. Einen etwas trostlosen Eindruck macht der Boatyard, auch wenn Kran und Roddtrailer gut in Schuss sind. Insgeheim beglückwünschen wir uns zu unserer Entscheidung für den Haule out auf dem Boatyard der Curacao Marine. Die Aussage, dass man auch schon mal ein Schiff mit 9feet Tiefgang (wir haben 8 feet) aus dem Wasser genommen hat - bei absolutem Hochwasser - finden wir nicht so wirklich überzeugend. Auch wenn wir hier nur eine Momentaufnahme zu Gesicht bekommen, ist Curacao doch sicherlich in vielen Bereichen für Langfahrtsegler die bessere Wahl. Aruba wird wohl eher die Insel der Kreuzfahrer und Hotelurlauber bleiben. Und die der Venezulaner, die hier in Scharen einfallen um mittels der hiesigen Geldautomaten ihre Bolivarkonten in Dollar umzuwandeln. Und mit Gewinn evtl. auch wieder zurück. Zurück geht es auch für uns wieder, mit der Welle, gemächlich am Renaissance Strand vorbei tuckernd. Ganz klein liegt unser Zuhause vor der Kulisse gleich dreier Cruiserliner. Aber es ist unser Zuhause und wir können hier bleiben, solange es uns gefällt, kein Signalhorn trötet uns zurück an Bord. Denn wir haben Zeit ?..und wir haben Freunde, auf die wir uns verlassen können. Die Verabredungen einhalten und auch sonst für uns da sind. Das ist ein schönes, ein gutes Gefühl.

Erste Eindruecke von Aruba

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I love Aruba - ob Aruba uns liebt, naja. Der erste Gang führt uns zur nahe gelegenen Library. Wie war noch mal das Wort auf niederländisch? Ich umschreibe gekonnt und der nette Herr vor dem adretten Wohnhaus meint: “ah, de Bibliothek” - ja klar, hätte ich auch drauf kommen können. Wir sind nah dran und bald auch drin. Im www. Es lässt sich aushalten hier in der Library. Sogar trinken und essen könnten wir was - wenn wir den die hiesige Währung schon in den Taschen hätten. Also machen wir uns auf die Suche nach einem ATM. Mit einer kleinen Verzögerung: am Strassenrand parkt ein etwas älteres Auto. Die dazugehörige Dame sucht in ihrem Kofferraum nach dem Reifenwechselzubehör - Plattfuss vorne rechts. Klar, dass der Käptn seine Hilfe anbietet. Leider ist das Reserverad dermassen luftlos, dass es bei Belastung ebenfalls ziemlich geplättet vor uns “steht”. Nutzt nix, jetzt muss die Dame doch Hilfe rantelefonieren. Ein Mann kommt an das davor geparkte Auto, sieht das Malheur der Dame und kontrolliert erst einmal seine eigenen Reifen. Hilfe bietet er allerdings keine an.

Der Weg in die Stadt führt am Strand und einer kleinen Parkanlage vor dem Renaissance-Hotel entlang. In einer Mall direkt am Hafen vermuten und finden wir einen Geldautomaten. Leider ist der ziemlich unwillig und spuckt keine Scheine aus. Allerdings nicht nur bei uns, die Schlange der Kunden wird lang und länger, alle versuchen mehrfach ihr Glück, können es nicht fassen: kein Geld! Also weiter, entlang des Yachthafens auf in die nächste Shoppingmall. Die ist riesig, mit mehreren Abzweigen, weihnachtlich dekoriert und bietet Käufersherz so ziemlich alles, was es an Nobelmarken evtl. begehren könnte. ATM - Fehlanzeige, hier bezahlt man offenbar nur mit seinem guten Namen. In einer Einkaufsstrasse werden wir dann endlich fündig, wieder kein Geld. Ein Ladeninhaber weist uns den Weg zu einem 3. Automaten, der uns dann endlich wieder zahlungsfähig macht. Allerdings scheint die Zahlung in Dollar hier auch kein Problem zu sein; auf fast allen Preisschildern sind die Preise in beiden Währungen angegeben. Was uns allerdings bei der Aktion auffällt (weil die jungen Leute ebenfalls Bargeld abheben wollen): es scheinen hier sehr viele offensichtlich nicht ganz arme Venezulaner unterwegs zu sein. Klar, ist ja auch nicht weit von hier nach Venezuela.

Die zunehmende Dämmerung mahnt zur Rückkehr an Bord. Die ersten Stunden auf Aruba waren schonmal ganz interessant. Wenn wir jetzt noch einen Supermarkt oder ähnliches finden, dann sind unsere Grundbedürfnisse fürs erste abgedeckt. Lange sitzen wir bei Vollmond im Cockpit, winken John & Jessie zu, die Richtung Venezuela und Kolumbien davon segeln. Was für ein Privileg, so jung eine solche Reise machen zu können.

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