Vorgestern noch verwoehnt mit weitgehend Sonnenschein – gestern dann das Kontrastprogramm: Regen! Und den mehr oder weniger durchgaengig ab dem fruehen Morgen.

Der Donnerstag ist mit Stegkloenschnacks und gegenseitigen Besuchen zackig verflogen. Und der Freitag steht ebenfalls im Zeichen der Kommunikation. Geselliges Beisammensein an Bord der Naja zur Spaetstueckzeit, am Nachmittag trifft sich die ganze Bande (Inge, Uschi, Ralf, Michael, Werner und ich) in der Alcaidesa Lounge-Bar und vertreibt sich die Zeit mit Kaffee trinken, Hamburger essen, Fachsimpeln, im Internet surfen, ueber die beste EPIRB und ueber Sinn und Unsinn der modernen Technik diskutieren. Eric & Peer erweitern die Runde zeitweise und auch wenn Eric ein ganz passables Deutsch spricht bzw. viel versteht, wird dann immer wieder zum Englischen gewechselt.

Trocken und geschuetzt sitzen wir vor der Bar, bestaunen das wechselnde Bergpanorama (zeitweise versinkt der Brocken komplett in einer grauen Regenwand), schaetzen die aktuelle Windgeschwindigkeit (sind es 30 oder doch 35 Knoten oder eher darunter – wer bietet mehr?). Auf der einen Seite der langen Tafel sitzen die www-Junkies in Form von Ralf, Michael und Elke. Bewaffnet mit Laptop, Ipad und einem etwas kleineren Tabletpc. Auf der anderen Seite halten Inge, Uschi und Werner den Technikfreaks gegen und unterhalten sich. Natuerlich auch ueber uns Junkies :-))! Ralf bekdommt keinen Zugang zum WLAN der Bar, Michael und ich „sind drin“… allgemeines Grinsen und Kommentare wie ‚ja klar, die beiden blockieren alles‘ oder ‚wir haben die Tuer zu gemacht (gemeint ist damit eigentlich die Tuer zur Bar)‘ bewegen Ralf zu einem kleinen Ortswechsel. Irgendwann findet aber auch sein Laptop den Weg ins www und alles ist gut.

Achim rettet sich bei stromendem Regen samt Dieselkanister vom Taxi in die Bar und wartet bei einem Cerveza den Schauer ab.

Irgendwann loest sich die Runde dann doch auf, alle streben zu ihren kuscheligen und mehr oder weniger warmen Hoehlen zurueck. Aber nicht ohne vorher noch einen schnellen Blick auf wetteronline geworfen zu haben. Samstag und Sonntag sieht eindeutig sonniger aus, wenn auch noch relativ viel Wind angekuendigt wird. Inge fragt: „Und was sagen sie fuer heute?“, gibt sich aber mit meiner Antwort „Da steht, schau aus dem Fenster!“ nicht so wirklich zufrieden. ‚Zeitweilig Regenschauer‘ erscheint uns dann aber auch nicht als wirklich vertrauenswuerdige und ernstzunehmende Prognose. Wir streichen das zeitweilig und ersetzen es mit durchgaengig, kommen dann aber doch zwischen zwei ergiebigen zeitweiligen Schauern relativ trocken nach Hause.

Dany und Achim waren den ganzen Tag schon damit beschaeftigt, ihren Dieseltank zu entleeren und zu saeubern. Da der Motor sich nach einigen Stunden Fahrt verabschiedete und die Filter nicht so wirklich sauber waren, vermuteten sie Algen im Diesel. Jetzt kommt gaanz viel Grotamar und frischer Diesel von der Autotankstelle rein und die Sabrina-Crew ist gespannt, ob es daran lag.

Der Abend klingt in trauter Zweisamkeit unter Deck aus.

Die Nacht dagegen ist wieder etwas unruhig. Der Wind legt zeitweise nochmal kraeftig zu. Die kurzen Atempausen scheinen nur dazu da, um mit der Gewalt und dem Getoese einer Lokomotive aufs Neue heranzujagen und uns kleinen Menschenwuerstchen eindrucksvoll zu demonstrieren, was das himmlische Kind so drauf hat. Es blitzt und donnert auch kurz. Decke ueber die Nase und ja nicht rausgehen. Dazu platscht mal mehr mal weniger starker Regen aufs Deck. Prompt ist unser Schlaucherl heute frueh wieder gut gefuellt und ich stehe fast bis zu den Knien im Wasser beim ausschoepfen. Die arme Uschi! Bei dem Niagara-Regen am Dienstag war das Dinghi schon einmal randvoll und die Gute hat es ausgeschoepft :-))!

Immerhin zeigt sich jetzt zum Fruehstueck die Sonne. Das Bettzeug haengt gut gesichert zum Lueften und Trocknen draussen. Denn leider haben letzte Nacht auch wieder einige dicke Wassertropfen ihren Weg auf mein Bettzeug gefunden. So bekommt das Wort Wasserbett hier an Bord gleich eine mehrfache Bedeutung ;-). Mal sehen, wann wir diese Leckagestelle gefunden und abgedichtet haben.

Aber jetzt gibt es erst einmal Fruehstueck. Und dann geht es zum Einkaufen. Der Kuehlschrank ist jetzt doch ziemlich leer.

'Die Deutsche Klugscheisser-Stammtisch'(O-Ton Eric) trifft sich in der Marina-Bar