Monats-Archiv Oktober, 2016

gute Seele

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gestatten: Jose, gute Seele und Jeffe des Werftgeländes. Zuständig für alle technischen Fragen, für Seglerfahrdienste und immer heisst es “todo bien”

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Alles platt

Jose in seinem Element - der Plattmacher

Jose in seinem Element - der Plattmacher

Was rumpelt und pumpelt unter unserem Schiff?

Das ganze Schiff vibriert. Es rumpelt und pumpelt, rattert und scheppert. Ganz normales Werftgeräusch? Nein, nicht so ganz.

Denn der Verursacher ist eine Art Planierraupe und drauf hockt der unermüdliche Jose. Hin und her, hoch und runter, kreuz und quer walzt er alles platt was sich ihm in den Weg stellt. Das ist jetzt, nach Feierabend, nichts mehr. Und so nutzt er die Gunst der abendlichen Stunde und walzt und walzt. Befestigt den von den breiten Travellift-Reifen aufgewühlten Boden, stampft die wieder verfüllten Regenlochkrater endgültig fest.

Und wir haben freien Blick aufs Wasser. Guantanom Bay Express ist einfach weg. Sang- und klanglos und ohne sich von uns zu verabschieden wurden die Trossen los gemacht und der Stahlklotz ist ganz still und heimlich verschwunden. Irgendwas fehlt uns jetzt. Dafür haben wir aber freien Blick aufs Wasser, ganz ungewohnt. Und auf den Rest der Nachbarwerft, auch ungewohnt. Aber auch nicht wirklich schlecht.

(Fotos folgen)

When the rain is coming

Regen, Regen nix als Regen

Draussen auf dem Atlantik tobt Hurrikan Matthew, streift die Küste Kolumbiens glücklicherweise nicht hier bei uns und zieht dann weiter Richtung Jamaica, Hawai und Cuba. Ob es der Monat Oktober ist oder die Ausläufer Matthews, die uns den Dauerregen bescheren, wissen wir nicht.

Die Auswirkungen allerdings sehen wir recht schnell:

Auch die Kolumbianer verfügen über Gummistiefel der Marke extrastark und im Friesengelb. Und über Regenkleidung in verschiedensten Ausführungen.

Die Abwasserkanäle der Strassen dagegen verfügen über keinen guten Abfluss. Trotz breiter, betonierter Kanäle zwischen den Barrios sind viele Strassen recht schnell von schmuddelig-braunen Wassermassen überflutet, durch die sich die Busse und Autos nur langsam hindurch bewegen. Fussmärsche entlang der Strasse zum Geldautomaten oder zur Bushalte werden zur Schlitterpartie, alles ist rutschig und man muss gut aufpassen, wo man hintritt.

Gestern Regen, die Nacht hindurch Regen und heute ebenfalls fast durchgängig Regen. Läuft das Wasser jetzt vom Boatyard in die Bucht oder aus der Bucht auf den Boatyard?

Guantanamo Bay Express, der riesige und normalerweise ziemlich unbewegliche Stahlklotz an unserer Backbordseite knarrt und quietscht, schiebt sich leicht vor und zurück. Wind und Welle bringen selbst diese Masse in Bewegung und wir lauschen andächtig auf das Heulen des Windes in unserem Rigg, spüren dem leichten Beben unseres Schiffes nach. Ist da irgendwas anders? Haben wir vielleicht zu wenig Stützen unterm dicken Schiffsbauch?

Die Luken sind dicht geschlossen und übers Cockpit ist eine zweite Plane gespannt. So allmählich weicht trotzdem alles auf, findet das Wasser seinen Weg irgendwie überall hin. Nichts trocknet mehr. An Aussenarbeiten ist bei dem Wetter nicht zu denken und der für heute geplante Einkaufstrip zum Olympica Supermarkt fällt buchstäblich ins Wasser - denn jetzt zur Strasse hoch, auf den Bus warten und dann mit allen Plünnen wieder zurück zum Schiff? Durch diesen strömenden Regen??? Näh, so gross ist der Verpflegungsnotstand bei uns an Bord wahrlich nicht, da kommen wir doch noch gut durch einige Regentage durch.

So widmen wir uns ausgiebigen Internet-Sessions, gucken Filme und malern zwischendurch die gestern noch fix erworbene Holzplatte. Die soll dann zu Einlegeböden für den Kleiderschrank verarbeitet werden - wenn es denn mal aufhört, zu regnen und die Farbe trocken ist.

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