Es prasselt. Draussen, vorm Haus. Feuer ist mein erster Gedanke. Aber kein Feuerschein ist zu sehen, keine Rötung weit und breit. Noch nicht mal von der untergehenden Sonne. Denn die ist schon weg, Dunkelheit senkt sich über die Marsch, die Bäume sind kohlschwarze Schatten.

Wind ist aufgekommen, weht auch noch die letzten Eicheln von den Bäumen. Die prasselnd und raschelnd auf die Erde fallen. Die letzten Wochen gab es immer wieder harte Einschläge auf den hier am Waldrand geparkten Autos. Eicheln donnerten vereinzelt und mit Wucht aufs Blech. Das es keine Dellen gab, grenzt fast an ein Wunder!

Für die Eichhörnchen und sonstigen Wildtiere ist der Tisch dieses Jahr jedenfalls reich gedeckt. Auch der Walnussbaum im Garten lässt reichlich Nüsse auf den Rasen fallen. Ich bin gemein und sammele viele davon ein, bevor sie von den Eichkatzen geknackt werden. Wintervorrat für uns, vielleicht auch für die Eichhörnchen. Wenn sie dann wieder über die schneebedeckte Terrasse flitzen, auf der Suche nach Futter. In einem Winter, der in diesen sommerlich-warmen, wunderschönen Oktobertagen soooo weit weg ist. Ein Oktober, der sich so gar nicht nach Herbst anfühlt, der warm und sanft ist. Mit Sonnenblumenfeldern auf denen die gelben Köpfe mit dem braunen Herz noch eifrig mit der Sonne wandern. Ein Oktober mit wenig Regen, zu wenig. Mit Feldern, die beim Pflügen Staub aufwirbeln und die Fenster auch am Abend noch weit offen stehen.

Wäre da nicht das eindeutig immer stärker in rot und gelb leuchtende Laub der Bäume, man könnte meinen, es sei Sommer.

Unser Amberbaum trägt sein leuchtendes Herbstlaub

Unser Amberbaum trägt sein leuchtendes Herbstlaub