Alle Jahre wieder……auch wir koennen uns (noch nicht) der Faszination dieses Spruches entziehen und befolgen ihn somit gnadenlos. Man koennte auch ergaenzen: …..wandern die Schiffe ins Winterlager. Und da unser Winterlager etwas weiter entfernt ist (relativ), wandern wir wie jedes Jahr auf eigenem Kiel dorthin. Zumindest fast.
Aufgrund der momentanen Hoch- und Niedrigwasserzeiten geht es schon frueh aus der Koje: um 5 klingelt der Wecker um halb sechs steht das Schiff vor der Schleuse. Leider haben 2 Berufsschiffe Vorrang und wir passen nicht mehr mit hinein. Aber puenktlch um 6 Uhr sind wir dann an der Reihe und werden nach draussen befoerdert.
Dieses Jahr ist in der Hinsicht ein Novum, als dass die Crew aus drei Maennern besteht: Markus und Bagadur begleiten Werner und ich kann mich auf Taxi-Dienste beschraenken. Auch mal ganz nett. Obwohl ich ja zugebenermassen immer Fracksausen bekomme, wenn ich nicht genau weiss und aktiv mitbekomme, wie die Tour verlaeuft. Zu oft habe ich via Telefon schon irgendwelche Hiobsbotschaften zu Motorausfaellen etc. erhalten und bin dann im Tiefflug via Auto irgendwohin beordert werden um Rettungsaktiionen zu starten.

Ausgestattet mit Listen zu Bruecken- und Schleusenoeffnungszeiten, Telefonnummern und Funkkanaelen ueberlasse ich die Herren aber trotzdem ihrem Schicksal.
Abgesehen davon dass im fruehen Morgengrauen und witterungsbedingten Nebelschwaden einige Tonnen recht schwer auszumachen sind, verlaeuft die Fahrt unspektakulaer und zuegig. Bereits um 14:20 bekomme ich via Telefon die Info: wir haben noch knapp 6 Meilen bis zur Pier von Nordbeton. Wow! Haben die Jungs die Lady nun flott gemacht oder wollte sie sie einfach nur schnell loswerden und hat sich beeilt?
Mit dem Auto benoetige ich fast mehr Zeit fuer die Strecke von Verden zum Kuestenkanal wie das Schiff von Bremerhaven bis Oldenburg, da offenbar alle die Langsamkeit des Fahrens fuer sich entdeckt haben. Dazu kommen Geschwindigkeitsbegrenzungen etc. Aber auch ich schaffe es irgendwann, anzukommen und die Drei falten sich in mein Auto. Zurueck bleibt ein abgeriggtes, immer wieder merkwuerdig nackt anmutendes Segelboot. Wie oft haben wir nun hier schon fest gemacht….. - immer wieder fahren wir mit einem mulmigen Gefuehl im Bauch weg. Passiert ist unserem Boot hier allerdings bislang noch nichts, weder durch Schwell der vorbeifahrenen Berufsschifffahrt noch durch sonstige widrigen Umstaende. Toi, toi. Morgen abend sind wir auf jeden Fall wieder hier. Die letzte Nacht an Bord und dann geht es am Samstag via Kran auf den Tieflader und in die Halle. Same procedure as every year!