Herbst in Deutschland. Nebelfelder ziehen übers Land, steigen von den Flüssen hoch und wabern über die Felder. Kühl ist es, morgens und Abends. Tagsüber wärmt uns die Sonne angenehm. Wieder.

Das Laub der Bäume färbt sich gelb, braun, rot. Indian Summer in Deutschland. Passend zum Thema gibt es im Pferdemuseum Verden eine Ausstellung mit dem Schwerpunkt “Das Pferd und die Indianer”. Ein Stück Amerika hier in good old Germany.

Ruhig ist es geworden, in der Fussgängerzone Verden. Obwohl die Aussenbestuhlung der Lokale immer noch gut besucht sind. Man sucht die wärmenden Sonnenstrahlen und geniesst es, noch draussen sitzen zu können. Fast ist es, als würde alles ausruhen nach einem aufregenden Sommer voller Aktivität.

Wir fahren viel übers Land. Abenteuer erleben wir dabei keine. Es gibt keine exotischen Pflanzen oder Tiere zu bewundern, keine aussergewöhnlichen Lebensformen. Und doch ist es spannend für uns, interessant. Ob Bremerhaven, Minden, Landkreis Herford, Mehlbek - wir finden überall etwas sehenswertes,  fotografierenswertes. Deutschland ist nach wie vor schön. Auch wenn uns die Eingewöhnung dieses Mal etwas schwerer fällt - warum auch immer das so ist! Ich vermisse unser Bettmobil, das Automatikgetriebe, die Grösse des Fahrzeuges. Bin ja schon immer mit grossen Autos besser klar gekommen. Jetzt fahre ich mit der roten Rennsemmel durch die Lande. Muss schalten, Kupplung treten und renne mir mehr als einmal den Schädel beim einsteigen in die Knutschkugel. Stochere mit dem Schlüssel viel zu weit oben am Lenkrad herum. Gewohnheitstier Mensch - das Bettmobil hat das Zündschloss weiter oben :-). Die Strassen wirken trotzdem schmal und irgendwie ist hier so viel Verkehr, wird gedrängelt, überholt. Ganz ehrlich: in dem Punkt will ich mich auch gar nicht mehr akklimatisieren. Zu sehr habe ich das entspannte Fahren in den USA schätzen gelernt.