Godot heisst in unserem Fall Mack und ist seines Zeichens Mechaniker.

Seit gut 2 Wochen warten wir auf ihn, er duckt sich schon weg, wenn wir ihm irgendwo auf dem Boatyard begegnen und erwartungsvoll fragen, wann er denn wohl zu uns kommt. Um unsere Einspritzpumpe ab-auszubauen.  Und wüssten wir nicht, wie er aussieht und das es ihn tatsächlich gibt, hätten wir wirklich so ein Gefühl von „warten auf Godot“ - alle Welt spricht von ihm, keiner kennt ihn und zu Gesicht bekommt man ihn irgendwie auch nicht. Aber man sitzt jeden Tag früh an Deck und hofft, das er sich endlich zeigt.

Mit Meghean, der netten Dame im Boatyardoffice, die für die Koordination der Arbeitseinsätze zuständig ist, stehen wir jedenfalls in regem Kontakt. Und so allmählich wird es wohl ernster mit dem Termin. Freitag heisst es: „Mack kommt Montag“. Montag früh - welche Überraschung - kein Mack in Sicht. Nachfrage bei Meghean: „He is off today (bin ich auch öfters, verstehe ich also gut). He will come on Wednesday, really early. Because its so hot these days“ . Early wäre in dem Fall 7/7:30. Können wir gut mit leben …. und stellen hoffnungsfroh den Wecker. Spätabends kommt dann noch eine Nachricht. Nee, mit Mittwoch wird das auch nix, da ist irgendwas von dem sie nix wusste. Donnerstag aber! Wecker wieder aus.

Mittwoch sind wir trotzdem früh wach. Realisieren, dass wir noch nicht wirklich fit sind. Und da ja nix auf dem Plan steht für heute, sprich kein Arbeitseinsatz des Mechanikers, Der blaue Himmel lockt uns auch nicht wirklich aus den Plumeaus, der Abend gestern am BBQ war wohl doch zu weit nach Sailors Midnight zu Ende. Also nochmal gepflegt wegdusseln.

Pünktlich um 8:30 klopft es unüberhörbar an den Holzrumpf. Das ist besser als jede Haustürklingel. Wer stört?? Das wird doch nicht …. der wollte doch …. und überhaupt. Nutzt nix, der Skipper geht nach dem Störenfried gucken. Surprise, surprise: der Mechaniker begehrt Einlass, den wir ihm natürlich gewähren. Getreu dem Motto: nur nicht vergrellen!!!!

Es wird geschraubt, demontiert und festgestellt, dass ein passendes Tool fehlt. Also nochmal von Bord. Wir frühstücken derweil entspannt. Dann wird weiter geschraubt, mit passendem Tool. Bis zu einem gewissen Punkt. Dann wird festgestellt: da muss der Caterpillar-Fachmann ran! Oh, wir sind leicht erstaunt. Dachten wir doch, der sei schon an Bord. Wir lassen uns eines Besseren belehren und verabschieden den Nicht-Fachmann in hoffnungsfroher Erwartung eines neuen Godot! Von dem wir einen Namen haben, aber nicht wissen, wie er aussieht und ob es ihn wirklich gibt. Es bleibt also spannend bis zu unserer Abreise, beim „Warten auf Godot“