Was könnte mich besser mit einem Tag in der Bilge, mit schwarzen Ölschlieren auf Händen und Armen, mit glitschigem Schmodder und einem zu stark gekrümmten Rücken versöhnen, als hier am Abend am Steg zu sitzen. Den Ospreys beim Flug zuzusschauen, dem Geklingel der Fallen an den Masten und dem Zwitschern der vielen Vögel zu lauschen? Eine leichte Brise umweht uns, kräuselt das Wasser und sorgt für einen feinen Wellengang. Noch ist der Himmel blau, die Sonne versinkt gerade so hinter den Bäumen die den Boatyard umgeben. Weiter hinten ziehen Wolken auf, hellgraue Schleierwolken. Ein Gewitter soll es geben meinte die Kassiererin bei Hurds, unserem Lieblingsgeschäft in Deltaville. Egal, was man sucht, der erste Weg führt zu Hurds. Und wenn die es nicht haben, dann wird es bestellt. Zu guten Konditionen. Einen Hurds müsste jede Stadt haben, auch in Deutschland. Früher gab es die auch, heutzutage sind sie leider ausgestorben. Hier in Deltaville ist die Welt auch in dieser Hinsicht noch in Ordnung. Auch wenn man an der Tankstelle im Voraus bezahlen muss. Als Stammkunde vielleicht auch nicht mehr. Ein friedlicher Abend nach einem schönen Tag, auch wenn wir ihn einige Stunden mit Bilge säubern verbracht haben. Und auch wenn wir genau wissen, dass diese Arbeit morgen noch einmal auf uns wartet. Charming Deltaville versöhnt uns mit vielem.

Die Fotos sind auf einem Spaziergang entlang der Berryville Road, am Ufer des Piankatank River entstanden