Sonne, warm, T-Shirt-Wetter. Die Pullover bleiben im Schapp, der Heizlüfter schweigt. Seit unserer Ankunft vor fast 2 Wochen ist es zum ersten Mal richtig sommerlich warm, frühsommerlich. Denn der richtige Sommer soll hier bis zu 40°C bringen, wir lassen uns gerne überraschen. Die Vögel zwitschern lauter als noch die letzten Tage, die Jagdhunde der Marina-Betreiber sind irgendwie kontaktfreudiger, die Bäume wirken schon grüner und auf den Feldern spriesst das Getreide in die Höhe. Seidelbast in mir bis dato unbekannten Ausmassen blüht in kräftigem Pink und auf der Kassiopeia flattert die Wäsche auf der Leine anstatt ihre Runden in der Trockentrommel zu drehen.

Wir starten unseren gemeinsamen Arbeitseinsatz der da heisst: abkleben und spachteln - Vorbereitungen für die Lackierarbeiten am Rumpf der Kassiopeia. Claudi bewaffnet mich mit einer blauen KLebebandrolle, Michl erteilt letzte Instruktionen, was genau vor der weissen Farbe geschützt werden soll. Ich klebe ab, Werner hält die Leiter fest, Michel spachtelt kleine Löcher und Unebenheiten im Gelcoat aus. Der Einsatz wird belohnt mit Kaffee und Keksen auf einer Bank am Ufer, in der Sonne und direkt neben dem Kran des Stingray Boatyard. Wir blicken aufs schmale Fahrwasser, beobachten das Einkranen eines hübschen Bootes, kommentieren fachmännisch die aus dem Motorraum ertönenden Start- bzw. Nicht-Startgeräusche und geniessen das Leben und den blauen Himmel über uns; die Tatsache, das wir im T-Shirt am Wasser sitzen und es uns gut geht. Entdecken wir hier gerade eine neue Variante der Leichtigkeit des Seins?

Der Tag klingt aus - wie könnte es anders sein - mit einem zweiten BBQ zwecks Reste vertilgen. Die Knoblauchbutter war zwar lecker aber zu reichlich bemessen. Da muss noch an der Reduzierung gearbeitet werden. Und die Bratwurst wird bestimmt auch schlecht, wenn sie nicht bald auf dem Grill landet. Pappsatt und zufrieden sitzen wir kurze Zeit später um den runden Tisch. Beobachten das offenbar allabendlich stattfindende Eintreffen und Aufsuchen der Duschräume eines Paares. Die Beiden fahren mit einem Auto vor und verschwinden für mindestens eine Stunde in besagten Räumlichkeiten, kommend dann umgezogen und geschniegelt, gestriegelt und wohlduftend nach einer von uns gefühlten Ewigkeit wieder freundlich grüssend an uns vorbei. Wie kann man so lange duschen???? Vier Augenpaare gucken sich mit dicken Fragezeichen an. Bei uns geht das definitiv schneller! Sollten wir da vielleicht irgendwas falsch machen???

Wir haben Hunger, Hunger .... noch ist der Tisch nicht reichlich gedeckt, das ändert sich aber gleich

Wir haben Hunger, Hunger .... noch ist der Tisch nicht reichlich gedeckt, das ändert sich aber gleich