Die Tage auf Providencia Plätschern vor sich hin. Erkunden der Angebotszeitraums in den drei Supermärkten; feststellen, das derzeit nur ein Geldautomat funktioniert ( was die scheinbar nie endende Warteschlange vor diesem Atm erklärt); herausfinden, das es beim Bäcker ein akzeptables “Brown Bread” gibt und das man Papayas am besten gleich nach der Ankunft des versorgungsschiffes kauft. Ansonsten sind sie schnell ausverkauft. Dass man von der Statue der Jungfrau auf der kleinen Insel St. Catalina einen wunderbaren Blick auf die Bucht und unser Schiff hat. Dass es in der kleinen Bar direkt gegenüber gute reggaemusik und Bier zu moderaten Preisen gibt. “Me Love Ketlina” - der am Abend bunt angestrahlte Schriftzug mit dem knallroten Herzen anstelle des Wortes “Love” steht an der Promenade der durch eine Holzbrücke mit Providencia verbundenen kleinen Insel St. Catalina und zieht uns magisch an, führt uns in eine nochmal etwas andere Inselwelt. Mehrere kleine, typisch karibische Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. Gästehäuser entstehen und Kanus können gemietet werden. Auf dem bunten Sportplatz stehen die halbwüchsigen Jungs vorm Trainer aufgereiht und drehen die Basketbälle nach seinen Anweisungen während einige Mädels bewundernd kichernd und fleißig auf ihren Smartphones tippend auf ihre Jugendlichen Helden warten. Im seichten Uferbereich lauert ein Reiher geduldig auf Beute und an den Stegen hängen die flachen Fischerboote. Bunt ist es hier und trotzdem ruhig. Wir stehen m Mondlicht auf der hölzernen Brücke, die beide Inseln miteinander verbindet. Ein kleiner Rochen schwebt im seichten Wasser umher und an der Brücke macht ein Mann sein Lancha startklar. Die Fluppe hängt ihm lässig im Mundwinkel. Ob wir den schönen Vollmond gesehen hätten? Er fährt jetzt raus zum fischen, jo Mon. In einem schwungvollen Bogen kurvt er unter der Brücke hindurch auf die andere Seite der Bucht und verschmilzt mit der silbernen Bahn des Mondlichtes. Später sitzen wir in der Bar des reggaemanns auf bunten Holzbänken, lassen die Füße baumeln und genießen ein gekühltes Miller Bier. Der reggaemann raucht irgendwo im Schatten hinter der Bar seinen joint, aus den Lautsprechern tönt französischer Sprechgesang während Kokosnüsse und anderes aus den Bäumen aufs Wellblechdach knallen. Lucky, sein Hund beschnüffelt uns. Ab sofort werden wir hier nicht mehr verbellt, man kennt uns. Der Tisch vor uns hat ziemlich schräge Beine und passt perfekt zur restlichen Einrichtung. Wir erfahren, dass unser Wirt seine Insel noch nie verlassen hat, sein Opa 100 Jahre alt wurde und Musik für ihn elementar ist. Mit dem Gruß der rastamen und dem Versprechen, wieder zu kommen, verabschieden wir uns, schlendern die Promenade zurück, von einem der Hunde noch ein Stück weit begleitet. Im tiefen Schatten der Bäume sitzen noch Leute auf den blau-gelben Bänken, fast unbemerkt und die Ceviche bar läuft gerade erst zur Hochform auf. Es wird gekocht, leise Musik spielt auch hier, nur wenige Tische sind besetzt. Tourismus spielt sich hier noch sehr dezent ab. Entspannt und zufrieden mit uns und der Welt fahren wir zum Schiff zurück.